Elitemarathon in Österreich
Anja Scherl und Laura Hottenrott verpassen letzte Olympiachance
Beim S7-Marathon in Österreich ist Anja Scherl auf Rang fünf gelaufen, hat aber die Olympiaqualifikation mit 2:32:26 Stunden deutlich verpasst. Laura Hottenrott gab das Rennen auf.
Der Kanadier Cameron Levins hat den S7-Marathon im österreichischen Loipersdorf in der Steiermark mit 2:10:14 Stunden gewonnen. Das reine Eliterennen, das auf einer noch im Bau befindlichen Schnellstraße stattfand, wurde initiiert, um einigen Athleten noch eine letzte Chance für eine Olympia-Qualifikation zu bieten. Levins blieb damit unterhalb des Olympia-Limits von 2:11:30 Stunden. Die nächstplatzierten Athleten, Yared Shegumo (Polen/2:13:20) und Reece Edwards (Australien/2:13:26), erzielten dagegen Zeiten von deutlich über der internationalen Norm. Valentin Pfeil startete bereits seinen dritten Qualifikationsversuch binnen rund zwei Monaten. Der Österreicher kam dabei nicht ins Ziel.
Etwas anders war es bei regnerischen Bedingungen auf dem mehrmals zu durchlaufenden Rundkurs bei den Frauen: Hier blieb sowohl die Siegerin Zhanna Mamazhanova aus Kasachstan mit 2:29:01 Stunden als auch die zweitplatzierte Tereza Hrochova (Tschechische Republik/2:29:06) unter dem Limit von 2:29:30. Nur knapp verpasste die drittplatzierte Hanna Lindholm (Schweden) mit 2:29:36 die internationale Norm.
Das Rennen hat gezeigt: Über 42,195 Kilometer lässt sich nichts erzwingen
Einen weiteren Olympia-Qualifikationsversuch starteten überraschend Anja Scherl (LG Telis Finanz Regensburg) und Laura Hottenrott (PSV Grün-Weiß Kassel). Um tatsächlich noch ein Olympia-Ticket zu erreichen, wäre allerdings zumindest eine Zeit von unter 2:26:55 Stunden nötig gewesen. Anja Scherl wählte dabei frühzeitig ein langsameres Tempo. Nur eine Woche nachdem sie in Mailand nach der 25-km-Marke aus dem Rennen gegangen war, kam sie dieses Mal jedoch ins Ziel und belegte Rang fünf in 2:32:26. Bereits im Dezember hatte sie beim Valencia-Marathon aufgegeben.
„Heute bin ich ganz bewusst defensiv ins Rennen gegangen und habe mich lange richtig gut gefühlt, bis mich irgendwann Seitenstechen ausgebremst haben. Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, ich bin mit der Marathonzeit von 2:32:26 zufrieden, aber ich bin froh, dass ich mich ins Ziel gekämpft habe“, schrieb Anja Scherl auf ihrer Instagram-Seite.
Nur fünf Wochen nachdem sie sich in Enschede auf 2:28:02 Stunden gesteigert hatte, startete Laura Hottenrott in der Oststeiermark einen zweiten Olympia-Versuch. In der Anfangsphase lief sie an der Spitze des Feldes ein Tempo, das auf eine Zeit von rund 2:26 Stunden hinauslief. Doch dieses hielt sie nicht lange durch. Nach der Hälfte des Rennens lag die erwartete Zielzeit bereits im Bereich von 2:27 und nach rund 25 km stieg Laura Hottenrott aus. Auch die Österreicherin Eva Wutti scheiterte einmal mehr an der Olympia-Norm und kam ebenfalls nicht ins Ziel.
Der S7 Marathon in der Oststeiermark hat etlichen Athleten gezeigt: über die klassische 42,195-km-Distanz lässt sich nichts erzwingen. Mehrere Marathonrennen binnen weniger Wochen zu starten, führt in den allermeisten Fällen, wenn man nicht gerade Yuki Kawauchi heißt, nicht zum Erfolg - schon gar nicht, wenn dabei eine Norm gejagt wird.