© imago images/Beautiful Sports

Cross-EM
Klosterhalfen und Reh holen bei Turin Silber und Bronze – Gold fürs deutsche Team

| von Jörg Wenig

Einen tollen Auftritt haben Deutschlands Top-Läuferinnen bei der Cross-EM gezeigt: Konstanze Klosterhalfen gewann Silber, Alina Reh Bronze, und fürs Team gab’s Gold.

Bei sonnigen aber kalten Wetterbedingungen mit Temperaturen um den Gefrierpunkt setzte sich im Rennen der Frauen über 7,662 km die norwegische Titelverteidigerin Karoline Grovdal nach einem spannenden Zweikampf mit Konstanze Klosterhalfen am Ende in 26:25 Minuten vor der Läuferin vom TSV Bayer 04 Leverkusen durch. Die 5.000-Meter-Europameisterin lief auf dem anspruchsvollen Kurs vier Sekunden später ins Ziel und führt damit ein deutsches Team an, das für einen historischen Erfolg sorgte: Vier der ersten sechs Frauen trugen das deutsche Nationaltrikot auf dem anspruchsvollen Kurs im Piemonte-La Mandria Park bei Turin, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und die größte umzäunte und geschützte Parkanlage Europas ist. In dem Park leben zahlreiche wilde Tiere und Haustierarten frei auf den Wiesen und Wäldern.

Dritte wurde Alina Reh (SCC Berlin) in 27:19 ganz knapp vor der zeitgleichen Hanna Klein (LG Stadtwerke Tübingen). Mit der Marathonläuferin Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg/27:22) platzierte sich als Sechste sogar noch eine weitere deutsche Läuferin unter den Top Ten. Caterina Granz (LG Nord Berlin) kam mit 28:10 auf Rang 20. Damit gewann das deutsche Team souverän die Mannschafts-Wertung.

„Ich bin sehr zufrieden mit meinem Rennen. Als ich die Strecke sah, hatte ich überlegt, ob ich hier überhaupt starten sollte, denn der Kurs war sehr herausfordernd und war sicher nicht der beste für mich aufgrund meines langen Schrittes“, sagte Konstanze Klosterhalfen, die das Rennen im letzten Teil lange Zeit anführte.

Eingangs der letzten Runde sah es so aus, als könnte sie sich von Karoline Grovdal lösen. Doch die Norwegerin ließ sich nicht abschütteln und entschied das Rennen dann auf einer teilweise rutschigen Bergab-Passage kurz vor dem Ziel für sich. „Ich war sehr müde in der letzten Runde, aber ich wusste, dass mir das Laufen über den Hügel liegt und sah da meine Chance - das hat geklappt“, sagte Karoline Grovdal, während Konstanze Klosterhalfen erklärte: „Die Medaille und der Sieg mit dem Team, das ist ein sehr schöner Jahresabschluss für mich.“

© imago images/Beautiful Sports

Bronze für Alina Reh – Gold fürs deutsche Team

Wie vor einem Jahr zeigte Alina Reh bei der Cross-EM eine starke Leistung und gewann erneut die Bronzemedaille, indem sie während des Rennens etliche Plätze gut machte. „Ich bin sehr froh über den dritten Platz. Zugleich tut es mir leid für Hanna Klein“, sagte Alina Reh, die zunächst noch hoffte, dass es vielleicht zwei Bronzemedaillen geben könnte.

Im Männerrennen über 9,572 km triumphierte Jakob Ingebrigtsen aus Norwegen erneut souverän. Ohne Probleme ließ er während einer Bergauf-Passage in der letzten Runde den überraschend starken Briten Emile Cairess und den Belgier Isaac Kimeli hinter sich. Der 1.500-m-Olympiasieger lief als Titelverteidiger nach 29:33 Minuten ins Ziel. Zweiter wurde Cairess mit 29:42 vor Kimeli, der nach 29:45 im Ziel war. Eine sehr gute Leistung zeigte Filimon Abraham (LG Telis Finanz Regensburg) als Fünfter in 29:49. Davor Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach) erreichte als 16. mit 30:25 Minuten noch einen Platz unter den Top 20.

In einer gemischten Staffel, in der jeweils zwei Männer und zwei Frauen eine Runde von gut 1,4 km liefen, gewann Italien nach 17:23 knapp vor Spanien (17:24). Im Kampf um Platz drei musste sich Deutschland mit 17:32 den Franzosen geschlagen geben, die eine Sekunde schneller waren. Fünfter wurde Großbritannien in 17:35.