Tola und Seboka siegen bei der 10.000-Meter-DM

| Silke Morrissey | Fotos: Theo Kiefner
Fate Tola und Mitku Seboka, beide in Äthiopien geboren und für deutsche Vereine startberechtigt, haben am Samstag in Ohrdruf die DM-Titel über 10.000 Me

Fate Tola und Mitku Seboka, beide in Äthiopien geboren und für deutsche Vereine startberechtigt, haben am Samstag in Ohrdruf die DM-Titel über 10.000 Meter geholt. In den U23- und U20-Altersklassen gab es vier Normen für internationale Nachwuchsmeisterschaften. In unserer Galerie findest Du 115 Bilder aus dem Stadion am Goldberg.

Die neue Deutsche Meisterin über 10.000 Meter heißt Fate Tola Geleto (Foto). Die 27 Jahre alte Äthiopierin, die seit mehreren Jahren in Deutschland lebt, für die LG Braunschweig startet und bei der Deutschen Marathon-Rekordlerin Irina Mikitenko trainiert, rannte im thüringischen Ohrdruf zu ihrem ersten deutschen Meistertitel. In Abwesenheit zahlreicher Topathletinnen holte sie sich in 33:30,22 Minuten ungefährdet den Sieg – seit der Jahrtausendwende hatte diese Zeit zuvor nur zweimal zu DM-Gold gereicht. Auf Rang zwei der Frauen- und Rang eins der U23-Wertung kam dahinter Isabell-Sophie Teegen (SC Rönnau 74; 34:22,73 min). Sie durfte sich nicht nur über zwei Medaillen freuen, sondern auch über die Norm für die U23-EM in Tallinn (Estland; 9. bis 12. Juli). „Damit kann sie zufrieden sein“, bilanzierte Bundestrainer Henning von Papen und verriet, dass die Norddeutsche für ihren Start in Tallinn eigentlich die 5.000 Meter bevorzugt, auf denen die Norm ebenfalls bald fallen soll.DM-Bronze holte sich Melina Tränkle (LG Region Karlsruhe; 34:29,70 min), Annett Horna (LC Rehlingen; 35:04,65 min), bisher eigentlich auf den Mittelstrecken beheimatet, landete auf dem vierten Rang. Fünfte und Zweite der U23-Wertung wurde Regina Högl (LG Region Karlsruhe; 35:09,15 min), dahinter überzeugte U20-Athletin Franziska Reng (LG Telis Finanz Regensburg; 35:40,53 min).
Für internationale Normen sorgten im 10.000-Meter-Rennen zwei U20-Athleten: Fabian Gering (TV Wattenscheid 01) konnte sich trotz Abitur-Stresses bei seinem ersten ernsthaften Auftritt über die 25 Stadionrunden („Ich bin schon mal aus Spaß bei Kreismeisterschaften mitgelaufen, aber das ist schon ein großes Ding jetzt“) auf 30:17,14 Minuten steigern. Für Kidane Tewolde (SSC Hanau-Rodenbach) blieben die Uhren bei 30:24,57 Minuten stehen – die U20-EM in Eskilstuna (Schweden; 16. bis 19. Juli) winkt.Für ein Ausrufungszeichen sorgte über 5.000 Meter der weiblichen Jugend U20 die Hessin Sarah Kistner. Die 17-Jährige vom MTV Kronberg im Taunus holte sich in Abwesenheit der Deutschen U20-Rekordlerin Alina Reh (TSV Erbach) in 16:33,37 Minuten Gold –  in ihrem ersten Bahnrennen auf dieser Strecke überhaupt. Zudem blieb sie rund vier Sekunden unter der Norm für die U20-EM.„Sie ist ein mutiges Rennen gelaufen und hat ihre Sache super gemacht“, lobte U20-/U18-Bundestrainer Dietmar Chounard. Auf Sarah Kistner wartet somit nach Erfolgen im Berg- und Crosslauf der erste internationale Einsatz in einer Stadion-Meisterschaft. DM-Silber ging an Anna Gehring (SC Itzehoe; 16:45,49 min), Bronze an Miriam Dattke (SCB Berlin; 16:58,61 min).Die kompletten Resultate findest Du auf leichtathletik.de!