Nach Babypause
Melat Kejeta Dritte mit WM-Norm bei Marathon-Comeback
Die Kasselerin Melat Kejeta hat sich bei ihrem ersten Marathon nach einer Babypause stark zurückgemeldet. In Ottawa lief sie in 2:27:50 Stunden auf Rang drei und unterbot damit die Norm für die WM.
Melat Kejeta ist bei ihrem Marathon-Comeback am Sonntag in Ottawa trotz eines Magenproblems während des Rennens auf Platz drei gelaufen. Die 30 Jahre alte Athletin des Laufteams Kassel erreichte in Kanada bei warmen Temperaturen eine Zeit von 2:27:50 Stunden und blieb damit ganz knapp unter der angepeilten 2:28:00-Stunden-Norm für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest im August.
Die Äthiopierin Waganesh Mekasha gewann in 2:24:47 Stunden vor Malindi Elmore. Die Kanadierin lief 2:27:44 Stunden und hatte Melat Kejeta auf dem letzten Kilometer noch von Platz zwei verdrängt.
Äthiopischer Dreifacherfolg bei den Männern
Der Äthiopier Yihunilign Adane setzte sich bei den Männern mit 2:08:22 Stunden durch. Seine Landsleute belegten die folgenden Ränge: Gebretsadik Abraha wurde Zweiter in 2:09:13 Stunden, Abdi Gelchu lief auf Platz drei mit 2:10:38 Stunen.
Für Melat Kejeta war es überhaupt erst das dritte Marathonrennen ihrer Karriere. 2019 erreichte sie bei ihrem Debüt in Berlin ihre nach wie vor gültige Bestzeit von 2:23:57 Stunden, 2021 lief sie dann auf einen sensationellen sechsten Platz beim Olympia-Marathon im japanischen Sapporo. Im Anschluss an die Spiele folgte eine Babypause, und der Ottawa-Marathon war nun am Sonntag das erste Rennen überhaupt seit Olympia für Melat Kejeta.
Schnelles Anfangstempo
Vier Athletinnen formten geführt von Tempomachern eine erste Spitzengruppe im Frauen-Rennen. Neben Melat Kejeta liefen ihre früheren äthiopischen Landsfrauen Waganesh Mekasha, Aberu Mulisa und Ayantu Kumela. Dieses Quartett passierte die 10-Kilometer-Marke in 33:54 Minuten, was ungefähr einem 2:23:00-Stunden-Tempo entspricht. Kumela fiel jedoch schon bald darauf zurück und zwischen Kilometer 18 und 19 konnte auch Mulisa, die erst im Februar in Sevilla ihre Bestzeit von 2:21:54 Stunden gelaufen war und damit die Schnellste auf der Startliste war, nicht mehr mithalten.
Etwas überraschend forcierte dann Waganesh Mekasha, die im vergangenen Jahr in Chicago als Fünfte ihre Bestzeit von 2:23:41 Stunden aufgestellt hatte, schon vor der 20-Kilometer-Marke das Tempo und ließ Melat Kejeta zurück. Die deutsche Halbmarathon-WM-Zweite von 2021 konnte kurz vor der Halbmarathonmarke, die nach flotten 70:22 Minuten erreicht wurde, noch einmal aufschließen, doch das Tempo war zu schnell.
Auf dem letzten Kilometer noch abgefangen
Sie fiel erneut zurück, und dieses Mal wuchs in der Folge bei den durchweg sonnigen Bedingungen mit Schattentemperaturen von bis zu rund 20 Grad Celsius die Lücke deutlich. Mekasha erreichte die 30-Kilometer-Marke in 1:40:49 Stunden und hatte nun schon fast eine Minute Vorsprung auf Kejeta (1:41:42 h).
Der Abstand vergrößerte sich weiter, obwohl auch Mekasha auf den letzten sieben Kilometern deutlich langsamer wurde. Am schnellsten lief in der Schlussphase Malindi Elmore. Die Kanadier überholte Melat Kejeta rund einen Kilometer vor dem Ziel und sicherte sich somit Platz zwei.