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Leichtathletik-EM
Wieder eine große Leichtathletik-Party mit Konstanze Klosterhalfen?

| von Jörg Wenig und Christian Ermert

Am Donnerstagabend könnte wieder eine große Party im Olympiastadion steigen: Während Malaika Mihambo im Weitsprung Gold will, kann Konstanze Klosterhalfen über 5000 Meter um eine Medaille laufen.

Um 21:25 Uhr wird am Donnerstag (18. August) in München ein recht offenes Rennen gestartet. Ohne Titelverteidigerin Sifan Hassan aus den Niederlanden gibt es hier keine Topfavoritin. Zu den Medaillenkandidatinnen gehört auch Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen), die im Vorfeld der Leichtathletik-Weltmeisterschaften im Juli an einer Corona-Erkrankung litt und in Eugene dann noch nicht so fit war wie erhofft. Dort war sie überraschend im Vorlauf ausgeschieden.

In München lief es bereits am Montagabend über 10.000 Meter deutlich besser, nachdem sie sich in London bei ihrer Co-Trainerin Sonia O’Sullivan mit härteren Belastungen jeden zweiten Tag EM-fit gemacht hat: Mit 31:05,21 Minuten kam sie sogar dicht an ihren deutschen Rekord von 31:01,71 heran. „Aber eigentlich hatte ich aufgrund meines Trainings gehofft, dass ich länger mithalten und in einen Bereich von 30:30 bis 30:40 laufen könnte“, meinte sie danach.

Sie wird nun ebenso wie Alina Reh am morgigen Donnerstag noch im 5.000-Meter-Finale antreten, das um 21:25 Uhr gestartet wird. Mit Sara Benfares aus Rehlingen ist noch eine dritte DLV-Starterin in dem Rennen dabei. Dabei ist zu erwarten, dass die Fans im Olympiastadion eine ähnliche Party feiern werden wie am Dienstagabend bei den beiden Goldmedaillen von 100-Meter-Sprinterin Gina Lückenkemper und Zehnkämpfer Niklas Kaul.

Die beiden deutschen Läuferinnen treffen über 5.000 Meter erneut auf Yasemin Can (Türkei) und Eilish McColgan (Großbritannien), die am Montag zum EM-Auftakt Gold und Silber über 10.000 Meter gewonnen haben. Dazu kommt die Norwegerin Karoline Grovdal, die am Montag nicht über 10.000 Meter gestartet ist.

Konstanze Klosterhalfen geht auf jeden Fall nach der guten Leistung über 10.000 Meter mit gestärktem Selbstvertrauen in das Rennen. „Vielleicht liegen mir ja derzeit die 5.000 besser als die 10.000 Meter“, meint sie. „Ich bin noch nie einen Doppelstart gelaufen, habe aber bei vielen anderen gesehen, dass es möglich ist. Ich bin gespannt, wie sich das anfühlt.“ Unterstützung hat sie bei der Heim-WM jedenfalls genug. Ihr Papa ist aus Königswinter angereist. Sie hat ihren eigenen Physiotherapeuten mitgebracht und viele Fans im Olympiastadion. Ihre Mutter ist zu Hause geblieben, hat aber viele Freunde eingeladen, um das Rennen gemeinsam im Fernsehen zu schauen. Mehr Informationen zur EM, den Zeitplan und detaillierte Porträts von allen deutschen Starterinnen und Startern findest du in der Teambroschüre, die der DLV als digitales Magazin kostenlos zur Verfügung stellt.

Mit den 1.500 Metern der Männer steht am Donnerstagabend ein weiteres Lauffinale auf dem Programm, für das sich allerdings kein deutscher Läufer qualifiziert hat. Mohamed Mohumed ist am Montag ebenso im Vorlauf ausgeschieden wie Christoph Kessler. Als Favorit geht Jakob Ingebrigtsen ins Rennen, der am Dienstag bereits die 5.000 Meter gewonnen hat. Zumal der Brite Jake Wightman, dem er sich bei der WM in Eugene geschlagen geben musste, in München nicht die 1.500 Meter läuft, sondern die 800 Meter. Der wohl gefährlichste Gegner bei Jakob Ingebrigtsens angepeilten zweiten EM-Gold ist damit nicht im Rennen. Der Norweger wird aber den spanischen WM-Vierten Mario Garcia im Auge haben.