Nachwuchs beim Frankfurt-Marathon
Top-Athlet bereitet Kids mit Training und neuen HOKA-Schuhen auf Mini-Marathon vor

| von Christian Ermert (Text) & Franziska Dietz/Frank Depping (Bilder)

Am Tag vor dem 40. Mainova Frankfurt-Marathon konnte der Nachwuchs von Spiridon Frankfurt e.V. bei Frank Schauer trainieren und speziell für junge Läuferinnen und Läufer entwickelte HOKA-Schuhe testen.

Der Mini-Marathon gehört zum Mainova Frankfurt-Marathon wie der Zieleinlauf in der Festhalle. Am Sonntag rannten über 1600 Kids und Jugendliche zwischen 8 und 17 Jahren die 4,2 Kilometer von der Friedrich-Ebert-Anlage in die Festhalle. Dabei erlebten sie den gleichen Gänsehaut-Zieleinlauf wie den, bei dem wenige Minuten später die Siege von Brimin Misoi und Buzunesh Gudeta sowie Simon Boch und Miriam Dattke als schnellste Deutsche gefeiert wurden.

Und weil der Nachwuchs auch Hauptsponsor HOKA besonders wichtig ist, hat der Laufschuhhersteller eine neue Kollektion extra für junge Läuferinnen und Läufer dieser Altersklasse entwickelt. Den Clifton 9 gibt es in den Größen 36 bis 40 1/3 in einer Version, die speziell auf junge Füße zugeschnitten ist. Und genau diese Laufschuhe konnten einige der Mini-Marathon-Starter bereits am Samstag vor dem Lauf beim Training testen. HOKA hatte seinen Top-Athleten Frank Schauer, der den Marathon in 2:13 Stunden läuft, auf die Anlage des Spiridon Frankfurt e.V. geschickt, um den Nachwuchs des Laufvereins mit den neuen Schuhen zu versorgen und ein letztes Training vor dem großen Tag mit ihnen zu machen. Beim Einlaufen, Gymnastik, Lauf-ABC und ein paar lockeren Läufen hatten die Kids dann fast schon so viel Spaß wie beim Mini-Marathon einen Tag später.

Und das, obwohl ihr Lieblingslaufspiel an diesem Tag gar nicht gespielt wurde. „Das heißt Familie Nippeldippel“, berichtet Antonia Hasel, die normalerweise das Training leitet, „den Namen finden die Kinder superlustig.“ Deshalb sind alle begeistert dabei, wenn Familie Nippeldippel auf der Leichtathletik-Anlage im Frankfurter Stadtwald einen fiktiven Ausflug in den Zoo unternimmt. Dabei übernehmen die Kinder die Rollen der verschiedenen Familienmitglieder. „Wer Papa Nippeldippel ist, muss losrennen und eine bestimmte Strecke zurücklegen, sobald beim Erzählen einer Geschichte über die Familie der Vater genannt wird“, erklärt Antonia. Wenn Papa Nippeldippel also das Auto aus der Garage holt, um in den Zoo zu fahren, müssen alle rennen, die an diesem Tag Papa Nippeldippel sind.

Laufspaß an einem verregneten Nachmittag: Die Spiridon-Kids mit Frank Schauer als Coach

So will man bei Spiridon Frankfurt den Kindern schon früh den Spaß am Laufen vermitteln. Im Unterschied zu den meisten Leichtathletik-Vereinen ist Spiridon ein reiner Laufclub. 1976 wurde er gegründet, 2012 ging die Kindergruppe an den Start. Das Besondere dabei: Hier trainieren alle in einer Gruppe. Zwischen sechs und vierzehn Jahre alt ist der Laufnachwuchs, circa 20 Kinder kommen jede Woche zum Training. „Das funktioniert erstaunlich gut, oft entstehen Beziehungen, die denen zwischen älteren und jüngeren Geschwistern ähneln. Die Älteren helfen den Jüngeren, die Kleinen schauen sich viel von den Großen ab“, sagt Antonia Hasel.

