Sportmedizinische Untersuchungen können Leben retten
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Laufgesundheit
Sportmedizinische Untersuchung: Wichtig für alle, die laufen

Eine sportmedizinische Untersuchung sollten alle absolvieren, die mit dem Laufen beginnen. Aber auch allen, die schon länger laufen, sind Check-Ups beim Arzt zu empfehlen. Darauf kommt es dabei an.

Die Sportmedizin ist sich einig: Oft gehen wir erst zum Arzt oder der Ärztin, wenn wir krank sind. Wer sich aber regelmäßig einer sportmedizinischen Untersuchung unterzieht, tut etwas für seine Gesundheit. Sportmedizinische Untersuchungen können sogar Leben retten – das wird klar, wenn man an die Todesfälle bei Laufveranstaltungen denkt, die meistens ihre Ursache in nicht erkannten Vorerkrankungen haben.

Wir haben uns bei Experten umgehört, worauf es bei einer sportmedizinischen Untersuchung ankommt: Neben der Untersuchung aller Organsysteme empfehlen sie eine präzise Untersuchung des Herzkreislaufsystems: EKG, Belastungs-EKG, Herzultraschall- und Blutdruck-Untersuchung sind unerlässlich. Dazu kommt die Betrachtung wesentlicher Stoffwechsel-Werte wie Zucker, Blutfette und Cholesterinwerte anhand einer Blutprobe.

Wer noch mehr wissen will, kann seine sportlichen Leistungsfähigkeit überprüfen lassen und eine Analyse des Bewegungsapparates vornehmen lassen. Eine sportmedizinische Untersuchung kann bei einem Internisten oder einem Hausarzt beziehungsweise Sportmediziner mit entsprechender internistischer Qualifikation durchgeführt werden. Wir sagen dir, worauf es beim Check-Up ankommt.

Im Video: Unsere Expertin Steffi Mollnhauer über sportmedizinische Untersuchungen

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Mögliche Tests bei der sportmedizinischen Untersuchung

  • EKG: Das Ruhe-EKG ist eine internistische Basisuntersuchung. Es wird im Liegen durchgeführt. Herzrhythmusstörungen, Herzwandverdickungen oder Herzklappenfehler können erkannt werden. Aber die Sensitivität ist gering, ein EKG in Belastung sollte immer als Ergänzung zum Ruhe-EKG durchgeführt werden.
  • Lungenfunktionstest: Wichtige Untersuchung zur Überprüfung der Lunge. Einschränkungen des Volumens können identifiziert werden.
  • Körperfettmessung: Der Wert kann mit modernen Körperfettwagen oder mittels einer sogenannten Caliper-Zange ermittelt werden.
  • Blutuntersuchung: Unerlässlich beim Check-Up, um Aussagen zur Vitalität und Leistungsfähigkeit machen zu können. Gemessen werden: Leberwerte, Nierenwerte, Schilddrüsenwerte, Muskelenzym-Werte, Cholesterinwer­te, Blutfettwerte, Entzündungsproteine, Eisenstatus, Vitamin B12, Omega-3-Fettsäuren, Zuckerstoffwechselwerte. Wichtig: Zwölf Stunden vor der Blutentnahme nüchtern sein.
  • Urin-Untersuchung: Wichtig, um eine krankhafte Eiweißausscheidung zu detektieren. Grundsätzlich sind zwei Proben nötig. Mitzubringen ist der erste Morgenurin, denn nur aus diesem kann ermittelt werden, ob ein Jodmangel besteht. Aus einer zweiten Probe vor Ort werden Salzwerte bestimmt. Die meisten Menschen nehmen zu viel Kochsalz zu sich. Optimal: 6 Gramm pro Tag.
  • Messen von Bauchumfang, Körpergröße, Gewicht: Aus diesen Werten kann der Body-Mass-Index (BMI) ermittelt werden. Bei weiteren Untersuchungen kann die Entwicklung des BMI als wichtiger Gesundheitsindikator bestimmt werden.

Das Anamnese-Gespräch

Das ist eine der wichtigsten ärztlichen Tätigkeiten. Manche Werte lassen sich erst im Zusammenhang richtig einordnen. Arzt oder Ärztin müssen wissen, welche Erkrankungen oder Risikofaktoren es in der Familie gibt. Sie benötigen aber auch Informationen über den Arbeitsalltag, über Familie und Tagesablauf. Das ist wichtig, um eine eventuell notwendige Therapie an die Lebenswirklichkeiten von Patienten und Patientinnen anzupassen.

Der Arzt oder die Ärztin muss verstehen, warum jemand Sport macht oder nicht. Wie intensiv trainiert jemand? Welche Probleme gibt es? Müdigkeit oder ausbleibende Leistungsentwicklung? Medikationen? Auftreten, Gesichtsausdruck, das Verhalten – das alles sind wichtige Informationen für ein exaktes Bild.

Bestandteil einer guten Vorsorge ist auch die Aufklärung über den Impfstatus, weshalb der Impfpass zur Untersuchung mitgebracht werden sollte. Viele Menschen vergessen es schlicht und einfach, den Impfstatus zu kontrollieren und sind zum Beispiel nicht mehr gegen Tetanus geschützt. Auch dieser Schutz gehört dazu, wenn man gesund laufen will.