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Funktionale Schichtsysteme
So kombinierst du Sportkleidung für jede Wetterlage

Beim Laufen zählt nicht nur die richtige Technik und Ausdauer, sondern auch, wie du dich für jede Wetterlage ausstattest. Wir sagen dir, worauf es ankommt.

Ein clever durchdachtes Schichtsystem bietet dir nicht nur optimalen Schutz vor Kälte, Wind oder Hitze, sondern kann gleichzeitig dein Laufvergnügen und deine Performance deutlich steigern. In diesem Beitrag erfährst du, wie du gezielt verschiedene Kleidungsstücke miteinander kombinierst, um auf jede Wetterlage optimal vorbereitet zu sein – und dabei stets frisch und fokussiert zu bleiben.

Warum funktionale Schichtsysteme beim Laufen unerlässlich sind

Du hast es bestimmt schon einmal erlebt: Anfangs ist dir kalt, nach wenigen Minuten wird dir zu warm und irgendwann bist du klitschnass, entweder durch Regen oder durch Schweiß. Genau hier setzt ein ausgeklügeltes Schichtsystem an. Dank einer atmungsaktiven Funktionsschicht für jede Temperatur kannst du sicherstellen, dass sich weder Hitze noch Feuchtigkeit stauen.

Gleichzeitig sorgen weitere Lagen dafür, dass du bei kühleren Bedingungen nicht auskühlst. Dieses Baukastensystem besteht im Kern aus drei essenziellen Teilen: einer Basisschicht, dem Midlayer und einer Außenschicht. Jede dieser Schichten übernimmt eine spezielle Funktion, sodass dein Körperklima auch bei langen Trainingseinheiten oder Wettkämpfen konstant bleibt.

Gerade bei längeren Strecken ändert sich die Körpertemperatur oft schneller als das Wetter um dich herum. Ein Mehrlagensystem bietet dir die Flexibilität, bei Bedarf eine Schicht an- oder auszuziehen, ohne dich komplett umziehen zu müssen. Das führt zu mehr Komfort und kann sogar dein Verletzungs- und Gesundheitsrisiko verringern, da du weder unterkühlst noch überhitzt und immer trocken bleibst.

Basisschicht in der Sportkleidung für Läufer: Optimale Feuchtigkeitsregulierung

Im Fokus des Schichtsystems steht die Basisschicht, auch First Layer genannt. Sie liegt direkt auf der Haut auf und hat die Aufgabe, Schweiß schnell abzuleiten. Genau das unterscheidet hochwertige Funktionswäsche von einfachen Baumwollshirts, die Nässe aufsaugen und dich auskühlen lassen.

Achte vor allem darauf, dass die Basisschicht aus schnelltrocknenden, hautfreundlichen Materialien besteht. Synthetische Fasern wie Polyester oder Polyamid sind hier besonders beliebt, da sie kaum Feuchtigkeit speichern. In den letzten Jahren setzen einige Hersteller zunehmend auf Merinowolle oder Hybridstoffe, die antibakterielle Eigenschaften und einen natürlichen Geruchsschutz mitbringen. Diese Fasern können auch bei schwankenden Temperaturen angenehm sein und verhindern, dass sich unangenehme Kältebrücken bilden.

Das Besondere: Viele Läuferinnen und Läufer unterschätzen den Einfluss der richtigen Basisschicht und greifen erst bei niedrigen Temperaturen auf Funktionsunterwäsche zurück. Doch auch im Sommer und an milden Tagen profitieren deine Haut und dein Laufkomfort von dieser Schicht, weil sie dich trocken hält und Scheuerstellen minimiert.

Zweite Lage in der Laufkleidung: Midlayer für eine optimale Isolierung

Die zweite Lage – oft als Midlayer bezeichnet – ist nicht immer zwingend nötig. Bei sehr warmem Wetter kannst du diese Schicht getrost weglassen, um Überhitzung zu vermeiden. Sobald die Temperaturen jedoch fallen, wird sie entscheidend für deine Wärmeregulierung. Die Funktion des Midlayers besteht darin, ein wärmendes Luftpolster um deinen Körper zu erzeugen, ohne ihn zu überhitzen.

