Sevilla-Marathon
Massenweise Zeiten unter 2:10 Stunden – Haftom Welday verpasst Bestzeit
Beim Sevilla-Marathon liefen 41 Läufer unter 2:10 Stunden. Darunter war auch Haftom Welday, der mit 2:08:29 Stunden seine Bestzeit knapp verpasste.
Eine Reihe von hochklassigen Zeiten und eine enorme Breite in der Spitze produzierte das Männerrennen des Sevilla-Marathons. Der Äthiopier Deresa Geleta gewann in der Jahresweltbestzeit von 2:03:27 Stunden und schob sich in der Liste der schnellsten Läufer aller Zeiten auf Rang 18 nach vorne. Mit dieser Zeit brach Deresa Geleta, der die erste Hälfte nach 61:50 Minuten absolviert hatte, den Streckenrekord, den sein Landsmann Asrar Abderehman vor zwei Jahren auf 2:04:43 verbessert hatte. Seine bisherige Bestzeit war Deresa Geleta vor einem Jahr als Zweiter des Dubai-Marathons mit 2:05:51 gelaufen. Zuvor war er 2022 Dritter beim Mainova Frankfurt-Marathon.
Überraschend lief der Franzose Morhad Amdouni auf Rang zwei. Der 36-Jährige verbesserte den französischen Rekord deutlich auf 2:03:47 und verpasste den Europarekord des Belgiers Bashir Abdi nur um elf Sekunden. Morhad Amdouni ist nun der zweitschnellste Europäer aller Zeiten über die 42,195 km. Als Dritter kam auf der schnellen Strecke in Sevilla der Äthiopier Gashau Ayale nach 2:04:53 ins Ziel. Einen italienischen Rekord stellte der viertplatzierte Yemaneberhan Crippa mit 2:06:06 auf. Gleich 41 Läufer erreichten in Sevilla Zeiten von unter 2:10 Stunden. Nur beim japanischen Beppu Oita-Marathon waren es 2021 mehr. Damals liefen 42 Athleten unter 2:10:00.
Nicht wie erhofft lief es in Sevilla für Haftom Welday (TH Eilbeck). Der 33-Jährige begann das Rennen sehr schnell und passierte die 10-km-Marke nach 29:46 Minuten. Dies ist ein Tempo, das auf eine Zielzeit von ungefähr 2:05:30 hinausläuft. Die Halbmarathonmarke erreichte Haftom Welday dann nach 63:16 Minuten. Doch auf der zweiten Hälfte verlor der Hamburger Zeit und am Ende reichte es nicht ganz für die angepeilte persönliche Bestzeit. 2:08:24 war er im Dezember in Valencia gelaufen, nun war er in Sevilla nach 2:08:29 auf Platz 21 im Ziel.
„Ich hatte mir definitiv mehr vorgenommen. Leider hatte ich schon früh im Rennen muskuläre Probleme und Schmerzen und musste mich ab Kilometer 15 wirklich durchkämpfen. Das habe ich immerhin geschafft“, sagte Haftom Welday. „Bis vor drei Wochen lief es im Training in Äthiopien richtig gut und ich war sehr, sehr zuversichtlich, in Sevilla eine wirklich schnelle Zeit laufen zu können. Nach einer Kollision im Training brach dann leider eine alte Verletzung wieder auf. Hinzu kam, dass ich wegen eines Problems mit meinem Visum erst einen Tag später anreisen konnte als geplant. Ich war dann erst Freitagabend in Sevilla. Das war alles andere als ideal.“ Haftom Welday, der bei der WM in Budapest im August mit einem 14. Platz überrascht hatte, will nun zunächst seine Verletzung auskurieren bevor er weitere Wettkämpfe plant.
Um wenige Sekunden verpasste auch Erik Hille (LT Haspa Marathon Hamburg) in Sevilla seine persönliche Bestzeit. Er lief nach 2:14:25 auf Rang 75 ins Ziel. 2022 war Erik Hille in Berlin 2:14:18 gelaufen.
Vergleichsweise nicht so hochklassig war das Frauenrennen in Sevilla. Hier gewann die Äthiopierin Azmera Gebru in 2:22:13 vor den Kenianerinnen Josephine Chepkoech (2:22:38) und Magdalyne Masai (2:22:51).