#gemeinsammehrbewegen-Preis 2023
Preiswürdig (Teil 7): Sportliche Helfer als deutschlandweite Community mit Herz und Kilometern
Wir stellen Aktionen vor, die zeigen, wie Laufen das Leben verbessert. Dann entscheidest du mit, wer den #gemeinsammehrbewegen-Preis 2023 erhält. Ein Kandidat: Die Laufschuhhelden e.V.
Dreimal sind sie in diesem Jahr bereits um die Erde gelaufen. Jetzt sind die Laufschuhhelden auf dem Weg zum Mond – zumindest virtuell. Ein Drittel der Strecke haben sie schon geschafft. Nach zehn Monaten waren es genau 132.900 Kilometer. „Das entspricht 34,5 Prozent vom Abstand zum Mond“, sagt Stefan Gerberich. „Um die Strecke zu verdeutlichen, die wir mit laufen, Radfahren, wandern, walken oder Inlineskaten absolviert haben, rechnen wir unsere ersportelten Kilometer immer in besondere Distanzen um“, so der Initiator der Gruppe und Gründer des Vereins Laufschuhhelden e.V.
Jeder Kilometer wird in eine Spende umgewandelt. Stand Ende Oktober waren es bereits über 16.000 Euro. Am Ende jeden Jahres wird dann unter den Mitgliedern und Unterstützern per Online-Umfrage entschieden, welchen drei Vereinen das Geld im darauffolgenden Jahr zugutekommen soll. Diese Initiative hat – wie alle anderen Bewerber auch – den #gemeinsammehrbewegen-Preis 2023 verdient. Herzlich willkommen im Kreis der ausgewählten Kandidaten!
So wird der #gemeinsammehrbewegen-Preis vergeben
Wir finden: Die Initiative Laufschuhhelden e.V. ist ein guter Kandidat für den mit 1000 Euro dotierten #gemeinsammehrbewegen-Preis, den der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) und laufen.de unterstützt von DATEV in diesem Jahr vergeben. Der Preis wird am 1. Dezember bei unserer großen Lauf-Gala in Bergisch-Gladbach verliehen, wo wir gemeinsam mit German Road Races, der Vereinigung der großen Laufveranstaltungen im deutschsprachigen Raum, auch die Läuferinnen und Läufer des Jahres ehren. Wer den Preis erhält, entscheidet jetzt die Community von laufen.de. Die Gewinner-Initiative wird zur Laufgala nach Bergisch-Gladbach eingeladen.
#gemeinsammehrbewegen: Die ganze Story der Laufschuhhelden e.V.
Die Geschichte der Laufschuhhelden beginnt im Januar 2021. Stefan Gerberich will weiter motiviert Sport treiben und nimmt sich vor, jeden Kilometer in einen Spendenbetrag für eine gemeinnützige Organisation umzuwandeln. „Ich wollte Menschen unterstützen und ihnen in schwierigen Lebenssituation ein wenig Hoffnung geben und das am liebsten in einer Gemeinschaft“, sagt der 47-Jährige. Er weiß selbst, wie sich schwierige Lebenssituationen anfühlen. Er ist 13 Jahre alt, als seine Mutter an Lungenkrebs stirbt. Vor vier Jahren verliert sein Vater den Kampf gegen den Krebs. Das bringt Stefan Gerberich dazu, den Förderverein für krebskranke Kinder in Freiburg zu unterstützen. Der gelernte Techniker teilt seine Idee Anfang 2021 über Instagram. Schnell finden sich Gleichgesinnte. Nach einer Online-Abstimmung gründen sie das Team „Laufschuhhelden“. Er baut eine Internetseite, postet den Hashtag #kilometerdiehelfen, intensiviert die Vernetzung und Kollaboration unter den Unterstützern und freut sich, dass sein Baby wächst und gedeiht.
