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Golden Trail World Series
DoloMyths Run: Premiere für Elhousine Elazzaoui und große Rückkehr für Judith Wyder

Canazei (Italien), 15. Juli, 22 Kilometer, 1.750 Höhenmeter: Nach einem über zweistündigen Kampf erringen Elhousine Elazzaoui und Judith Wyder den Sieg bei der 3. Etappe der GTWS 2023, dem DoloMyths Run.

Er hatte noch nie ein Rennen der Golden Trail World Series gewonnen: Zwar stand er oft auf dem Siegertreppchen, aber nie auf Platz 1. Doch heute konnte Elhousine Elazzaoui (Pini Mountain Racing – Marokko) endlich die Arme in die Luft werfen, als er über die Ziellinie des DoloMyth Run, der 3. Etappe der GTWS, kam. Diesmal hat der Marokkaner das Rennen – noch dazu das technisch anspruchsvollste der Serie – für sich entschieden, indem er nach dem Gipfel die Führung übernahm.

„Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung“, strahlt er im Ziel. „Ich war zum ersten Mal ganz vorne, bin zum ersten Mal alleine losgeprescht, und das hat sich endlich ausgezahlt. Ich lerne bei jedem Wettkampf immer noch etwas dazu, aber heute habe ich gespürt, dass meine Beine mich zum Sieg tragen könnten. Ich hatte keine Angst vor Stian, ich hab mich stark und gut vorbereitet gefühlt, und bin happy, dass ich endlich ein Rennen gewonnen habe.“

Nachdem er lange den beiden Ersten auf den Fersen war, legte Roberto Delorenzi (Brooks – Schweiz) im letzten Abschnitt nochmal einen Zahn zu und schnappte sich damit den zweiten Platz: „Ich hab überhaupt nicht damit gerechnet, Zweiter zu werden! Ich wusste, dass meine Beine stark waren und dass ich gute Aussichten auf einen Platz in den Top 10 hatte, aber aufs Podest? Das hätte ich nicht für möglich gehalten. Ich hab mich ab dem Startschuss gut gefühlt, bergab haben Fred und ich echt Gas gegeben, und als meine Beine sich gegen Ende immer noch gut anfühlten, hatte ich den Eindruck, noch nicht alles rausgeholt zu haben, und so konnte ich mein Tempo nochmal steigern und den zweiten Platz belegen.“

Frédéric Tranchand (Scott – Frankreich) wurde Dritter

„Das Rennen lief wirklich gut! Ich musste mir selbst beweisen, dass ich immer noch dazu in der Lage bin, bei der Golden Trail World Series unter die ersten Drei zu kommen, obwohl das Niveau inzwischen sehr hoch ist, wie man heute wieder gesehen hat. Vier von uns haben um die zwei Plätze hinter Elhousine gekämpft und ich bin happy, dass ich es auf den dritten Platz geschafft habe.“

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Die Rückkehr der Königin Judith

Aufgrund gesundheitlicher Probleme blieb Judith Wyder (Hoka One One / Red Bull – Schweiz) den GTWS-Strecken letztes Jahr fern. Doch bei ihrem ersten Auftritt seit 2021 hat „die Königin“ gezeigt, dass sie zurück ist!

„Ich würde mich nicht direkt als Königin bezeichnen“, sagt sie lachend nach ihrem Sieg. „Für mich ist das Schönste, dass ich wieder top in Form bin und wieder hier nach Canazei kommen konnte. Das ist ein unglaubliches Rennen – hart, aber unglaublich. Die Stimmung, die Landschaft, es ist einfach magisch! Das Niveau bei den Damen ist viel höher als früher. Ich bin richtig stolz, dass ich gewonnen habe. Nach diesem Ergebnis denke ich, dass ich in die Vorbereitungen für den Sierre-Zinal-Lauf einsteigen werde, und danach nehme ich an den Rennen in den USA teil. Ich freue mich sehr darauf, die amerikanischen Läuferinnen kennenzulernen!“

Hinter Judith kam Sophia Laukli (Salomon – USA) ins Ziel: „Ich bin ziemlich zufrieden mit diesem zweiten Platz, weil ich mich zu Beginn des Rennens nicht so gefühlt habe. Ich war recht nervös und hab mir Sorgen wegen des Anstiegs gemacht. Ich bin recht schnell gestartet, auch wenn das nicht mein Ansatz beim Mont Blanc war, aber als Judith an mir vorbeizog, hatte ich das gleiche Gefühl wie letztes Jahr bei Nienke: Ich wusste, dass ich nicht mithalten konnte. Ich habe mich aber rangehalten und am Ende hat der Downhill sogar ziemlich viel Spaß gemacht, was mir normalerweise nie so geht! Es ist jetzt doch gut gelaufen für mich und ich bin zufrieden.“

Wie schon 2021 komplettierte Karina Carsolio (Black Diamond – Mexiko) das Dreigestirn

„Ich freue mich sehr über den dritten Platz. Klar, die Strecke lag mir total, kurz und technisch. Deshalb wollte ich gern zeigen, was in mir steckt. Ich war gut vorbereitet und alles lief wie am Schnürchen. Ich hab vom Start bis ins Ziel alles gegeben, ich hatte zwischenzeitlich sogar Angst, den Bogen überspannt zu haben, aber letztendlich hab ich es aufs Siegertreppchen geschafft. Das war ein wichtiges Ziel für mich, weil mein Bauch mir seit einer Weile bei Wettkämpfen übel mitgespielt hat und ich deshalb nicht 100 % geben konnte.“

Für die vierte Etappe geht es in die Schweiz

Die dritte Etappe ist abgehakt. Aber schon in einem Monat am 12. August fällt der nächste Startschuss bei der vierten Etappe der GTWS 2023 in der Schweiz, wo noch dazu das 50. Jubiläum des Sierre-Zinal-Laufs gefeiert wird.

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Das sind die Ergebnisse der dritten Etappe

Herren

1 – ELHOUSINE ELAZZAOUI (PINI MOUNTAIN RACING – MAR):  2:04:39 (+200 Pkt.)
2 – ROBERTO DELORENZI (BROOKS – CHE): 2:05:33 (+188 Pkt.)
3 – FRÉDÉRIC TRANCHAND (SCOTT – FRA): 2:05:39 (+176 Pkt.)
4 – STIAN ANGERMUND (ASICS – NOR): 2:06:03 (+166 Pkt.)
5 – DANIEL PATTIS (BROOKS – ITA): 2:06:08 (+156 Pkt.)

 

Damen

1 – JUDITH WYDER (HOKA ONE ONE / RED BULL – CHE): 2:24:24 (+200 Pkt.)
2 – SOPHIA LAUKLI (SALOMON – USA): 2:26:54 (+188 Pkt.)
3 – KARINA CARSOLIO (BLACK DIAMOND – MEX): 2:28:47(+176 Pkt.)
4 – MALEN OSA (SALOMON – ESP): 2:31:54 (+166 Pkt.)
5 – ALICE GAGGI (BROOKS – ITA): 2:37:50 (+156 Pkt.)