R5K-Tour beim Paderborner Osterlauf
Vanessa Mikitenko, Christoph Schrick und Tristan Kaufhold schnell wie nie in der Nachwuchsserie
So schnell wie beim Paderborner Osterlauf wurde in der R5K-Tour für den Laufnachwuchs über fünf Kilometer noch nie gerannt. Und die Gesamtwertung nimmt nach Abschluss der Frühjahrsläufe Konturen an.
Es war eine Demonstration der Stärke, die drei Gesamtvorjahressieger der R5K-Tour in Paderborn ablieferten: Christoph Schrick (Königsteiner LV) gewann in der U23 das dritte Fünf-Kilometer-Rennen der vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) gemeinsam mit German Road Races (GRR) initiierten Serie für den Laufnachwuchs in 14:16 Minuten. Eine schnellere Siegerzeit wurde noch nie bei einem R5K-Rennen registriert, seitdem die Serie 2023 ins Leben gerufen worden ist. In der weiblichen U23 war Vanessa Mikitenko (SSC Hanau-Rodenbach) erfolgreich und in der U20 holte sich ihr Vereinskollege Tristan Kaufhold den den Sieg.

Christoph Schrick führt Reihe ganz schneller Männer an
Aber auch dahinter hagelte es schnelle Zeiten: Jakob Dieterich (Frankfurt Athletics) kam als U23-Zweiter in 14:17 Minuten ins Ziel - zeitgleich mit Kurt Lauer vom VfL Sindelfingen und mit U20-Sieger Tristan Kaufhold (SSC Hanau-Rodenbach), der die wohl bemerkenswerteste Leistung des Tages ablieferte und 3,5 Sekunden schneller war als bei seinem schnellsten 5000-Meter-Rennen überhaut. 2024 war er auf der Bahn in Karlsruhe 14:20,47 Minuten gelaufen. „Mir hat es sehr gut gefallen heute“, schwärmte der Hesse vom Rennen in Paderborn, „wir hatten eine große Gruppe, die mit hohem Tempo gelaufen ist. Hinten raus konnte ich noch einmal angreifen und auf den zweiten Gesamtplatz laufen.“

Jakob Dieterich macht das Rennen schnell und belohnt sich mit Gesamtführung
Dass das Rennen so schnell wurde, war auch das Verdienst von Jakob Dieterich, der nach seinem Auftaktsieg im März in Dresden beim Paderborner Osterlauf zum zweiten Mal in der R5K-Tour 2025 antrat. „Es war so schnell, auch weil Jakob hat für das Tempo gesorgt hat“, bedankte sich Sieger Christoph Schrick bei dem Frankfurter, der nach dem Paderborner Hochgeschwindigkeitsrennen in der U23-Gesamtwertung mit 28:43 Minuten die Führung vor Schrick übernommen hat. Während Christoph Schrick seinen 14:41 Minuten, mit denen er vor zwei Wochen in Hannover gewonnen hatte, die 14:16 Minuten von Paderborn hinzufügte und so auf eine Gesamtzeit von 28:57 Minuten kommt, war Dieterich bereits in Dresden mit 14:26 Minuten sehr schnell.
Die beiden können jetzt bereits fürs R5K-Finale um die Gesamtwertung planen, das am 20. September im Rahmen des BMW BERLIN-MARATHONS ausgetragen wird. Die R5K-Tour 2025 besteht aus fünf Fünf-Kilometer-Rennen. Drei Starts sind Pflicht für alle, die sich in der Gesamtwertung platzieren wollen. Einer davon muss beim Finale in Berlin sein. Am Ende gewinnt, wer in der Addition des Ergebnisses von Berlin mit den beiden schnellsten Zeiten bei den vorhergehenden R5K-Läufen die schnellste Zeit hat (2+1-Regel). Auf Paderborn folgt das Rennen in Hamburg (7. September) und am Ende das große Finale beim BMW BERLIN-MARATHON in der Hauptstadt am 20. September.

