Laufen im Wald
Deshalb tut das Laufen unter Bäumen so gut
Beim Tag des Laufens geht es auch 2024 darum, unseren Wäldern zu helfen. Auch weil Laufen im Wald dem Menschen einfach guttut. Nicht bloß gefühlt - sondern wissenschaftlich belegt.
Darüber, dass es grundsätzlich und ganz unabhängig vom Ort, wo man es tut, gesünder ist, zu laufen als sich nicht zu bewegen, muss wohl nicht eigens diskutiert werden: Dass Laufen – generell: Bewegung – gesund ist, das Immunsystem stärkt, Kreislauf, Atmung und Stoffwechsel anregt und psychisch wie mental aufbauend und beglückend wirkt, ist bekannt und belegt. Und kann dennoch nicht oft genug betont werden: Aktionen und Thementage wie der Tag des Laufens – dieses Jahr ist der 5. Juni weltweit Global Running Day – sollen diese Botschaft nicht nur weiterverbreiten, sondern auch dazu einladen, vom Reden ins Tun zu kommen. Weil viele Menschen zwar nicken, wenn „Bewegung“ angesprochen wird – dann aber eben doch sitzen bleiben.
Dieses Jahr soll und will der Tag des Laufens aber nicht nur den da – hoffentlich – Laufenden Gesundheit und Freude bringen, sondern auch dazu beitragen, die Welt ein wenig besser zu machen: Unter dem Motto „Run for the Trees“ wird für Waldschutz- und Wiederaufforstungen Geld gesammelt und Bewusstsein geschaffen werden.
Für den Wald laufen und mit Glück ein Lauf-Outfit gewinnen: Am Tag des Laufens
Was da auf der Hand liegt? Klar: Die Laufrunde am Tag des Laufens in den Wald zu verlegen. Oder, wenn man ohnehin Waldläufer oder -läuferin ist, den Wald als Laufrevier diesmal noch bewusster wahr zu nehmen: Das Licht, die Luft, die Geräusche, die Gerüche – Waldlaufen ist etwas ganz Besonderes. Und immer anders.
Am Tag des Laufens werden Kilometer für Bäume gesammelt und Projekte unterstützt, mit denen der Wald wieder aufgeforstet wird, der in den vergangenen Jahren an Hitze, Trockenheit, Stürmen und dem Borkenkäfer gelitten hat. Und wenn du ein Foto von deinem Lauf am 5. Juni mit den Hashtags #gemeinsammehrbewegen und #tagdeslaufens auf Instagram oder Facebook postest, hast du bei einem Gewinnspiel die Chance auf ein Lauf-Outfit von Nike im Wert von über 1000 Euro. Inklusive Shokz-Kopfhörer und Nike-Laufschuhe!
Auch, weil der Wald ein Sehnsuchtsort der Deutschen ist. Seit jeher. Vielbesungen und -beschrieben. Das wissen wir. Und den Witz, dass es in Deutschland gefühlt mindestens ebenso viele Förster wie Bundestrainer gibt, kennen wir auch. Aber: Dass längst gemessen und erforscht ist, dass und wie der Wald sich positiv auf Gesundheitssystem und Gemüt auswirkt, wissen dann doch nicht alle. Logisch ist aber, dass die Kombination von gesunder Bewegung in einer gesunden Umgebung einen Mega-Effekt auf Geist und Körper hat.
Doch was genau passiert im Wald mit uns? Die am häufigsten zitierten Studien dazu wurden in den 1980er-Jahren unter dem Begriff „Waldbaden“ sogar zu einer Bewegung. Der Begriff leitet sich vom japanischen „Shinrin Doku“ ab, dem „achtsamen Aufenthalt im Wald“ und wird heute weltweit als Wellness-, Heil- und Gesundheitsförderungsmethode gelehrt und gelebt.
Konkret wiesen damals japanischen Forscher rund um den Umweltmediziner Yoshifumi Miyazaki nach, dass schon zwei „Waldstunden“ pro Woche das Immunsystem nachhaltig stärken: Die Zahl der für die Gesundheitserhaltung relevantesten Zellen im Körper stieg da um bis zu 70 Prozent an. Der Effekt hält bis zu einer Woche an.
Darüber hinaus belegte die Studien, dass durch regelmäßige Waldbesuche auch das Stresshormon Cortisol abgebaut wird. Die beruhigende Wirkung des Waldes zeigt sich aber auch in anderen messbaren Parametern: auch der Spiegel anderer Stresshormone – etwa Adrenalin und Noradrenalin – sinkt. Ebenso Pulsfrequenz und Blutdruck.
Wer im Wald läuft, baut Stress ab
Das wirkt direkt auf die Gesundheit: Die Anfälligkeit für Entzündungen sinkt. Zum einen wegen der Erholung durch den niedrigeren Stresspegel, zum anderen, weil die Aromen der Waldluft den Körper stärken. So wie die höheren Sauerstoff- und niedrigeren Schadstoffanteil der Waldluft: Nase und Lunge „reinigen“ sich, Giftstoffe und Feinstaub werden abgeatmet.
Die Vielfalt der Geräusche und Gerüche stärkt die Sinne – und beim (aufmerksamen!) Laufen auf unebenem, unregelmäßigem Boden ist jeder Schritt für Füße, Beine und Gelenk eine Nano-Trainingseinheit, die dem Bewegungsapparat hilft, auch mit unerwarteten Bodenunebenheiten oder Stolperern sturz- und verletzungsfreier klarzukommen.
Letzteres ist allerdings nicht Teil der „Waldbaden“-Lehre, sondern angewandtes Lauf- und Trainingswissen. Ebenso wie die Tatsache, dass weicher Waldboden, ja sogar gewalzte und geschotterte Forstwege, für Fuß und Gelenke weit gesünder sind, als knallharter Asphalt – auch wenn man ein wenig langsamer ist und auf den Pfaden auf Wurzeln achten sollte.
Was der Wald darüber hinaus bietet, ist Schutz: Im Sommer ist es unter dem Blätterdach spürbar kühler, im Winter milder. Auch Wind und Regen werden von den Bäumen ein wenig abgeschirmt – natürlich nur, solange nicht Sturm und Gewitter den Aufenthalt unter Bäumen an sich gefährlich machen.
Und da ist noch etwas: Während das Grau der Stadt keine messbaren positiven Effekte hat, ist Grün eine tatsächlich gesundheitsfördernde Farbe. Grün aktiviert den Parasympathikus - und der sorgt für das Gefühl von Entspannung.
Kurz: Der Aufenthalt im Wald tut uns gut. Er macht gesund und glücklich. Das weiß, erlebt und spürt, wer ohnehin schon im Wald läuft. Alle anderen sollten es einfach ausprobieren: Der Tag des Laufens ist der perfekte Tag dafür.