Silvesterläufe: Klosterhalfen in Trier favorisiert

Silvesterläufe: Klosterhalfen in Trier favorisiert

| Text: Jörg Wenig | Fotos: Imago/Beautyful Sports, www.photorun.net
An Silvester wird gelaufen. Der am besten besetzte Silvesterlauf 2016 findet in Trier statt. Mit Leonard Komon und Konstanze Klosterhalfen.

An keinem anderen Tag des Jahres finden derart viele Laufveranstaltungen statt wie zu Silvester. Während bei den meisten Veranstaltungen dabei mehr der Spaß und ein lockerer Jahresabschluss vor der Silvesterparty im Vordergrund stehen, sind bei einigen Rennen auch Topläufer am Start. Das hochkarätigste Feld wurde wie in den vergangenen Jahren von den Veranstaltern in Trier verpflichtet.

Trier: Weltrekordler Leonard Komon startet

Mit Leonard Komon können die Organisatoren des Bitburger 0,0% Silvesterlaufs in Trier einen großen Namen präsentieren. Der Kenianer ist der aktuelle Weltrekordler über 10 km (26:44) und 15 km (41:13). In den Jahren 2015 und 2016 zeigte seine Leistungskurve allerdings meist nach unten. Dass sich dies bei Komon - nach wie vor ist er der einzige Läufer, der die 10 km auf der Straße unter 27 Minuten gelaufen ist - ausgerechnet im 8-km-Rennen am Silvestertag ändert ist eher unwahrscheinlich. Aber sein Leistungsvermögen ist derart, dass er trotzdem als Favorit an den Start geht - zumindest gemessen an der Konkurrenz, die bisher bekannt ist.

Einer der Leonard Komon herausfordern könnte, ist theoretisch Homiyu Tesfaye (Eintracht Frankfurt). Der 1.500-m-Spezialist hatte in Trier vor drei Jahren gewonnen. Doch auch hinter Tesfayes Form steht nach der Trennung von Trainer Wolfgang Heinig ein dickes Fragezeichen. So darf man gespannt sein, welche Rolle 5.000-m-Läufer Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) spielen kann. Auch sein Vereinskamerad, Marathonläufer Philipp Pflieger, geht am Sonnabend ins Rennen über 8 km.

Zu den Favoritinnen zählt in Trier über die 5-km-Strecke Konstanze Klosterhalfen (Bayer Leverkusen). Die 19-Jährige zeigte vor kurzem einmal mehr starke Form, als sie ihren Junioren-Titel bei den Crosslauf-Europameisterschaften verteidigte. Die Strecke dort war nur wenig kürzer als jene in Trier. Mit Lucy Macharia ist zwar eine Kenianerin mit einer 10-km-Bestzeit von 31:55 Minuten am Start, doch zuletzt überzeugte ihre Form nicht. Stärker einzuschätzen ist da wohl Salome Nyirarukundo (Ruanda). Um eine gute Platzierung geht es nach einer langen Verletzungspause für Corinna Harrer. Außerdem stehen Maren Kock, Franziska Reng (alle LG Telis Finanz Regensburg) und Katharina Heinig (Eintracht Frankfurt) auf der Startliste.

Bietigheim: Fate Tola und Julian Flügel

Beim Silvesterlauf in Bietigheim trifft Titelverteidigerin Alina Reh (SSV Ulm) auf Fate Tola (Eintracht Braunschweig). Youngster Alina Reh zeigte bei der Cross-EM im Dezember gute Form und belegte Rang vier im Rennen der Juniorinnen. Fate Tola, die seit Sommer die deutsche Staatsbürgerschaft hat, ist nach ihrem starken zweiten Platz beim Mainova Frankfurt-Marathon Ende Oktober (2:25:42 Stunden) als Favoritin über die 11,1-km-Distanz anzusehen.

Im Rennen der Männer startet Marathon-Olympia-Teilnehmer Julian Flügel (Asics Team Memmert). Er trifft über die 11,1-km-Strecke unter anderen auf den deutschen Marathon-Überraschungsmeister von Frankfurt, Marcus Schöfisch (SC DHfK Leipzig).

Backnang: Arne Gabius und Sabrina Mockenhaupt

Als Titelverteidiger wird Arne Gabius am Silvestertag in Backnang über 10 km an den Start gehen. Für den deutschen Marathon-Rekordler ist dieses Rennen eine Standortbestimmung nach einer langen Verletzungspause. Danach wird er entscheiden, wie der Aufbau für den Hannover-Marathon im April aussieht. Für Arne Gabius ist es das letzte Rennen im Trikot des LT Haspa Marathon Hamburg, der 35-Jährige startet ab 2017 dann für Therapie Reha Bottwartal.

Zurückmelden will sich in Backnang auch Sabrina Mockenhaupt, die ebenfalls den Verein wechselt. Von der LG Sieg geht es im neuen Jahr zum LT Haspa Marathon Hamburg. Schon vor einem Jahr wollte Sabrina Mockenhaupt in Backnang starten, doch ein gebrochener Fußknochen stoppte sie damals wenige Tage zuvor. Sowohl für Mockenhaupt als auch für Gabius war das Jahr 2016 eines zum vergessen. Beide hoffen nun in Backnang auf einen Auftakt für bessere Zeiten.