Streckenrekorde beim München-Marathon wackeln
Internationale Eliteläufer und -läuferinnen kehren nach München zurück
Nach über 20 Jahren geht beim Generali München-Marathon am 9. Oktober erstmals wieder ein internationales Elitefeld an den Start. Dabei ist Mare Dibaba (Äthiopien), Marathon-Weltmeisterin von 2015.
Bei den Männern ist ihr Landsmann Mengistu Zelalem mit einer persönlichen Bestzeit von 2:08:48 Stunden derzeit der schnellste Läufer auf der Startliste. Sebastian Hendel (LG Braunschweig) wird in München sein Marathon-Debüt laufen.
Im Jahr 2001 gab es bei dem Traditionsrennen in München, das jetzt zum 36. Mal stattfindet, zuletzt ein internationales Elitefeld. Ein Jahr zuvor war der Kenianer Michael Kite den nach wie vor aktuellen Streckenrekord von 2:09:46 Stunden gelaufen. Als 2012 die Deutschen Meisterschaften im Rahmen des Rennens stattfanden, stellte Susanne Hahn (Saarbrücken) mit 2:32:11 Stunden die aktuelle Kurs-Bestzeit der Frauen auf.
Racedirektor hofft auf Streckenrekorde im Olympiastadion
„Wir hoffen natürlich, dass am 9. Oktober beide Streckenrekorde im Olympiastadion fallen“, sagt Race-Direktor Gernot Weigl und erklärt: „Die Zeit ist reif, um das Rennen jetzt international stärker zu positionieren. Wir haben gemerkt, dass auch im Ausland Interesse am Generali München-Marathon besteht. Mit einem starken Elitefeld wollen wir Topzeiten erreichen und damit den Marathon weiterentwickeln und zeigen, dass man in München schnell laufen kann.“
Mare Dibaba gehörte vor einigen Jahren zu den besten Marathonläuferinnen der Welt. Die 32-Jährige krönte ihre Karriere bei den Weltmeisterschaften in Peking 2015, wo sie die Marathon-Goldmedaille gewann. Ein Jahr später belegte Mare Dibaba den dritten Platz beim Olympia-Marathon in Rio.
Die Chicago-Marathon-Siegerin von 2014, die zudem zweimal Zweite beim legendären Boston-Marathon war (2014 und 2015), hat eine Weltklasse-Bestzeit von 2:19:52 Stunden. Nachdem sie 2019 in hochklassigen 2:20:21 Platz zwei beim Berlin-Marathon belegt hatte, startete Mare Dibaba während der Corona-Pandemie nur einmal im Marathon und belegte dabei Rang 14 in Boston. Das Rennen in München bietet ihr nun die Chance, sich international wieder zurückzumelden.
Konkurrenz aus Ostafrika
Zu den Konkurrentinnen von Mare Dibaba wird ihre Landsfrau Aberu Mekuria gehören, die ihre letzten drei Marathonrennen alle gewonnen hat. Im chinesischen Chongqing lief sie dabei 2019 ihre Bestzeit von 2:24:30 Stunden. Im selben Jahr gewann sie auch das Rennen in Osaka, in diesem Mai triumphierte sie in Riga.
Zu beachten sein wird Agnes Keino. Die Kenianerin zeigte in diesem Jahr bereits zweimal starke Form in Kopenhagen. Im Mai belegte sie Rang drei beim Marathon in einer persönlichen Bestzeit von 2:25:08 Stunden, am vergangenen Sonntag war sie Zehnte beim Halbmarathon mit einer Steigerung auf 68:47 Minuten.
Zwei Läufer mit Bestzeiten unter dem Streckenrekord
Bei den Männern stehen auf der derzeitigen Startliste zwei Athleten, die schnellere Bestzeiten haben als der Münchner Streckenrekord. Mengistu Zelalem erreichte 2020 in Castellon (Spanien) als Dritter 2:08:48 Stunden. In diesem Frühjahr zeigte er erneut gute Form bei diesem Rennen. Der Äthiopier wurde wiederum Dritter in 2:09:34 Stunden.
Edwin Kimaiyo geht mit einer Bestzeit von 2:09:12 Stunden ins Rennen, die er 2017 in Shanghai als Vierter erzielte. Der Kenianer war in diesem Frühjahr Fünfter in Kopenhagen mit 2:09:44 Stunen. Für seinen Landsmann Meshack Koech wird es in München darum gehen, erstmals unter 2:10 Stunden zu laufen. Er hat bisher 2:10:17 Stunden erreicht.
Sein Debüt läuft in München Sebastian Hendel (LG Braunschweig). Er müsste aufgrund seiner Halbmarathon-Bestzeit von 62:28 Minuten das Potenzial für eine Zeit von unter 2:12 Stunden haben und zeigte am vergangenen Wochenende gute Form: Sebastian Hendel gewann den Halbmarathon in Usti nad Labem (Tschechische Republik) in 62:52 Minuten.