Eliterennen in Istanbul
Erster Start von Melat Kejeta seit dem WM-Silber im Halbmarathon
An Ostersonntag treffen die beiden deutschen Marathon-Asse Amanal Petros und Melat Kejeta beim Istanbul-Halbmarathon auf Weltklasse-Konkurrenz. Amanal Petros hat dabei den deutschen Rekord im Visier.
Mit absoluten Weltklassefeldern wird am Ostersonntag im türkischen Istanbul ein Halbmarathonlauf stattfinden. Angeführt werden die Startlisten von den Kenianern Kibiwott Kandie und Brigid Kosgei, dem Halbmarathon-Weltrekordler und der Marathon-Weltrekordlerin. Starten werden am 4. April auch die deutschen Topläufer Amanal Petros (TV Wattenscheid) und Melat Kejeta (Laufteam Kassel).
Mit einem entsprechenden Hygiene-Konzept können am Ostersonntag insgesamt 4.000 Läufer in Istanbul teilnehmen. Damit gehören die Türken ein weiteres Mal zu den Vorreitern bezüglich der Rückkehr von größeren Teilnehmerfeldern. Bereits im vergangenen November hatten die Organisatoren in Istanbul einen Marathon mit 3.000 Läufern veranstaltet.
Amanal Petros will den Uralt-Rekord von Carsten Eich brechen
Es ist durchaus möglich, dass am Sonntag in Istanbul der deutsche Halbmarathon-Rekord fällt. Die Uralt-Bestmarke hatte Carsten Eich 1993 in Berlin aufgestellt. Die bereits 28 Jahre alte Zeit war damals auch ein Europarekord. „Es ist mein Ziel, diese Zeit zu unterbieten und möglichst dicht an die 60 Minuten heranzulaufen“, sagte Amanal Petros (TV Wattenscheid), für den das Rennen am Sonntag der Saisonhöhepunkt im Frühjahr sein wird. Seine Bestzeit steht bei 61:37 Minuten. Im Dezember hatte Amanal Petros in Valencia bereits den deutschen Marathon-Rekord auf 2:07:18 Stunden verbessert.
Auch die schnellste deutsche Marathonläuferin der letzten Jahre, Melat Kejeta (Laufteam Kassel/2:23:57), startet am Ostersonntag in Istanbul. „Es ist toll, dass die Veranstalter in Istanbul die Möglichkeit bieten, einen Halbmarathon laufen zu können. Ich freue mich sehr auf dieses Rennen“, sagte Melat Kejeta. Nachdem sie bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften im vergangenen Oktober sensationell die Silbermedaille gewonnen hatte, wird es interessant sein, ob sich Melat Kejeta erneut gegen einige der besten Läuferinnen der Welt über diese Distanz behaupten kann. Bei der WM in Polen hatte sie den deutschen Rekord auf 65:18 Minuten verbessert und damit auch einen Europarekord für reine Frauenrennen (ohne männliche Tempomacher) aufgestellt.
Trotz dieser Weltklasse-Bestzeit ist Melat Kejeta auf der Startliste nur die siebtschnellste Läuferin. Das spricht für die sehr hohe Qualität des Feldes in Istanbul. Kenias Marathon-Weltrekordlerin Brigid Kosgei (2:14:04 Stunden) führt mit einer persönlichen Bestzeit von 64:28 die Startliste an. Da sie dieses Ergebnis jedoch auf der nicht rekord-konformen Strecke in Newcastle gelaufen ist, wird diese Zeit nicht als Weltrekord geführt.
Zwei weitere Athletinnen mit Bestzeiten von unter 65 Minuten sind am Start: Yalemzerf Yehualaw (Äthiopien) und die frühere Halbmarathon-Weltrekordlerin Joyciline Jepkosgei (Kenia) haben bereits Zeiten von 64:46 beziehungsweise 64:51 erreicht. Joan Melly (65:04), die Halbmarathon-Weltmeisterin Peres Jepchirchir (65:06) und die Marathon-Weltmeisterin Ruth Chepngetich (alle Kenia/65:06) sind die nächsten auf der Startliste.
Im Mittelpunkt des Männerrennens steht das Aufeinandertreffen zwischen dem aktuellen Weltrekordler Kibiwott Kandie und seinem Vorgänger Geoffrey Kamworor. Kandie verbesserte im vergangenen Dezember in Valencia die Bestzeit seines Landsmannes von 58:01 Minuten auf 57:32. Neben den beiden Kenianern sind drei weitere Athleten mit Weltklasse-Bestzeiten von unter 59 Minuten im Rennen: Amdework Walelegn (58:53), Andamlak Belihu (beide Äthiopien/58:54) und Stephen Kissa (Uganda/58:56). Leonard Barsoton (Kenia/59:09) kam zudem schon sehr dicht an diese Marke heran.