Eliterennen in Berlin
Miriam Dattke läuft weltweit schnellste 10-km-Zeit 2021
Miriam Dattke hat eine Jahresweltbestzeit im 10-km-Straßenlauf aufgestellt. In 31:38 Minuten gewann sie beim reinen Eliterennen „Berlin 10k Invitational”. Nur drei Deutsche waren überhaupt je schneller.
Ebenfalls die bisher schnellste Zeit des Jahres erreichte Daniel Ebenyo. Der Kenianer gewann bei der dritten Auflage des „Berlin 10k Invitational“ das Männerrennen in 27:50 Minuten. Damit unterbot der 25-jährige Daniel Ebenyo die bisherige Jahresweltbestzeit des Äthiopiers Abe Gashahun um genau 30 Sekunden.
Eine Klasse für sich war Miriam Dattke in Berlin. Zwei Wochen vor ihrem Marathon-Debüt in Dresden zeigte sie mit einer deutlichen Steigerung, dass man sie bezüglich der Marathon-Olympiastartplätze auf der Rechnung haben muss. Mit ihrer Siegzeit von 31:38 Minuten verbesserte sich die 22-Jährige gleich um 42 Sekunden. Die bisherige Jahresweltbestzeit hielt die Australierin Lisa Weightman mit 31:50 Minuten.
„Miriam zeigt sehr gute Form und Stabilität. Das sah heute prima aus“, sagte ihr Manager Christoph Kopp, der das Rennen einmal mehr zusammen mit Helmut Winter und Mark Milde sowie dessen Berlin-Marathon-Team auf die Beine gestellt hat. Ein ausführliches Interview mit Miriam Dattke liest du hier.
Zweite im Frauenrennen wurde Bojana Bjeljac, die mit 32:12 Minuten einen kroatischen Landesrekord aufstellte. Eine Reihe von deutschen Läuferinnen erzielten ebenfalls starke Bestzeiten. Laura Hottenrott (PSV Grün-Weiß Kassel) steigerte sich als Dritte mit 32:13 um 55 Sekunden, Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) verbesserte sich als Fünfte mit 32:34 um elf Sekunden. Hinter ihr folgte Rabea Schöneborn (LG Nord Berlin) mit einer Bestzeit von 32:55 (bisher: 33:14) während ihre Schwester Deborah aufgrund einer leichten Entzündung im Fuß auf den Start verzichtete. Die erst 18-jährige Blanka Dörfel (SCC Berlin) belegte Platz sieben in 33:00 Minuten. Sie war mit einer Bestzeit von 35:24 ins Rennen gegangen.
Bei dem reinen Eliterennen, das auf einem flachen Pendelkurs im Südosten der Stadt ohne Zuschauer und unter strengen Hygiene-Bedingungen stattfand, wurden rund 125 Athleten auf mehrere Rennen verteilt. Der Lauf stand noch wenige Tage vor dem Start auf der Kippe, da entsprechende Genehmigungen noch nicht erteilt waren. Erst durch die erfolgreiche Vermittlung des Berliner Abgeordneten Robert Schaddach (SPD) konnte das Rennen schließlich stattfinden. Um Zuschaueransammlungen, die die Veranstaltung hätten gefährden können, zu vermeiden, wurde der Lauf vorher nicht über die Medien bekannt gemacht.
Samuel Fitwi steigert seine Bestzeit auf 28:00 Minuten und ist für eine Stunde der schnellste 10-km-Läufer weltweit
Weil der Kenianer Daniel Ebenyo durch ein Missgeschick seinen eigentlichen Start im A-Rennen um ein paar Sekunden verpasste, durfte sich Samuel Fitwi (LG Vulkaneifel) für rund eine Stunde als schnellster Läufer der Welt in diesem Jahr fühlen. Nachdem der Holländer Richard Douma früh die Führung übernommen hatte und dann in der zweiten Hälfte des Rennens eingeholt wurde, setzte sich schließlich in einem knappen Finish Samuel Fitwi mit 28:00 Minuten durch. Damit verbesserte er seinen persönlichen Rekord um elf Sekunden und gewann mit einer Sekunde Vorsprung vor Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg), der sich um zehn Sekunden steigerte. Im Hinblick auf sein Marathon-Debüt in Dresden in zwei Wochen ist dies ein viel versprechendes Resultat für Simon Boch. Dritter wurde Ilyas Osman (Somalia) in 28:03.
In einem insgesamt starken Rennen belegten Philimon Kipchumba (Kenia/28:04), Richard Douma, der seinen Landesrekord mit 28:08 einstellte, und Peter Herzog (Österreich/28:12) die Ränge vier bis sechs. Als Siebenter steigerte sich Nils Voigt (TV Wattenscheid) mit 28:23 um gut eine Minute. Keinen guten Tag hatte dagegen Arne Gabius (Therapie Reha Bottwartal), der auf Rang 21 in 29:57 ins Ziel kam.
Samuel Fitwis Siegzeit ist eine europäische Jahresbestzeit. In der Liste der schnellsten deutschen 10-km-Läufer aller Zeiten schob sich Fitwi mit seiner persönlichen Bestzeit auf Rang vier nach vorne.
Daniel Ebenyo startete schließlich im C-Lauf und gewann diesen dann mit über zwei Minuten Vorsprung in 27:50 Minuten. Der Kenianer wollte unter normalen Umständen eigentlich wesentlich schneller laufen und seine persönliche Bestzeit von 27:12 unterbieten.