Hamburg-Marathon: Steffen Uliczka und Sabrina Mockenhaupt im Fokus

Hamburg-Marathon: Steffen Uliczka und Sabrina Mockenhaupt im Fokus

| Jörg Wenig I Foto: Norbert Wilhelmi

Der bestbesetzte und größte deutsche Frühjahrs-Marathon wird am Sonntag in Hamburg gestartet: Gleich 14 Läufer mit persönlichen Rekorden von unter 2:10 Stunden wurden für das Rennen verpflichtet, sieben Frauen treten mit Bestzeiten von unter 2:30 an. Darunter ist auch Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg), die bisher im Marathon 2:26:21 Stunden erreichte. Bei den Männern richtet sich das nationale Interesse besonders auf Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen-Kieler TB), der am Sonntag sein Debüt über die 42,195 km laufen wird.

25.000 Anmeldungen beim Jubiläumslauf

Rahmenwettbewerbe hinzugerechnet, liegen den Veranstaltern für die 30. Auflage des Rennens 25.500 Anmeldungen vor – darunter sind 19.500 Marathonläufer.

Bei den Männern könnte sich ein spannendes Rennen entwickeln, denn einen ganz großen Favoriten gibt es nicht. Nachdem der schnellste Läufer auf der Startliste, der äthiopische Hamburg-Sieger von 2012, Shami Abdulahi (Bestzeit 2:05:42), krankheitsbedingt passen musste, sind noch drei Läufer mit Zeiten zwischen 2:06 und 2:07 Stunden dabei: Feyisa Bekele (Äthiopien/2:06:26), Marilson dos Santos (Brasilien/2:06:34) und Micah Kogo (Kenia/2:06:56).

Kein klarer Favorit im Männerrennen

Aktuell gut in Form zu sein scheint der frühere 10-km-Weltrekordler Kogo, der beim Lissabon-Halbmarathon im März als Zweiter 59:33 Minuten erreichte. Doch im Marathon erlebte er im vergangenen Jahr zwei Rückschläge: Platz 17 in Boston und Rang 14 in New York mit Zeiten von 2:17 beziehungsweise 2:18 Stunden. Sechs weitere Kenianer haben Bestzeiten im Bereich von 2:07:00 bis 2:08:30, so dass der Sieger ohne weiteres auch aus dieser Gruppe kommen kann.

Julian Flügel (LG Telis Finanz Regensburg) war vor einem Jahr in Hamburg mit 2:15:39 Stunden ein ordentliches Debüt gelaufen. In Frankfurt steigerte er sich dann im Oktober um gut eine Minuten auf 2:14:20. Eine weitere Bestzeit wäre sicher ein Erfolg für den 29-Jährigen. Er könnte sich in Hamburg im gleichen Bereich bewegen wie Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen-Kieler TB), der sein Marathon-Debüt laufen wird. Der 3.000-m-Hindernis-Spezialist war in Berlin vor knapp einem Monat sein Halbmarathon-Debüt gelaufen und hatte eine Zeit von 64:16 erreicht. Vielleicht kann Steffen Uliczka in Hamburg ein Ergebnis unter 2:15 Stunden erreichen.

Zwei frühere Siegerinnen treffen aufeinander

Zwei Hamburg-Siegerinnen der letzten Jahre treffen am Sonntag im Rennen der Frauen aufeinander. Diana Lobacevske (Litauen/2:28:03) triumphierte 2013 und Netsanet Achamo Abeyo (Äthiopien/2:24:12) 2012. Mit ihrer Bestzeit ist  die Äthiopierin auch die Hamburger Streckenrekordlerin – obwohl sie vor drei Jahren nicht als Erste im Ziel war. Die Kenianer Rael Kiyara, die damals 2:23:47 lief, wurde wegen Dopings später disqualifiziert.

Während Titelverteidigerin Georgina Rono (Kenia) krankheitsbedingt ausfällt, ist Meseret Hailu die schnellste Läuferin auf der Startliste. Die Äthiopierin wurde 2012 überraschend zunächst Halbmarathon-Weltmeisterin und lief dann als Siegerin des Amsterdam-Marathons mit einer großen Steigerung 2:21:09. Danach hat Hailu derartige Zeiten aber nicht mehr erreicht.  

Abzuwarten bleibt, was Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) bei ihrer Hamburg-Marathon-Premiere laufen kann. Die 34-Jährige hat eine inzwischen schon viereinhalb Jahre Bestzeit von 2:26:21 Stunden. Dass sie diese Zeit am Sonntag erreichen kann, ist unwahrscheinlich, denn sie ist nicht in Bestform. Pech hatte Mona Stockhecke (Marathon Hamburg), die nach einer Krankheit auf ihren Start verzichten muss. Eine gute Rolle spielen könnte die kenianische Debütantin Sylvia Kibet.

Ein großes Interview mit Sabrina Mockenhaupt liest du hier.