Tristan Kaufhold schon zum zweiten Mal 2025 ganz oben auf dem R5K-Treppchen
Ebenfalls mit Berlin planen kann Tristan Kaufhold. Wie Jakob Dieterich hatte der Hanauer das R5K-Auftaktrennen in Dresden gewonnen. In der Addition seiner 14:57 Minuten von Dresden mit den 14:17 Minuten von Paderborn kommt er auf 29:14 Minuten und hat bereits jetzt einen so großen Vorsprung in der Gesamtwertung, dass ihm in Berlin sein dritter Gesamtsieg in der dritten Austragung der R5K-Tour kaum noch zu nehmen sein dürfte.
Seine Vereinskollegin Vanessa Mikitenko muss dagegen vor dem Berliner Finale noch einmal beim Barmer Alsterlauf in Hamburg starten, wenn sie ihrem U20-Gesamtsieg von 2024 einen weiteren in der U23 folgen lassen will. Für die 19-Jährige war der Paderborner Osterlauf der Einstieg in die R5K-Tour 2025, bei dem sie in 15:41 Minuten eine ganz starke Leistung zeigte. Schneller ist sie noch nie 5000 Meter gelaufen: Auf der Bahn steht ihre Bestzeit bei 15:55,70 Minuten, auf der Straße verbesserte sie sich um 25 Sekunden gegenüber jenen 16:05 Minuten, die sie 2024 als U20-Siegerin von Paderborn erzielte. „Es lief sehr gut und hat Spaß gemacht“, meinte sie hinterher und fand es „cool, dass so viele Jungs da waren, an die ich mich hängen konnte. Ich bin sehr fit und froh, heute so eine Zeit gelaufen zu sein. Jetzt freue ich mich auf alles was kommt, wenn bald die Bahnsaison losgeht.“ In der sind für die Hallen-DM-Dritte über 1500 Meter die U23-Europameisterschaften das große Ziel, die vom 17. bis 20. Juli im norwegischen Bergen ausgetragen werden. Angesichts dieser Leistung hatten auch die Vierte der Cross-EM in der U23 Pia Schlattmann (16:17 min), Nele Heymann (beide LC Paderborn; 16:33 min) und die Vorjahressiegerin der U23 in der R5K-Tour Carolina Schäfer (TG Schwalbach; 16:34 min) deutlich das Nachsehen.
Den Sieg in der weiblichen U20 holte sich Johanna Ewert (Hannover 96; 17:36 min), die damit nach ihrem vierten Platz von Hannover (17:42 min) mit 35:18 Minuten auch die Führung in der Gesamtwertung übernahm. Sie löst Selina Planken ab, die nach ihrem Auftaktsieg von Dresden (17:54 min) in Hannover Dritte in 17:34 Minuten war. Nach ihrem Sieg schwärmte sie vom Paderborner Osterlauf: „Die Strecke war superschnell, das Wetter Bombe - ich bin einfach nur glücklich, hier gewesen zu sein.“
Bei den ebenfalls im Rahmen des Paderborner Osterlaufs ausgetragenen Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften sicherte sich Esther Pfeiffer ihren zweiten DM-Titel und den ersten im Halbmarathon errungen – zur zwei Wochen alten Bestzeit fehlte keine Minute. Die 27-Jährige von Düsseldorf Athletics spurtete auf der Zielgeraden noch um eine Zeit unter 70 Minuten – am Ende blieben die Uhren bei 70:01 Minuten stehen, erst dreimal war sie in ihrer Karriere schneller.
Ebenfalls ungefährdet lief dahinter Blanka Dörfel (SCC Berlin; 70:24 min), jüngst in Berlin auf 69:46 Minuten verbessert, zur DM-Silbermedaille. Spannend wurde es im Kampf um Bronze, in dem sich die Triathletin Tanja Neubert (TV 1848 Erlangen; 71:38 min) auf den letzten Kilometern noch von Melina Wolf (LG Region Karlsruhe; 72:06 min) absetzen konnte. Die weitere Medaillenkandidatin Deborah Schöneborn (SCC Berlin) kam zwei Wochen nach ihrem dritten Platz bei der Marathon-DM in Hannover nicht ins Ziel.
Im Halbmarathon der Männer schrieb ein Debütant die Schlagzeilen: Luca Madeo (LG Filder), 22 Jahre jung, rollte auf der ersten Rennhälfte mit den Führenden mit, auf der zweiten Rennhälfte bestimmte er das Tempo und schüttelte nach und nach die Konkurrenten einer zuletzt vierköpfigen Spitzengruppe ab. Nach 65:21 Minuten war seine Premiere über die 21,097 Kilometer perfekt, die er mit gleich zwei DM-Goldmedaillen krönen konnte: dem Titel der Männer und dem Titel der U23.
Einen ausführlichen Bericht zu allen Disziplinen des Paderborner Osterlaufs liest du jetzt hier auf leichtathletik.de.