Halbmarathon in Istanbul
Ruth Chepngetich pulverisiert den Weltrekord − Amanal Petros verpasst deutschen Rekord deutlich
Mit 64:02 Minuten hat Ruth Chepngetich beim Istanbul-Halbmarathon den Weltrekord um 29 Sekunden verbessert. Melat Kejeta ist nicht ganz so stark wie bei der WM im Herbst 2020 und wird Neunte.
Ruth Chepngetich hat beim Istanbul-Halbmarathon den Weltrekord pulverisiert. Die 26-jährige kenianische Marathon-Weltmeisterin gewann das Rennen in 64:02 Minuten und verbesserte die Marke damit um 29 Sekunden. Mit einer Weltklassezeit von 64:40 belegte die Äthiopierin Yalemzerf Yehualaw Platz zwei, als Dritte folgte die Crosslauf-Weltmeisterin Helen Obiri in 64:51. Damit lief die Kenianerin das schnellste Debüt aller Zeiten über die genau 21,0975 km lange Strecke.
Nicht mithalten konnte in diesem superschnellen Rennen Melat Kejeta (Laufteam Kassel). Die deutsche Rekordhalterin (65:18), die im Oktober sensationell die Silbermedaille bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften gewonnen hatte, fiel frühzeitig zurück, zeigte aber dennoch eine starke Leistung. Als Neunte lief sie mit 67:33 Minuten die zweitschnellste Zeit, die je eine deutsche Läuferin im Halbmarathon erreicht hat. Nur sie selbst war bei ihrem Rekordlauf bei der WM schneller.
Bei den Männern gewann Weltrekordler Kibiwott Kandie das Duell gegen seinen kenianischen Landsmann Geoffrey Kamworor in 59:35 Minuten. Damit stellte er die Jahresweltbestzeit ein. Der frühere Halbmarathon-Weltmeister und -Weltrekordler Kamworor wurde mit drei Sekunden Rückstand Zweiter (59:38). Als Dritter folgte mit Kipkorir Roncer ein weiterer Kenianer in 59:46. Keinen guten Tag erwischte bei teilweise leichtem Regen der deutsche Marathon-Rekordhalter Amanal Petros (TV Wattenscheid), der eigentlich den deutschen Halbmarathon-Rekord brechen wollte (60:34). Er lief anfangs in der Spitzengruppe mit, fiel dann aber deutlich zurück. Auf Platz zwölf kam Amanal Petros schließlich nach 63:58 ins Ziel.
Mit einem entsprechenden Hygiene-Konzept konnten die Veranstalter in Istanbul 4.000 Läufer starten lassen. Damit gehören die Türken ein weiteres Mal zu den Vorreitern bezüglich der Rückkehr von größeren Teilnehmerfeldern während der Corona-Pandemie. Bereits im vergangenen November hatten die Organisatoren in Istanbul einen Marathon mit 3.000 Läufern veranstaltet.