Arne Gabius: „Ich will bei Olympia unter die Top Ten“

| Jörg Wenig I Foto: Nike/David Daub

Arne Gabius hat im Oktober in Frankfurt einen neuen deutschen Marathon-Rekord (2:08:33 Stunden) aufgestellt - nun hat er bereits ein neues, großes Ziel: Bei den Olympischen Spielen dieses Jahr in Rio will er es unter die Top Ten schaffen. Ganz abwegig ist das nicht: Stellt man eine Jahresweltbestenliste für 2015 zusammen, in der nur jeweils drei Läufer pro Nation gewertet werden - denn nur jeweils drei können bei Olympia an den Start gehen -, liegt Arne Gabius an 14. Stelle. Im Interview verrät der 34-Jährige, der für LT Haspa Marathon Hamburg startet, wie sein aktuelles Training in Kenia aussieht, warum er im Frühjahr noch einen Marathon laufen möchte und was er sich von Olympia erwartet.

Wie planst du für die nächsten Monate?Arne Gabius:Wichtig ist erst einmal, dass ich die Vorbereitung auf einen Frühjahrs-Marathon und auf die Olympischen Spiele fit und gesund beginnen kann. Ich bin jetzt bis Ende Januar in Kenia und werde hier schon einigen Umfang trainieren. Mein Ziel ist es, rund 180 Kilometer pro Woche zu erreichen. Ich kann in Iten in der Höhe mit den Neuseeländern Zane und Jake Robertson trainieren, aber natürlich auch mit vielen Kenianern. Mitte Februar werde ich ein zweites Mal nach Kenia fahren und danach plane ich einen Halbmarathon.

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Wo wirst du im Frühjahr Marathon laufen und warum hast du dich entschlossen, vor Olympia in Rio noch ein Rennen über die klassische Distanz zu laufen?
Arne Gabius: Es ist noch nicht entschieden, wo ich im Frühjahr Marathon laufen werde. Die Zeit zwischen Frankfurt im Oktober 2015 und Rio im kommenden August ist sehr lang. Ich denke, es ist besser für mich, noch einen Marathon zu laufen. Das machen andere Topläufer, zum Beispiel der Kenianer Eliud Kipchoge, auch so. Außerdem erklärte mir mein Trainer Renato Canova, dass alle Olympiasieger der letzten Zeit auch jeweils einen Frühjahrs-Marathon gelaufen sind. Wichtig ist mir in meinem dritten Marathon, internationale Konkurrenz und eine gute Wettkampfsituation zu haben. Aber ich möchte auch schnell laufen, denn Frankfurt hat mir gezeigt, dass noch mehr möglich ist.

Mit welchen Zielen wirst du bei Olympia in Rio an den Start gehen?
Arne Gabius: Das Tolle ist, dass bei Olympischen Spielen alles möglich ist. Wenn ich mit einer Bestzeit von 27:40 Minuten ins 10.000-Meter-Finale gehen würde, könnte ich mir ausrechnen, ich werde hier wahrscheinlich 15. oder vielleicht Zwölfter, wenn es gut läuft. Im Marathon hingegen kann alles passieren. Die dominierenden Lauf-Nationen, Kenia und Äthiopien, können jeweils nur drei Athleten an den Start bringen. Ich glaube, ich werde auch mit dem Wetter dort gut zurechtkommen. Die Luftfeuchtigkeit kann hoch sein, aber das war in Frankfurt 2014 bei meinem Marathondebüt auch der Fall - damit hatte ich keine Probleme. Mein Ziel ist in Rio eine Top Ten-Platzierung.