Für kühle Herbst- oder Frühlingstage kannst du ein dünnes Fleece oder ein langärmliges Laufshirt mit leichter Isolierung wählen. Wichtig ist, dass diese Schicht ebenfalls atmungsaktiv ist und Feuchtigkeit von der Basisschicht problemlos nach außen passieren lässt. Gleichzeitig sollte sie genügend Wärme speichern, damit du nicht auskühlst, wenn du mal in eine Gehpause oder einen Erholungsabschnitt wechselst.

Auch hier gibt es Hightech-Materialien, die ein gutes Gleichgewicht zwischen Isolation und Belüftung finden. Ein Midlayer mit Netzeinsätzen, strategisch platzierten Reißverschlüssen oder luftdurchlässigen Zonen kann wahre Wunder wirken, wenn das Wetter plötzlich umschlägt. Teste unterschiedliche Modelle, um herauszufinden, welche Variante deinen Körperbau und dein persönliches Wärmeempfinden am besten unterstützt.

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Sich mit der richtigen Außenschicht vor Wind, Regen und Schnee beim Laufen schützen

Die äußere Schicht ist sozusagen dein Schutzschild gegen äußere Faktoren wie Regen, Schnee und Wind und muss eine ausreichende Luftzirkulation ermöglichen. Es gibt im Wesentlichen zwei Arten von Jacken: wasserdichte (Hardshell-)Jacken und wasserabweisende, winddichte (Softshell-)Jacken.

  • Hardshell-Jacken sind perfekt, wenn dir Starkregen, Schneefall oder starke Winde drohen. Sie sind dank spezieller Membranen zu 100 % wasserdicht und halten viel aus. Allerdings ist ihre Atmungsaktivität meist etwas eingeschränkter als bei Softshell-Varianten.

  • Softshell-Jacken sind für die meisten Lauftage, an denen höchstens leichter Nieselregen oder Wind ansteht, die bessere Wahl. Sie bieten guten Schutz, sind leichter und lassen Feuchtigkeit häufig schneller entweichen.

In der Praxis erweist es sich oft als Vorteil, mehrere Jacken oder Westen mit unterschiedlicher Schutzwirkung als Läufer zu besitzen. Dann kannst du je nach Wetter auf die passende Kleidung zurückgreifen und bleibst flexibel. Wichtig ist nur, dass die Außenschicht gut sitzt und keine Kältebrücken entstehen, wie zum Beispiel durch zu enge oder zu weite Ärmel.

 

Feintuning für Läufer: Accessoires und individuelle Anpassungen

Wenn du erst einmal verstanden hast, wie Basisschicht, Midlayer und Außenschicht zusammenspielen, kommt das Feintuning ins Spiel. Denn Top-Equipment fürs Laufen bei jedem Wetter, wie zum Beispiel Kopfbedeckungen, Handschuhe und Gamaschen, können den Unterschied zwischen einem lauen Lüftchen und klirrender Kälte ausmachen.

  • Kopfbedeckungen: Über den Kopf geht viel Wärme verloren. Ein Stirnband oder eine leichte Mütze schützt im Winter deine Ohren und deinen Kopf vor Auskühlung. Im Sommer sollte ein atmungsaktives Cap vor UV-Strahlung schützen und den Schweiß auffangen.

  • Handschuhe: Finger sind empfindlich und werden bei kälterem Wetter schnell steif. Leichte, winddichte Laufhandschuhe verschaffen dir hier Erleichterung.

  • Socken: Nicht zu vergessen sind Funktionssocken, die deinen Fuß stabilisieren und die Feuchtigkeit effektiv nach außen leiten. Dadurch reduzierst du Blasenbildung und erhöhst den Tragekomfort.

  • Gamaschen oder Beinlinge: Gerade bei winterlichen Trails oder tiefen Pfützen können Gamaschen verhindern, dass Wasser oder Schnee in deine Schuhe gelangen. Beinlinge wiederum spenden dir unterwegs zusätzliche Wärme und lassen sich bei Bedarf rasch abstreifen.

Ein weiterer Tipp: Beim Start leicht „unterkühlt“ zu sein, kann von Vorteil sein. Wenn du bereits zu warm angezogen bist, überhitzt du mit großer Wahrscheinlichkeit während des Laufs. Um dies zu verhindern, solltest du bei jedem Wetter passend gekleidet sein.