Halbmarathon in Valencia
Konstanze Klosterhalfen gewinnt überraschend bei ihrem Debüt und ist jetzt zweitschnellste Deutsche überhaupt
Mit einem spektakulären Halbmarathon-Debüt hat Konstanze Klosterhalfen in Valencia überrascht: Die 25-Jährige gewann ihr erstes Rennen über die 21,0975-km-Distanz in 1:05:41 Stunden.
Damit wurde die Läuferin, die für den TSV Bayer 04 Leverkusen startet, gut zwei Monate nach ihrem 5.000-m-Sieg bei den Europameisterschaften in München auf Anhieb zur zweitschnellsten deutschen Halbmarathon-Läuferin aller Zeiten. Den deutschen Rekord hält Melat Kejeta (Laufteam Kassel) mit 1:05:18. Konstanze Klosterhalfen ist mit ihrer Debüt-Zeit nun die drittschnellste Europäerin aller Zeiten. Den kontinentalen Rekord hält die aus Äthiopien stammende Holländerin Sifan Hassan mit 1:05:15 Stunden. In der Jahresweltbestenliste sortierte sich Konstanze Klosterhalfen mit ihrer Siegzeit auf Rang neun ein, zudem lief sie in Valencia eine europäische Jahresbestzeit.
Konstanze Klosterhalfen ist in ihrer Karriere bisher nur sehr wenige Straßenrennen gelaufen. Der Halbmarathon in Sevilla war sogar ihr erster internationaler Straßenlauf überhaupt. Die 25-Jährige hat gezeigt, dass sie das Potenzial für eine Weltklasse-Karriere auf der Straße hat. Ihre 1:05:41 Minuten deuten schon jetzt darauf hin, dass sie im Marathon Zeiten von deutlich unter 2:20 Stunden erreichen kann und der deutsche Rekord von Irina Mikitenko (2:19:19) sicherlich in ihrem Leistungsbereich liegt.
In Valencia lief Konstanze Klosterhalfen, die sich in Kenia auf das Rennen vorbereitet hatte, bei warmen Temperaturen von 21 Grad Celsius von Beginn an mutig in der Spitzengruppe. Nach Zwischenzeiten von 15:29 Minuten (5 km), 31:09 (10 km) und 46:47 (15 km) waren nur noch drei Läuferinnen ganz vorne dabei. Neben der deutschen 5.000- und 10.000-m-Rekordlerin (14:26,76 und 31:01,71) liefen noch die Äthiopierinnen Tsigie Gebreselama und Hawi Feysa, die bald den Kontakt verlor. Kurz vor der 20-km-Marke (1:02:16 h) konnte dann auch Tsigie Gebreselama nicht mehr Schritt halten mit Konstanze Klosterhalfen, die über eine hervorragende Grundschnelligkeit verfügt und somit einen großen Vorteil hatte im Kampf um den Sieg.
Mit 1:05:41 Stunden war Konstanze Klosterhalfen am Ende fünf Sekunden vor Tsigie Gebreselama im Ziel (1:05:46 h). Auf Rang drei folgte Hawi Feysa in 1:06:00 Stunden vor den Kenianerinnen Agnes Ngolo (1:06:38 h) und Margaret Chelimo (1:06:50 h). „Ich bin sehr überrascht und begeistert von dem, was ich heute erreicht habe“, wurde Konstanze Klosterhalfen bei leichtathletik.de zitiert. Auf den letzten drei Kilometern habe sie etwas Zeit liegen gelassen. „Daran werde ich im nächsten Rennen arbeiten und hoffentlich kann ich dann den deutschen Rekord brechen.“ Die 25-Jährige wurde zur ersten europäischen Siegerin dieses hochklassigen Halbmarathons. Bis 2005 war der Lauf ein 20-km-Rennen.
Das Rennen der Männer gewann der Kenianer Kibiwott Kandie in hochklassigen 58:10 Minuten. Der frühere Weltrekordler (57:32) lief in Valencia die zehntschnellste Zeit aller Zeiten und die zweitschnellste in diesem Jahr. Hinter ihm folgten Yomif Kejelcha (Äthiopien/58:32), Daniel Mateiko (Kenia/58:40) und Tadese Worku (Äthiopien), der mit 58:47 ebenfalls noch unter 59 Minuten blieb.