In Bildern: Laufschuhhelden, bei denen die Gemeinschaft im Vordergrund steht
Ende 2021 hat die deutschlandweite Community mit 82 Personen bereits 4.800 Euro gesammelt, ein Jahr später sind es schon 13.000 Euro, die 179 Menschen „ersportelt“ haben, wie er gerne sagt. Und immer wird per Abstimmung entschieden, welchen Vereinen das Geld helfen soll. Stichwort Gemeinschaft. Um die Außenwirkung zu verbessern, gründet er zusammen mit sieben weiteren Mitstreitern einen Verein. „Die Idee hatte meine Frau, die mich zu 100 Prozent unterstützt.“ Und auch diesen Vorschlag lässt er sich per Abstimmung im Team „absegnen“.
„Seit 4. Januar 2023 sind die Laufschuhhelden ein eingetragener Verein“, sagt er stolz. Aktuell liegt die Mitgliederzahl bei 75, hinzu kommen deutschlandweit rund 200 Unterstützer und Unterstützerinnen. Wer mit dabei ist, bekommt eine eigene Ortsmarke auf einer Deutschlandkarte, die auf der Internetseite platziert ist. Stefan Gerberichs Ortsmarke zeigt auf Riegel am Kaiserstuhl. Hier am Rande des Schwarzwalds ist der Brandenburger, der gebürtig aus Forst bei Cottbus stammt, seit 2007 heimisch geworden. „Wir bleiben hier und unsere Kinder werden hier groß“, sagt der zweifache Vater.
Stefan Gerberich möchte alle Laufschuhhelden persönlich kennenlernen
Es gibt so viele Initiativen und Vereine, die unterstützt werden müssen“, sagt Stefan Gerberich, der im Bereich Werkzeugservice, insbesondere für die Automobilindustrie, arbeitet. Allein in diesem Jahr wären 58 Vorschläge eingegangen. Für die auserwählten drei Vereine mit den meisten Stimmen wird dann 2024 möglichst viel Geld „ersportelt“ und der Spendentopf hoffentlich prall gefüllt. Die Abstimmung läuft noch bis zum 19. November. In diesem Jahr wurden wie eingangs erwähnt Stand Ende Oktober die 132.900 Sportkilometer bereits in über 16.000 Euro an Spendengeldern umgemünzt. Das Geld erhalten die Vereine Dunkelziffer e.V. aus Hamburg, der Förderverein für krebskranke Kinder e.V. in Freiburg im Breisgau und Wolfsträne e.V. in Leipzig. „Die Spendenübergabe erfolgt immer persönlich bei der jeweiligen Organisation vor Ort. Das ist mir ganz wichtig. Und auch hier habe ich die Möglichkeit, andere Laufschuhhelden und Laufschuhheldinnen persönlich zu treffen“, sagt er.
Mindestens genauso wichtig ist ihm der persönliche Austausch innerhalb der Community. „Ich möchte jeden Laufschuhhelden und jede Laufschuhheldin kennenlernen“, sagt Stefan Gerberich. Alle drei Monate findet ein Online-Meeting statt, um sich über die verschiedenen Aktivitäten auszutauschen. Er selbst trifft sich regelmäßig mit Gleichgesinnten rund um Freiburg zum lokalen „Stammtisch Breisgau“. Und für 2024 schwebt ihm sogar vor, das erste nicht-virtuelle Vereinstreffen, irgendwo mitten in Deutschland, zu veranstalten. Darüber hinaus nutzt er seine eigenen Laufaktivitäten. „Ich werde am 31. Dezember beim Silvesterlauf in Chemnitz am Start sein, gemeinsam mit drei weiteren Laufschuhhelden“, berichtet er. Und da ist da noch der Halbmarathon in Freiburg am 7. April 2024. Auch hier wird er als Laufschuhheld ganz sicher nicht allein an der Startlinie stehen.
Über allem steht das Spenden gemeinsam sammeln. Stefan Gerberich sagt: „Das Wichtigste ist mir, dass die Leute Spaß am Team haben und jeder das beisteuert, was er beisteuern kann, egal ob viel oder wenig. Jeder Cent hilft und kommt zu 100 Prozent bei den Vereinen an. Wir möchten mit unseren Spendengeldern den Kindern wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern.“ Laufen tut gut und Gutes. Jeder und jede zählt, jeder Kilometer ist wichtig und jede Spende hilft. Der Laufschuhhelden e.V. unterstützt dabei, das Leben anderer Menschen ein wenig zu erleichtern.