Eliud Kipchoge vor dem Berlin-Marathon: Das macht ihn so stark

Eliud Kipchoge vor dem Berlin-Marathon: Das macht ihn so stark

| Text: Christian Ermert | Fotos: Nike

Am Sonntag jagd Eliud Kipchoge aus Kenia beim BMW Berlin-Marathon den Weltrekord, der bei 2:02:57 Stunden steht. Wir haben uns auf die Suche nach dem Erfolgsgeheimnis des wohl stärksten Marathonläufers der Gegenwart gemacht.

Am Sonntag (9:15 Uhr live im Ersten) geht Eliud Kipchoge beim Berlin-Marathon auf der Straße des 17. Juni auf die Jagd nach dem Weltrekord. Es ist der einzige Erfolg, der dem wohl besten Marathonläufer der Gegenwart noch fehlt. Wir haben uns auf die Suche nach dem Geheimnis seiner Stärke gemacht.

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Eliud Kipchoge. 33 Jahre. Aufgewachsen bei Kapsabet, im Hochland von Kenia, wo er immer noch lebt und trainiert. Olympiasieger im Marathon. In 2:00:25 Stunden schnellster Marathonläufer der Welt. Aber ohne den Weltrekord sein eigen nennen zu können, weil 2017 bei seinem Versuch, in Monza den ersten Marathon unter zwei Stunden zu laufen, mit ständig wechselnden Tempomachern gegen das Reglement des Welt-Leichtathletikverbandes verstoßen wurde. Am Sonntag soll es endlich so weit sein. Eliud Kipchoge will beim Berlin-Marathon jene 2:02:57 Stunden unterbieten, mit denen sein Landsmann Dennis Kimetto vor mittlerweile vier Jahren in Berlin den immer noch gültigen Weltrekord aufgestellt hat.

Und sehr viele Experten trauen dem Kenianer diese Bestzeit zu. Auch sein Coach Patrick Sang: „Eliud ist in einer Top-Verfassung. Ich kenne keinen Athleten, der so fokussiert ist. Seine größte Stärke ist sein enormer Wille“, meint Patrick Sang.

Vor einem Jahr: Im Berliner Regen den Weltrekord knapp verpasst

Aber was macht diesen Eliud Kipchoge so stark, dass er der Marathonkonkurrenz in den vergangenen Jahren so weit enteilt ist, dass er 2015 den Berlin-Marathon sogar mit einer Innensohle gewinnen konnte, die schon früh im Rennen aus seinem Schuh gerutscht war? So stark, dass er vergangenes Jahr trotz des strömenden Berliner Regens den Weltrekord in 2:03:32 Stunden nur um eine gute halbe Minute verpasste? Talent. Das Leben in der Höhenlage von Kenia. Jahrelanges, tägliches, hartes Training bei weitgehender Verletzungsfreiheit. Immerhin war er schon vor 15 Jahren Weltmeister über 5000 Meter. Als er in Paris den Titel gewann, war er erst 19 Jahre alt.

Aber das ist nicht alles. Dazu kommt eine mentale Stärke, die ihresgleichen sucht und die in jedem der Sätze deutlich wird, die er zuletzt in einem Interview mit laufen.de zu den wichtigsten Punkten des Marathonlaufens geäußert hat.

Eilud Kipchpoge über …

… seinen Rat an alle Marathonläufer

„Es gibt für niemanden Grenzen und es ist alles möglich. Man sollte über seine Grenzen hinausgehen und es mit dem Unvorstellbaren aufnehmen. Die Magie liegt in der harten Arbeit, im Selbstvertrauen und in der Zuversicht, dass man alles schaffen kann. Die Fähigkeit, die eigenen Ziele zu erreichen, ist nicht denkbar ohne harte Arbeit und Zuversicht.“

… sein Lächeln, das ihn auch unter größten Strapazen selten komplett verlässt

„Wenn man von Schmerzen geplagt wird, sollte man versuchen, diese Schmerzen zu vergessen und das geht nur durch Lächeln und das Glück bei der Freude am Laufen.“

… seine mentale Stärke am Tag des Wettkampfs

„Ich vertraue auf meine Vorbereitung und mein Training. Je besser ich mich auf mein Training verlassen kann, umso entspannter bin ich am Wettkampftag. Um mich zu beruhigen und zu konzentrieren denke ich an das, was ich in all diesen Monaten beim Training gemacht habe. Und ich vertraue auf meine Planung.“

… über harte Phasen in Training und Wettkampf

„Ich betrachte Herausforderungen als Teil des Laufens. Es gehört zum Laufen genauso wie zum Leben, dass auf dem Weg Schwierigkeiten zu meistern sind. Wenn also am Tag eines Marathonlaufs irgendwelche Hindernisse auftreten, dann betrachte ich das als sportliche Herausforderung, die sich überwinden lässt. Ich nehme die Herausforderung an und versuche sie zu bewältigen.“

… über sein Erfolgsgeheimnis

„Bei meinem Training gibt es kein Geheimnis. Das Wichtigste ist, daran zu glauben, dass ein Durchbruch möglich ist. Man muss dieses Selbstvertrauen aufbauen, jeden Tag, bei jedem Lauf.“

Einen wichtigen Beitrag zu den Erfolgen Eliud Kipchoges liefert auch der Schuh, den er im Rennen trägt. Beim Berlin-Marathon am Sonntag wird er in einer für ihn persönlich produzierten Variante des Nike Vaporfly 4% Flyknit an den Start gehen.

Eine Weiterentwicklung des Schuhs, der speziell für den Versuch konstruiert wurde, den ersten Marathon unter zwei Stunden zu laufen. Mit einer extrem steifen Karbonplatte in der Zwischensohle, die dem Läufer hilft, bei jedem Schritt die für hohes Tempo optimale Abrollbewegung zu vollziehen. Mit dem superleichten Nike ZoomX Foam als Dämpfungsmaterial, das auch bei hohem Tempo für Komfort sorgt und extrem viel der Aufprallenergie an den Läufer zurückgibt.

Eine Studie hat zuletzt gezeigt, dass Läufer im Vaporfly 4% das gleiche Tempo mit weniger Energieverbrauch realisieren können als in der Vorgängergeneration von Nike-Wettkampfschuhen. Die neueste Variante des Schuhs ist durch ein neues Obermaterial aus Nike Flyknit sogar noch leichter und atmungsaktiver als das Vorgängermodell. Und das hatte die Eliteläufer schon so von sich überzeugt, dass 2018 bei den zu den World Marathon Majors gehörenden Rennen in Tokio, London und Boston über der Hälfte der Profis, die aufs Podium liefen, im Vaporfly 4% von Nike unterwegs waren. Eliud Kipchoge wundert das nicht: „Der Schuh ist perfekt. Einfach perfekt.“

Ab dem 1. Oktober ist der neue Nike Vaporfly 4% Flyknit für alle Läufer auf nike.com und in ausgewählten Sportfachgeschäften erhältlich.