Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften
Robert Farken siegt doppelt
Der Leipziger Robert Farken hat bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig einen seltenen Doppelsieg gefeiert. Weitere Läuferinnen und Läufer zeigten sich in guter Form für Olympia.
Zu einem seltenen Mittelstrecken-Doppelsieg lief bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften am Wochenende in Braunschweig Robert Farken. Der Athlet des SC DHfK Leipzig setzte sich am Sonntag zunächst über 800 Meter in 1:48,90 Minuten gegen Luis Oberbeck (LG Göttingen/1:49,88 min) und Marvin Heinrich (Eintracht Frankfurt/1:49,89 min) durch. Rund zweieinhalb Stunden später triumphierte Robert Farken auch im 1500-Meter-Finale.
Über diese Strecke war er bereits zuvor für Olympia qualifiziert. Hier gewann er in 3:37,91 Minuten vor Marius Probst (TV Wattenscheid 01/3:37,96 min), der sich über die Weltrangliste voraussichtlich noch knapp für Olympia qualifiziert, und Marc Tortell (Athletics Team Karben/3:39,21 min). Im Hinblick auf die Spiele in Paris wollte Robert Farken Wettkampfhärte trainieren. „In Paris will ich im besten Fall drei Runden überstehen. Und die werden sehr, sehr hart. Da wird der Vorlauf genauso schwer wie eventuell das Halbfinale“, sagte der Doppel-Sieger.
Hanna Klein kann für Paris planen
Hanna Klein gewann den Titel über 5000 Meter. Die Läuferin der LAV Stadtwerke Tübingen war nach einer souveränen Vorstellung nach 15:11,83 Minuten im Ziel. Dadurch konnte Hanna Klein ihre für die Olympia-Nominierung wichtige Position in der Weltrangliste noch festigen und kann sicher von einem Start bei den Spielen in Paris im August ausgehen.
Ihre Vereinskameradin und Trainingspartnerin Eva Dieterich wurde in 15:30,28 Minuten Zweite vor Svenja Pingpank (Hannover Athletics/16:05,03 min). „Ich gehe davon aus, dass ich jetzt für Paris qualifiziert bin. Ich werde die nächsten zwei Wochen nach St. Moritz fahren, dort am Feinschliff arbeiten und noch ein bisschen dünne Luft tanken“, sagte Hanna Klein.
Florian Bremm verteidigt erfolgreich seinen Titel
Hanna Klein wird die einzige deutsche 5000-Meter-Starterin bei den Olympischen Spielen sein. Bei den Männern gelang keinem deutschen Läufer die Qualifikation. Den deutschen Meistertitel sicherte sich wie im Vorjahr Florian Bremm (LSC Höchstadt/Aich) in 13:38,43 Minuten vor Nils Voigt (TV Wattenscheid 01/13:41,21 min) und Davor Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach/13:41,89 min).
Die in der Weltrangliste am besten platzierte Läufer, die bei den Meisterschaften noch eine theoretische Qualifikations-Chance hatten, kamen nicht unter die Top drei. Sam Parsons (SCC Berlin) versuchte es anfangs mit einem schnellen Tempo, konnte dieses aber nicht halten und wurde Vierter in 13:44,89 Minuten. Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf-Süd) ging schon nach rund 1000 Metern aus dem Rennen und Mohamed Abdilaahi (LG Olympia Dortmund) trat nicht an.
Frederik Ruppert schlägt Weg nach Paris ein
Ein starkes Rennen zeigte Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen) über 3000 Meter Hindernis. In Abwesenheit des EM-Dritten Karl Bebendorf (Dresdner SC), der über 800 Meter startete und Platz sieben belegte, gewann er in flotten 8:16,98 Minuten klar vor Velten Schneider (VfL Sindelfingen/8:26,79 min) und Niklas Buchholz (LSC Höchstadt/Aich/8:32,36 min). Über die Weltrangliste hat er seinen Olympia-Start sicher.
„Ich wusste, dass ich noch einmal besser in Form bin als in Rom. Ich bin zwar für Paris noch nicht offiziell nominiert, aber denke, zu 99,9 Prozent ist das Ding durch. In Paris ist der Vorlauf ein Endlauf und wenn ich weiterkomme, wäre das ein Traum“, sagte Frederik Ruppert.
Olivia Gürth gewinnt vor Gesa Krause
Eine Überraschung gab es bei den Frauen über 3000 Meter Hindernis. Im Schlussspurt musste sich Gesa Krause, die Anfang Juni in Rom bei der EM die Silbermedaille gewonnen hatte, ihrer Trainingspartnerin Olivia Gürth (beide Silvesterlauf Trier) geschlagen geben. Gürth siegte in 9:45,01 Minuten vor Krause (9:46,12 min) während die Titelverteidigerin Lea Meyer (TSV Bayer 04 Leverkusen) als Dritte nach 9:48,53 Minuten ins Ziel lief. Das Trio war schon vorher für Olympia qualifiziert.
Christina Hering siegt – allerdings ohne Olympianorm
Im 800-Meter-Finale der Frauen siegte Christina Hering (LG Stadtwerke München) in 2:02,70 Minuten vor Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler/2:02,82 min), die als einzige deutsche Athletin über diese Distanz bei Olympia starten wird. Dritte wurde Lucia Sturm (TSV Moselfeuer Lehmen) in 2:03,69 Minuten.
Vera Coutellier setzt sich durch
Über 1500 Meter setzte sich Vera Coutellier (ASV Köln) mit 4:12,60 Minuten gegen Nele Weßel (TV Waldstraße Wiesbaden/4:12,82 min) und Verena Meisl (TV Wattenscheid 01/4:14,56 min) durch.