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Linz-Marathon
Simon Boch gewinnt mit Bestzeit, Domenika Mayer Zweite

| Text: Jörg Wenig | Foto: Klaus Mitterhauser

Simon Boch feierte am Sonntag in Linz den größten Sieg seiner Karriere. Der Läufer der LG Telis Finanz Regensburg gewann den Marathon in 2:09:25 Stunden. Domenika Mayer wurde Zweite (2:28:47 h).

Simon Boch erreichte vor den Kenianern Evans Kiprono (2:09:56 h) und Jackson Rutto (2:12:02 h) das Ziel. Mit seiner persönlichen Bestzeit lief Simon Boch zum ersten Mal unter 2:10 Stunden und ist damit nun der neuntschnellste deutsche Läufer aller Zeiten über die 42,195-Kilometer-Distanz. Nachdem er sein Marathon-Debüt in Dresden 2021 mit 2:10:48 Stunden gewonnen hatte, folgte nun der zweite Sieg über die klassische Distanz.

Schnellste Frau war in Linz Teclah Chebet in 2:27:18 Stunden. Die Kenianerin stellte einen Streckenrekord auf und erzielte die erste Zeit unter 2:30 Stunden bei dem Rennen, das zum 21. Mal stattfand. Platz zwei belegte Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) mit 2:28:47 Stunden. Hinter ihr folgte Rebecah Cherop (Kenia) als Dritte in 2:30:04 Stunden.

Sehr schnelle erste 10 Kilometer

Nach einer sehr schnellen Anfangsphase mit einer 10-Kilometer-Zwischenzeit von 29:58 Minuten, die auf eine Zielzeit von rund 2:06:30 Stunden hindeutete, beruhigte sich das Tempo im Männerrennen etwas und die sechsköpfige Spitzengruppe erreichte die Halbmarathon-Marke nach 64:02 Minuten.

Simon Boch lief hier zusammen mit fünf Kenianern genau auf Kurs für die avisierte Olympia-Norm von 2:08:10 Stunden. „Der Anfang war ein bisschen zu schnell, aber das lag wohl auch etwas am Streckenprofil und am leichten Rückenwind in dieser Phase. Es lief für mich lange gut. Nach rund 27 Kilometern wurde es schwerer“, sagte Simon Boch, der dann den Kenianer Evans Kipruto ziehen lassen musste und im Rennen um die Olympia-Norm in der Folge Zeit verlor.

Boch holt sich den Sieg auf den beiden letzten Kilometern

Bei Kilometer 35 hatte Kipruto bereits 47 Sekunden Vorsprung auf Boch, doch auf den letzten Kilometern brach der Kenianer ein und der Regensburger holte immer mehr auf. Ungefähr bei 41 Kilometern lief Simon Boch vorbei und wurde dann zum ersten deutschen Sieger in der Geschichte es Linz-Marathons.

„Ich bin zufrieden, auch wenn es heute noch nicht für die Olympia-Norm gereicht hat. Das war ein Schritt in die richtige Richtung und ich habe eine persönliche Bestzeit erreicht. Ich denke, bei einem schnellen Herbstmarathon und in einem etwas rhythmischeren Rennen sind 2:08:00 Stunden möglich“, sagte Simon Boch, der zwar die WM-Norm in Linz unterbot, jedoch wohl eher einem Herbst-Marathon Priorität geben wird. Die Qualifikation für die Spiele in Paris im nächsten Jahr steht auch für ihn im Vordergrund.

Mayer durch Corona-Infektion und Hexenschuss ausgebremst

So wie für Simon Boch ist auch die Situation für Domenika Mayer. Die Regensburgerin hatte in ihrem dritten Marathon ursprünglich eine Zeit klar unter der Olympia-Norm von 2:26:50 Stunden angepeilt. Doch vor drei Wochen kam eine Corona-Infektion dazwischen und anschließend noch ein Hexenschuss.

„Ich bin in der Führungsgruppe gelaufen, aber ich habe schon nach fünf Kilometern gemerkt, dass das heute nicht läuft für mich. Wahrscheinlich bin ich nach der Krankheit doch noch nicht wieder ganz fit“, sagte Domenika Mayer, die nach einer Halbmarathon-Zwischenzeit von 1:13:26 Stunden vor der 30-Kilometer-Marke den Kontakt zur späteren Siegerin Tecla Chebet verlor.

Missgeschick bringt Mayer Platz zwei

Danach liefen dann auch die Kenianerinnen Rebecah Cherop und Beatrice Cheburet an ihr vorbei, doch mit etwas Glück kam Domenika Mayer wieder auf Platz zwei nach vorne. „Ich kam näher heran und sah eine Kenianerin schon vor mir, als beide bei Kilometer 38 plötzlich falsch abbogen. So war ich wieder Zweite“, erzählte die EM-Sechste von München, die im vergangenen Jahr ihr Marathon-Debüt in Hannover gewonnen hatte.

„Der Linz-Marathon war ein schönes Erlebnis und ich freue mich über den zweiten Platz“, sagte Domenika Mayer, die voraussichtlich im Herbst einen neuen Anlauf im Rennen um einen olympischen Startplatz nehmen wird.