Wings for Life World Run
Fang mich doch: Weshalb Wegrennen so motivierend ist
Wer verfolgt wird, ist einfach schneller. Das kennen wir noch vom Spielplatz. Warum das auch für das Wettrennen gegen das Catcher Car und für die Rückenmarksforschung gilt, liest du hier.
Wir kennen es alle vom Herumtollen auf dem Spielplatz: Der Nervenkitzel einer Verfolgungsjagd ist echt! Nun als Erwachsene stellen wir uns die Frage: Wird man dadurch tatsächlich schneller? Seit dem allerersten Wings for Life World Run im Jahr 2014 sprechen alle Beweise dafür. Vom Catcher Car verfolgt zu werden, ist ein Ansporn, unser Bestes zu geben und über uns hinauszuwachsen. Das sagen die Fakten.
Jahr für Jahr nutzen die Teilnehmenden – ob in Laufschuhen oder im Rollstuhl – vor dem eigentlichen Lauf unseren Goal Calculator, um herauszufinden, wie weit sie kommen können, und setzen sich anhand dessen ein Ziel für ihre Distanz. Und Jahr für Jahr übertreffen sie ihre eigenen Ziele übertreffen.
Carolyn Macintosh hat App Runs in St. Gilgen, Österreich, und St. Andrews, Schottland, ins Leben gerufen und beobachtet das immer wieder bei sich selbst: „Im ersten Jahr bin ich neun Kilometer gelaufen – ganze drei Kilometer weiter, als ich mir zugetraut habe, und viel weiter, als ich im Training je gelaufen bin. Im Jahr 2015 habe ich zwölf Kilometer zurückgelegt und 2017 für mich unglaubliche 17,9 Kilometer – ich bin mir sicher, dass das Catcher Car wesentlich dazu beigetragen hat.“
Doch Carolyn ist bei Weitem nicht die Einzige. Viele, viele Menschen sind weiter gelaufen, als sie es selbst für möglich gehalten haben – ein Beweis dafür, dass der Körper stärker ist, als wir ihm oft zutrauen.
Im Video: Sophia Flörsch und Kristina Vogel übers Fahren des Catcher Cars
Psychologin: „Sichere Angst sorgt für Energie und Glücksgefühle“
Warum die Verfolgung durch das Catcher Car die Wings for Life World Run Läuferinnen und Läufer so über sich hinauswachsen lässt, erklärt Rhonda Cohen, Sportpsychologin an der Middlesex University in Großbritannien. „Wir wissen aus der Forschung, dass Angst ein Werkzeug unserer evolutionären Überlebensstrategie ist“, erklärt sie. „Gejagt zu werden erzeugt Angst. Und Angst wiederum ist ein hervorragender Motivator. Der Körper reagiert darauf mit einem Anstieg des Adrenalinspiegels, der in Folge für einen großen Energieschub, einen Anstieg des Blutdrucks und eine Beschleunigung der Herzfrequenz sorgt. Darüber hinaus wird das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet und aufgrund des höheren Sauerstoffgehalts in den Muskeln fühlen wir uns stärker.“
Selbst die Simulation einer Verfolgungsjagd (Stichwort virtuelles Catcher Car der Wings for Life World Run App), ist bereits sehr effektiv. „Wie wir in Virtual-Reality-Spielen immer wieder beobachten, können auch Simulationen die Erfahrung von Angst erzeugen. Das heißt: Wenn man nun eine Verfolgung simuliert, kann man diesen starken Motivator Angst in einer sicheren Umgebung nutzen. Es handelt sich um sogenannte ‚sichere Angst‘“, sagt die Psychologin, „in einem solchen Moment verlassen wir unsere Komfortzone, was eine Herausforderung ist und Überwindung kostet. Doch haben wir diese Angst überwunden, wird man mit dem großartigen Gefühl von Erfolg belohnt.“
Das virtuelle Catcher Car schafft die perfekten Bedingungen, um „sichere Angst“ zu erleben. Mit den Kopfhörern im Ohr tauchen wir in ein einzigartiges Audioerlebnis ab, das uns während des gesamten Runs begleitet: Die Stimmen des Motivators und Catcher Cars spornen uns an, indem sie uns immer wieder daran erinnern, wie dicht uns das Catcher Car auf den Fersen ist.
Rhonda Cohen sagt auch, „dass Menschen, die sich ihren Ängsten stellen, laut Forschungen tatsächlich glücklicher sind.“ Das erklärt dann auch, warum der Wings for Life World Run mit der „Angst“ vor dem Catcher Car gleichzeitig einer der fröhlichsten Läufe der Welt ist.