Rund ums Bayerkreuz
Ringer und Steinruck holen in Leverkusen die DM-Titel
Richard Ringer und Katharina Steinruck sind die Deutschen Meister über 10 Kilometer. In Leverkusen verteidigte Ringer seinen Titel souverän. Steinruck setzt sich im Spurt gegen Domenika Mayer durch.
Der 35 Jahre alte Marathon-Europameister von München 2022 gewann das Rennen auf einem mehrmals zu durchlaufenden Rundkurs in 28:33 Minuten vor den Äthiopiern Kefyalew Kifle (SVFB Dortelweil/28:39) und Mamiyo Hirsuato (LAZ Gießen/28:41), die nicht für die nationalen Titelkämpfe gewertet werden können. Vierter und damit Zweiter in der Meisterschaft wurde Hendrik Pfeiffer (TK Hannover) in 28:49, den fünften beziehungsweise dritten Platz belegte Tom Förster (LG Braunschweig) mit 28:52.
Bei frühlingshaften Bedingungen und schönstem Sonnenschein hatten sich nach der Hälfte des Rennens eine Führungsgruppe mit den Favoriten abgesetzt. Dazu gehörten neben Ringer, Pfeiffer und Förster auch Lokalmatador Jonathan Dahlke (TSV Bayer 04 Leverkusen), Neu-Tübinger Frederik Ruppert und der Braunschweiger Sebastian Hendel. Nach anfangs eher gemächlichem Tempo drückte dann Richard Ringer dem Rennen seinen Stempel auf – und ließ keinen mehr vorbei.
Es war das erste Rennen von Richard Ringer im Olympiajahr und das erste seit genau drei Monaten. Beim Valencia-Marathon hatte er sich Anfang Dezember auf 2:07:05 Stunden verbessert und damit für den olympischen Marathon in Paris qualifiziert.
Bei den Frauen gewinnt Steinruck vor Mayer, Pfeiffer und Dieterich
Das Rennen der Frauen ging ohne zwei Favoritinnen über die Bühne. Trotz kurzfristiger Nachmeldung entschied sich Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) gegen einen Start. Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen) fehlte nach einem Sturz im Training. So waren es Titelverteidigerin Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg), Katharina Steinruck (Eintracht Frankfurt), Esther Pfeiffer (Hannover 96) und Eva Dieterich (LAV Stadtwerke Tübingen), die auf den ersten Runden die Akzente setzten.
Dabei zeigte Katharina Steinruck nur etwas über einen Monat nach ihrer persönlichen Bestzeit beim Osaka-Marathon (2:24:56), die aber nicht ganz für die Olympia-Qualifikation reichte, schon wieder gute Form. Im Duell mit Domenika Mayer hatte die Läuferin der Eintracht Frankfurt den besseren Spurt und gewann in 32:06 Minuten vor Mayer, die nach 32:10 im Ziel war. Zum Streckenrekord von Sabrina Mockenhaupt aus dem Jahr 2013 fehlten nur vier Sekunden. Auf Platz drei sammelte Esther Pfeiffer nach Silber durch ihren Mann die zweite Medaille für den Pfeiffer-Haushalt – und blieb in 32:37 Minuten mehr als eine Minute unter ihrem alten Hausrekord.
Eva Dieterich schrammte neun Sekunden dahinter am Podium vorbei, führte aber gemeinsam mit U23-Siegerin Lisa Merkel (33:04 min), die am Ende noch einmal stark aufkam, die Mannschaft der LAV Stadtwerke Tübingen zu Gold in der Teamwertung. Drittbeste Tübingerin war auf Platz neun Hanna Gröber (33:49 min). Streckenrekord-Inhaberin Sabrina Mockenhaupt war ebenfalls im Trikot der LAV Stadtwerke Tübingen diesmal wieder am Start und sicherte sich – wie bereits im Vorjahr – in 34:51 Minuten den deutschen Meistertitel der Altersklasse W40.
Tristan Kaufhold triumphiert mit deutscher U20-Bestleistung
Ein gutes Pflaster bleibt Leverkusen für Tristan Kaufhold. Der Athlet des SSC Hanau-Rodenbach, der im Vorjahr an selber Stelle eine neue deutsche U18-Bestleistung aufgestellt hatte, blieb diesmal als Gesamt-Zwölfter und U20-Sieger unter der deutschen U20-Bestzeit von Sven Wagner (USC Mainz) aus dem Jahr 2020. In 29:40 Minuten verbesserte er die alte Marke um sechs Sekunden. Lukas Bugar vom VfL Münster (31:43 min) trat als U18-Sieger in die Fußstapfen des talentierten Hessen.
Einen starken Eindruck hinterließen auch die Talente der U18 und U20. Franziska Drexler (LG Telis Finanz Regensburg), eben erst aus der U18 in die U20 aufgestiegen, belegte mit 33:33 Minuten Rang sieben und bestätigte damit das Niveau, das sie bereits beim Thermen-Marathon in Bad Füssing gezeigt hatte. Julia Ehrle (LG farbtex Nordschwarzwald), die immer noch der U18 angehört, war in ihrer Altersklasse mit 34:27 Minuten unangefochten.