Haspa Marathon Hamburg
Katharina Steinruck will ihrer Mama den Familienrekord abnehmen

| von Jörg Wenig

Nachdem sie am Sonntag beim Den Haag-Halbmarathon als Zweite in 69:58 Minuten gute Form bewiesen hat, blickt Katharina Steinruck jetzt auf eine spezielle Rekordjagd beim Haspa Marathon Hamburg.

Am 28. April wird Katharina Steinruck genau 25 Jahre nach dem Sieg ihrer Mutter Katrin Dörre-Heinig bei dem Rennen. Die Marathon-Olympia-Dritte von Seoul 1988 hatte 1999 in Hamburg ihre persönliche Bestzeit von 2:24:35 Stunden aufgestellt. Diese Zeit wurde etwas später aufgrund einer internationalen Regeländerung bezüglich der Anerkennung von offiziellen Rekorden im Marathon auch zu einem deutschen Rekord, der viele Jahre lang stand.

Die 34 Jahre alte Katharina Steinruck will nun die Bestzeit ihrer Mutter, die zugleich auch ihre Trainerin ist, in Hamburg unterbieten. Ende Januar hatte sie sich in Osaka bereits auf 2:24:56 verbessert und dabei die Olympia-Qualifikation nur sehr knapp verpasst. „Den Familien-Rekord zu brechen, ist das klare Ziel – es fehlen ja jetzt nur noch gute zwanzig Sekunden“, sagt Katharina Steinruck, die nach zehn Jahren zum größten deutschen Frühjahrs-Marathon zurückkehrt. Als junge Marathonläuferin war sie 2013 und 2014 in Hamburg jeweils persönliche Bestzeiten gelaufen: 2013 war sie nach 2:34:20 im Ziel, ein Jahr später lief sie 2:33:56.

Neben Katharina Steinruck (Eintracht Frankfurt) werden in Hamburg auch Rabea Schöneborn (SCC Berlin) und Kristina Hendel (LG Braunschweig) starten. Beide Läuferinnen hatten seit längerer Zeit Verletzungsprobleme und zusätzliches Pech mit Erkrankungen. Sie werden sich in Hamburg mit einem guten Rennen zurückmelden wollen. Rabea Schöneborn lief ihre Bestzeit von 2:27:03 beim Berlin-Marathon 2021, Kristina Hendel erreichte vor zwei Jahren in Hamburg 2:27:29. Beide gehörten ebenso wie Katharina Steinruck 2022 zum deutschen EM-Team, das in München den Marathon-Europacup gewann.

„Wenn es gut läuft, will ich unter 2:24 Stunden bleiben“

2021 sollte Katharina Steinruck eigentlich in Hamburg laufen, doch aufgrund der Pandemie gab es dann keine Genehmigung für ein Eliterennen. Der Lauf wurde in der Folge auf das Flughafengelände im holländischen Enschede verschoben. Diesen Marathon gewann Katharina Steinruck im Frühjahr 2021 mit 2:25:59 Stunden. Damit qualifizierte sie sich für die Olympischen Spiele in Japan, wo sie im Sommer Platz 31 erreichte.

Wenn das Training in den nächsten Wochen gut läuft, will ich versuchen, in Hamburg eine Zeit unter 2:24:00 zu erreichen“, sagte Katharina Steinruck, die sich zu Hause in der Nähe von Wetzlar auf das Rennen vorbereiten wird und in Kürze noch einen Halbmarathon-Start plant.

Zehn Jahre nach ihrem letzten Hamburg-Marathon nun zehn Minuten schneller zu laufen, wäre ein perfektes Ergebnis für Katharina Steinruck. Es gibt sicher keinen besseren Ort, um zumindest den Familien-Rekord zu brechen.