Dabei wird längst nicht nur gelaufen, wie Antonias Vater Hans Bittlingmaier betont, der die Nachwuchslaufgruppe vor elf Jahren ins Leben gerufen hat: „Wir trainieren vielseitig, machen auch Sprints, Sprünge, setzen Bänder und Bälle ein, um die Reaktionsfähigkeit zu schulen. Aber zu jedem Training gehört bei uns auch ein Lauf im Wald.“ Dazu bietet die Leichtathletik-Anlage im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen, wo die Nachwuchsläuferinnen und -läufer sich immer Samstagsvormittags zum Training treffen, beste Voraussetzungen. Sie grenzt direkt an den Frankfurter Stadtwald.

HOKA-Schuh für den Nachwuchs: Der Clifton 9 Youth

HOKA hat den brandneue Clifton 9 Youth für angehende Langstrecken- und Marathonläufer und -Läuferinnen entwickelt. Wie der beliebte Neutralschuh für die Erwachsenen bietet auch der Clifton 9 Youth eine tolle Passform, dynamisches Abrollen und an die Bedürfnisse von jungen Läuferinnen und Läufern angepassten Komfort. Er ist schmaler geschnitten als die „große“ Variante. Für die Extraportion Nachhaltigkeit gibt es eine ultraleichte Zwischensohle, deren Dämpfungsschaum zu 30 Prozent auf Zuckerrohrbasis hergestellt wird. 31 Prozent der verwendeten Garne werden aus recyceltem Kunststoff (PET) gewonnen. Bei der Herstellung wurden Wasserverbrauch und Emissionen reduziert. Abriebfester Gummi an besonders beanspruchten Stellen erhöht die Haltbarkeit des Clifton 9 Youth. Das Ergebnis? Ein umweltfreundliches Design für die nächste Generation.

Coach Frank Schauer nimmt deutsche Bestmarke über 100 Kilometer ins Visier

An diesem Samstag vor dem Mini-Marathon verzichtet Coach und HOKA Top-Athlet Frank Schauer allerdings auf den Waldlauf mit den Kindern und Jugendlichen. Sie sollen schließlich genauso fit wie die Großen ins Rennen gehen. Und die machen ja auch am Tag vor dem Marathon keine langen Läufe mehr. Der 34-Jährige selbst ist beim Frankfurt-Marathon unterdessen kaum länger gelaufen als der Nachwuchs. Statt im Marathon anzutreten, musste er sich auf einen Einsatz in der Staffel beschränken. Denn das Jahr 2023 war für ihn von Verletzungen geprägt. Nachdem er 2022 beim BMW Berlin-Marathon seine Bestzeit auf 2:13:41 Stunden gesteigert hatte, wollte er dieses Jahr eigentlich weiter angreifen und hatte schon die 100 Kilometer in den Blick genommen. Der deutsche Rekord auf der Ultradistanz steht bei 6:24:29 Minuten. Und im nächsten Jahr ist es 30 Jahre her, dass Kazimierz Bak 100-mal in Folge einen Kilometer in 3:51 Minuten gelaufen ist. „Das traue ich mir auch zu“, sagt Frank Schauer.

Doch im Frühjahr 2023 zog er sich nach einem Trainingslager in Kenia, bei dem er über 250 Kilometer pro Woche gelaufen ist, eine Stressfraktur im Wadenbein zu. Lange konnte er nicht laufen und dann war die Saison vorbei, ohne dass er einen ernsthaften Wettkampf bestritten hatte. So war der Staffellauf in Frankfurt für ihn der Auftakt in die Vorbereitung auf eine hoffentlich bessere Saison 2024. Den Nachwuchs von Spiridon Frankfurt hat’s gefreut: Denn wäre Frank Schauer an diesem Wochenende ernsthaft Marathon gelaufen, hätte er sich wohl kaum vorher in den Regen gestellt, um mit 20 Kids zu trainieren. Was an diesem verregneten Wochenende bei den Kids außerdem gut ankam: Das bunte Design der HOKA-Schuhe, mit dem all' das Grau und all' der Regen nur halb so schlimm ist.