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Leichtathletik-WM in Budapest
Joshua Cheptegei verteidigt Titel über 10.000 Meter

| von Jörg Wenig

Joshua Cheptegei hat seinen WM-Titel über 10.000 Meter mit einem eindrucksvollen Schlussspurt verteidigt und zum dritten Mal in Folge die Goldmedaille gewonnen. Nils Voigt wurde früh abgehängt.

Bei den Leichtathletik-Titelkämpfen in Budapest siegte Joshua Cheptegei aus Uganda in 27:51,42 Minuten vor dem Kenianer Daniel Ebenyo (27:52,60) und dem äthiopischen Olympiasieger Selemon Barega, der nach 27:52,72 im Ziel war. Als Vierter folgte Berihu Aregawi (Äthiopien/27:55,71), Fünfter wurde Benard Kibet (Kenia/27:56,27). Während der Franzose Yann Schrub als Neunter in 28:07,42 bester Europäer wurde, war Nils Voigt (TV Wattenscheid) erwartungsgemäß nicht in Form. Abgeschlagen lief er nach 29:06,79 auf Platz 21 ins Ziel.

Das Feld der 25 Läufer war bei warmem Sommerwetter lange Zeit in einem gemächlichen Tempo unterwegs. Die 5.000-Meter-Marke passierte die Gruppe nach 14:21,75 Minuten. Zwischen 6000 und 8000 Metern wurde das Tempo etwas schneller, so dass sich dann eine neunköpfige Spitzengruppe formiert hatte. Aber die Favoriten spekulierten alle auf einen Schlussspurt. Erst kurz vor der letzten Runde tat sich etwas. Es war dann der Weltrekordler Joshua Cheptegei (26:11,00), der sich an die Spitze setzte und das Tempo so hoch hielt, dass auf der Gegengerade keiner an ihm vorbei kam. Ausgangs der Zielkurve startete dann Selemon Barega einen Angriff, doch Joshua Cheptegei konnte noch einmal etwas zulegen, so dass der Äthiopier sich geschlagen geben musste. Dabei verlor er auf den letzten Metern noch die Silbermedaille, weil er nicht bemerkt hatte, dass Daniel Ebenyo herangekommen war. Der Kenianer nutze eine Lücke auf der Innenbahn und schnappte sich noch Rang zwei.

„Ich bin stolz, dass ich zum dritten Mal in Folge diesen Titel gewonnen habe“, sagte Joshua Cheptegei. Sogar viermal in Folge WM-Gold über 10.000 m hatten in der WM-Geschichte zuvor die Äthiopier Haile Gebrselassie und Kenenisa Bekele gewonnen. „Das könnten meine letzten Bahnrennen bei Weltmeisterschaften gewesen sein“, sagte der 26-jährige Läufer aus Uganda, der im Dezember in Valencia sein Marathon-Debüt laufen wird.

Nils Voigt nach Achillessehnenproblemen nicht in WM-Form

Nils Voigt hatte im Vorfeld der WM aufgrund von Problemen an der Achillessehne lange Zeit nur unspezifisch trainieren können und war dadurch weit weg von einer Topform. Hinzu kam auch noch, dass er unerwartet und sehr kurzfristig über die Weltranglisten-Postion noch einen Startplatz bei der WM erhalten hatte. Eine Reihe von vor ihm platzierten Athleten konnten in Budapest nicht starten. Dass Nils Voigt nicht in Form sein konnte, zeigte sich dann auch in diesem Finale. Am Ende der Gruppe laufend, hielt er solange mit, bis das Tempo bei ungefähr Kilometer sechs erhöht wurde. In der Folge fiel der Wattenscheider weit zurück und wurde auch noch überrundet.