Freudige Nachricht
Gesa Krause schwanger: Olympia 2024 bleibt das große Ziel
Die zweimalige Europameisterin im Hindernislauf wird Mutter: Gesa Krause vom Verein Silvesterlauf Trier erwartet ihr erstes Kind. Die sportlichen Planungen für Olympia in Paris gehen dennoch weiter.
Eine ebenso überraschende wie freudige Nachricht verkündet Gesa Krause an diesem Freitag in Trier. „Ich werde nächstes Jahr Mutter. Voraussichtlich im Frühsommer 2023 ist es soweit“, sagt die zweimalige Leichtathletik-Europameisterin vor der Jahrestagung der German Road Races (GRR), die anlässlich des 20-jährigen Bestehens ihres Vereins Silvesterlauf Trier diesmal in der ältesten Stadt Deutschlands stattfindet. Tagungsort ist der Römersaal der Vereinigten Hospitien. Dort wird Gesa Krause heute Abend an der Ehrung der Läuferinnen und Läufer des Jahres teilnehmen (live auf laufen.de ab 19:30 Uhr).
Ihre sportlichen Ziele verliert Krause nicht aus den Augen: „Die Olympischen Spiele 2024 in Paris bleiben unverändert mein großes Ziel“, sagte die 30-Jährige: „Ich möchte unbedingt ein viertes Mal Olympia erleben. Und dabei ein viertes Mal ins Finale.“ Das ist noch keiner Hindernisläuferin weltweit geglückt. Ihr Debüt im Zeichen der fünf Ringe hatte Krause 2012 in London als Achte beendet, in Rio 2016 wurde sie Sechste und in Tokio 2021 Fünfte.
„Der Weg nach Paris wird mit Sicherheit schwierig. Doch wer mich kennt, der weiß genau, dass mich Hindernisse selten aufgehalten haben“, äußert sich Krause realistisch, aber entschlossen. Was ihr Mut macht: „Auch Katrin Dörre-Heinig, die Frau meines Trainers Wolfgang Heinig, hatte ihre besten Jahre nach der Geburt ihrer Tochter Katharina.“ Die Marathon-Olympiadritte von 1988 lief erst 1999 den damaligen deutschen Rekord.
Verläuft ihre Schwangerschaft problemfrei, so will Gesa Krause das Jahr beim 33. Bitburger 0,0%-Silvesterlauf in Trier aktiv ausklingen lassen. „Von ärztlicher Seite gibt es zu diesem Zeitpunkt keine Bedenken. Ich würde gerne mit einem positiven Gefühl in die Pause gehen – da ist unser Silvesterlauf die beste Gelegenheit“, findet sie. Nach der Babypause möchte Krause wieder ins Training für Paris 2024 einsteigen, die Leichtathletik-WM 2023 in Budapest kommt definitiv zu früh.
Bei der GRR-Jahrestagung ehrt Krause an diesem Freitag die Läuferin des Jahres 2022. Die zweimalige WM-Dritte selbst hatte die gemeinsam mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) vergebene Auszeichnung insgesamt fünfmal in Folge erhalten (2015 bis 2019). Nach einer enttäuschenden Saison 2022, in der sie gesundheitlich angeschlagen zwar den WM-Endlauf erreichte, dort aber entkräftet Letzte wurde, zählt Krause diesmal zwangsläufig nicht zu den Nominierten.
Rund 60 Veranstalter der größten deutschen Lauf-Events, darunter die Marathons von Berlin, Köln und München, wälzen von Freitag bis Sonntag in Trier die großen Themen der Branche. Zu den Diskutanten zählen unter anderem ARD-Leichtathletikexperte Ralf Scholt und Marathon-Guru Manfred Steffny. Der inzwischen 81 Jahre alte zweimalige Olympiateilnehmer (1968 und 1972) erhält gemeinsam mit seinem Bruder Herbert (69/EM-Dritter 1986) den „Award für das sportliche Lebenswerk“. Die Familie Steffny stammt aus Trier. Dem Begründer des Berlin-Marathons, Horst Milde (84), wird im Römersaal der GRR-Ehrenvorsitz verliehen.