Leistungsbooster oder Formkiller?
Mittagsschlaf oder Power-Nap: So wirken sie auf dein Laufen

| Text: Dr. Stefan Graf | Foto: Adobe Stock/olly

Ein kleiner Power-Nap am Mittag – ja oder nein? Eine Metaanalyse aus verschiedenen Studien zeigt nun, ob ein Mittagsschlaf ein Leistungsbooster oder Formkiller fürs Laufen ist.

Zum kurzen Mittagsschlaf – ein oder mehrmals am Tag – gibt es viel Pro- und Kontra. Stört den natürlichen Nachtschlaf, argumentieren die einen. Erhöht durch Regeneration der Gehirnzellen besonders die geistigen Kapazitäten, sagen die anderen.

Ob der kurze Power-Nap ein sportlicher Leistungsbooster oder Formkiller fürs Laufen ist, stand bislang weniger im Fokus. Nun haben unabhängig voneinander zwei internationale Forschungskooperationen die aktuelle Studienlage zusammenfassende Metaanalysen publiziert.

Es kommt auf die Dauer und Zeit des Mittagschlafs an

Die Quintessenz aus 55 Studien mit insgesamt fast 3800 Sporttreibenden: Ob der kurze Mittagsschlaf der sportlichen Leistung zugutekommt, hängt von der richtigen Dauer und Terminierung ab. Auf 20 bis maximal 90 Minuten begrenzte Nickerchen, die während der biorhythmischen Tiefphase zwischen 13 und 16 Uhr absolviert und im Idealfall mindestens 90 Minuten vor Trainings- oder Wettkampfstart beendet werden, lieferten im Schnitt die besten Ergebnisse.

Dabei profitierten verschiedene Leistungselemente wie Schnell- und Maximalkraft, Kraft- und Grundlagenausdauer, Zeit bis zur Erschöpfung in unterschiedlichem Ausmaß. Hinsichtlich der Langzeitausdauer von Läuferinnen und Läufern waren die Ergebnisse uneinheitlich. Wie der Nachtschlaf scheint auch das Tagesnapping eine hoch individuelle Angelegenheit zu sein. Nur wenn du der (Schlaf-)Typ dafür bist, bringt‘s auch was!