R5K-Tour
BARMER Alsterlauf in Hamburg: Sven Wagner und Linda Meier vorn und auf dem Weg zum Gesamtsieg

| von Christian Ermert (Text) und Norbert Wilhelmi (Fotos)

Sven Wagner und Linda Meier haben beim BARMER Alsterlauf in Hamburg das dritte Rennen der neuen R5K-Tour gewonnen. Beide starten als Führende der Gesamtwertung 2023 ins Finale beim BMW BERLIN-MARATHON.

Mit Sven Wagner vom Königsteiner LV und Linda Meier vom LAV Passau haben sich beim dritten Rennen der neuen, von German Road Races (GRR) und dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) initiierten R5K-Tour die Favoriten durchgesetzt. Sven Wagner ließ dabei in einem taktisch geprägten Fünf-Kilometer-Rennen um die Binnenalster dem Hamburger Lokalmatador Jan-Eric Büsing (Hamburg Running) keine Chance. Im Schlussspurt sicherte sich der Deutsche U23-Meister über 1500 Meter in 14:50 Minuten den Sieg und geht jetzt als Führender der Gesamtwertung ins Finale, das am 23. September im Rahmen des BMW BERLIN-MARATHON zwischen Potsdamer Platz und Brandenburger Tor über fünf Kilometer auf dem Schlussabschnitt des wichtigsten deutschen Marathons ausgetragen wird.

Wer in der R5K-Gesamtwertung ganz vorn landen will, muss in Berlin antreten – das gilt auch für alle, die in der insgesamt vier Fünf-Kilometer-Rennen umfassenden Serie bereits drei Ergebnisse abgeliefert haben. Denn am Ende gewinnt, wer in der Addition des Ergebnisses von Berlin mit den beiden schnellsten Zeiten bei den vorhergehenden R5K-Läufen die schnellste Zeit hat (2+1-Regel).

Sven Wagner ist nach dem Hamburger Rennen, das auf einer 1783 Meter langen Runde im Rahmen des BARMER Alsterlaufs ausgetragen wurde, jetzt der große Favorit auf den U23-Gesamtsieg. Mit 29:16 Minuten aus den Rennen in Paderborn und Hamburg führt er vor Julian Gering (LG Vogtland/29:44 min) und Jan Eric Büsing, der in Hamburg mit 14:54 Minuten Zweiter wurde und in der Addition der zwei schnellsten Rennen auf 29:52 Minuten kommt. „Bis Kilometer vier lief es ziemlich rund, dann habe ich auf die Tube gedrückt und es relativ schnell nach Hause gebracht“, meinte der 21 Jahre alte Sven Wagner zu seinem Rennen.

Tristan Kaufhold gewinnt die U20-Wertung beim R5K-Rennen in Hamburg

Nur wenig langsamer als die beiden U23-Läufer waren die drei jugendliche Asse, die sich einen packenden Schlussspurt um den U20-Sieg lieferten. Am Ende setzte sich dabei der erst 17 Jahre alte Tristan Kaufhold vom SSC Hanau-Rodenbach durch, der im August in Jerusalem Elfter bei den U20-Europameisterschaften über 5000 Meter war und im März seine eigene deutsche U18-Bestleistung über zehn Kilometer auf der Straße auf 30:04 Minuten gesteigert hatte. In Hamburg sicherte er sich den U20-Sieg in 14:55 Minuten vor Jonas Kulgemeyer (OTB Osnabrück/14:56 min) und Jakob Dieterich (Laufteam Kassel/14:58 min).

„Bei mir lief es vier Kilometer lang echt rund, der letzte Kilometer wurde für mich dann aber sehr hart. Ich musste kämpfen, um Anschluss zu halten. Ich habe es erst auf der Zielgeraden geschafft, meine beiden Konkurrenten einzuholen. Es war eine schöne Veranstaltung. Es hat sich gelohnt herzukommen“, meinte Tristan Kaufhold, der nach dem Hamburger Rennen die U20-Gesamtwertung mit 29:52 Minuten vor Jonas Kulgemeyer (30:05 min) anführt. Beim Finale in Berlin ist Spannung garantiert, wenn es in der U20 darum geht, wer sich die Geldpreise und Gratis-Trainingslager mit dem DLV sichert, die in der Gesamtwertung ausgelobt sind.

U20-Läuferin Linda Meier im Spurt schneller als U23-Siegerin Kiara Nahen

Bei den Frauen kam es in Hamburg zu einem Duell zwischen den Gesamtführenden in der U23 und in der U20: Paderborn-Siegerin Kiara Nahen (U23) traf auf Linda Meier, die Anfang August bei den U20-Europameisterschaften in Jerusalem Siebte über 5000 Meter auf der Bahn geworden ist. Beim Paderborner Osterlauf hatte Lokalmatadorin Kiara Nahen in 16:23 Minuten noch die Nase vorn gehabt, als Linda Meier in 16:33 Zweite wurde. In Hamburg drehte die erst 19 Jahre Linda Meier den Spieß um und sicherte sich in 16:32 Minuten den Sieg vor der zwei Jahre älteren Kiara Nahen (16:34 min). „Ich konnte lange mit Linda mitlaufen, aber hintenraus haben meine Sprintfähigkeiten nicht gereicht“, sagte Kiara Nahen, die dennoch als Gesamtführende der U23 nach Berlin reisen wird.

Linda Meier dürfte der U20-Gesamtsieg in der ersten R5K-Serie kaum noch zu nehmen sein: Sie führt jetzt mit 33:05 Minuten aus der Addition ihrer Ergebnisse von Paderborn und Hannover mit 1:30 Minuten Vorsprung auf Sonja Lindemann (LG Wedel-Pinneberg/34:35 min), die das erste R5K-Rennen in Hannover gewonnen hatte und in Hamburg U20-Zweite in 17:06 Minuten wurde. „Das Rennen war genauso wie die vorherigen der R5K-Tour wieder ein richtig cooles Event, bei dem man durch die super Stimmung richtig motiviert wird. Kiara und ich sind die ganze Zeit ein recht konstant hohes Tempo gelaufen, das ich dann auf der Zielgeraden noch verschärfen konnte und mir etwas überraschend den Sieg sichern konnte“, schwärmte Linda Meier, die nach dem Finale beim Berlin-Marathon auch 2024 wieder mit der R5K Tour durch ganz Deutschland reisen will - dann als U23-Athletin.