Halbmarathon in Lissabon
Jacob Kiplimo läuft in 57:31 Minuten neuen Weltrekord
Jacob Kiplimo hat den Lissabon-Halbmarathon in der Weltrekordzeit von 57:31 Minuten gewonnen. Der 21-jährige Läufer aus Uganda ist auch Weltmeister über die genau 21,0975 km lange Distanz.
Der Youngster Jacob Kiplimo unterbot die bisherige Bestzeit von Kibiwott Kandie um eine Sekunde. Der Kenianer war vor einem Jahr in Valencia 57:32 Minuten gelaufen. In jenem Rennen in Spanien war Jacob Kiplimo mit fünf Sekunden Rückstand Zweiter, jetzt wurde er in Lissabon mit einer Prämie von 100.000 Euro belohnt, nachdem er den Halbmarathon-Weltrekord im Alleingang gebrochen hat.
Bereits nach vier Kilometern konnten die Tempomacher nicht mehr Schritt halten mit dem Läufer aus Uganda, der fortan alleine an der Spitze lief. Mit Zwischenzeiten von 13:40 und 27:05 Minuten stürmte Jacob Kiplimo, der vor zwei Jahren schon bei der Crosslauf-WM mit einer Silbermedaille überrascht hatte, durch die 5- beziehungsweise 10-km-Punkte. Seine folgende 15-km-Zwischenzeit von 40:27 Minuten ist die schnellste je gelaufene Zeit über diese Distanz. Diese kann jedoch nicht als Weltrekord anerkannt werden, da an diesem Punkt keine Kampfrichter postiert waren. Den 15-km-Weltrekord hält somit weiterhin Jacob Kiplimos Landsmann Joshua Cheptegei mit 41:05 Minuten.
Zwischenzeitlich sah es so aus als ob Jacob Kiplimo den Weltrekord in Lissabon um fast 40 Sekunden unterbieten könnte. Doch bei Gegenwind auf den letzten drei Kilometern verlor der 21-Jährige noch einige Sekunden pro Kilometer. Am Ende reichte es haarscharf zum Weltrekord. Jacob Kiplimo, der bei den Olympischen Spielen im Sommer im 10.000-m-Finale Platz drei belegt hatte, gewann in 57:31 mit großem Vorsprung vor zwei äthiopischen Läufern: Huseyidin Mohamed Esa wurde in 59:39 Zweiter vor dem zeitgleichen Gebre Beyata Dibaba.
Nationalmannschafts-Geher Karl Junghannß steigert sich auf 1:03:42 Stunden
Während neun afrikanische Läufer in Lissabon Zeiten von unter einer Stunde erzielten, gab es unterschiedliche Resultate für zwei deutsche Topathleten. Auf Platz 19 lief Karl Junghannß mit einer persönlichen Bestzeit von 63:42 Minuten ins Ziel. Für den Geher des LAC Erfurt war dies eine beachtliche Leistung, die auf weiteres Potenzial im Laufbereich deutet. Keinen guten Tag hatte dagegen Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid), der sich in einem neuen Schuhmodell laufend blutige Blasen an beiden Füßen zuzog und auf Platz 22 nach 65:17 im Ziel war.
Schnellste Frau war in Lissabon Tsehay Gemechu Beyan. Die Äthiopierin gewann in 66:06 Minuten vor den Kenianerinnen Daisy Cherotich und Joyce Chepkemoi, die nach 66:15 beziehungsweise 66:19 im Ziel waren. Hier erreichten acht Läuferinnen Zeiten von unter 70 Minuten.