Spendenlauf
So wollen Marina und Phine zehn Marathons in zehn Tagen gegen Morbus Crohn laufen
Zehn Marathons in zehn Tagen. Von München bis Wiesbaden. Damit wollen Josephine Heilingloh und Marina Andresen Spenden für den Kampf gegen Morbus Crohn sammeln. Start ist am Montag (31. Mai).
„Diese Krankheit schränkt so viele Menschen in ihrem alltäglichen Leben ein. Wir wollen den Kampf dagegen unterstützen, indem wir etwas starten, das uns auch weh tun wird“, sagt Josephine „Phine“ Heilingloh. Morbus Crohn ist eine chronische Entzündung des Darms, bei der die Erkrankten oft an Bauchschmerzen und starken Durchfällen leiden. Heilen lässt sich Morbus Crohn bislang nicht. Die Beschwerden lassen sich aber durch Medikamente und den Lebensstil günstig beeinflussen.
Ziel der beiden Läuferinnen ist es, mit den zehn Marathons in zehn Tagen 10.000 Euro für den Kampf der Morbus-Crohn-Stiftung gegen die Krankheit zu sammeln. „Dreimal die zehn, das klingt doch gut, auch wenn wir dabei sicher leiden werden“, sagt Marina Andresen, der das Unterfangen etwas leichter fallen dürfte als ihrer Laufpartnerin – obwohl Phine natürlich auch schon Marathon gelaufen ist. Aber Marina hat schon über 40 Marathons und noch längere Ultraläufe in der ganzen Welt gefinisht. Von den 90 Kilometer langen südafrikanischen Comrades über den New York-Marathon bis zu 80 Kilometern mit über 5000 Höhenmetern beim Ladakh-Marathon im indischen Himalaya, der auf über 3500 Metern über dem Meer stattfindet und damit als höchster Marathon der Welt gilt.
Von Guatemala bis Paris: Marina bei ihren weltweiten Laufabenteuern
In der Szene ist die 27 Jahre alte Münchnerin keine Unbekannte. Als marathon.princess berichtet sie auf Instagram von ihren Laufabenteuern in der ganzen Welt, bei denen sie oft in phantasievollen Kostümen an den Start geht und so auch die Aufmerksamkeit für das jeweilige Event steigert. Mittlerweile hat sie aus ihren beiden Leidenschaften Laufen und Reisen einen Beruf gemacht. Mit dem von ihr gegründeten Unternehmen Marathon Travels wollte sie eigentlich schon 2020 durchstarten und mit anderen Läuferinnen und Läufern teilen, was sie in der ganzen Welt des Laufens erlebt.
Auf der Webseite marathon-travels.run sollten individuelle Reisen zu besonderen Laufveranstaltungen buchbar werden. In kleinen Gruppen sollten die Teilnehmer*innen die Events, aber auch Land und Leute mit einem besonders spannenden Rahmenprogramm kennenlernen. Doch dann kam Corona, und der Start der Laufreisen musste erstmal verschoben werden, weil weltweit keine Laufveranstaltungen stattfinden konnten. Marina und ihr Team nutzten die Zeit, um mit virtuellen Läufen ihre Community weiter zu vergrößern und zu unterstützen. Und dabei entstand die Idee zu den zehn Marathons in zehn Tagen.
Phine hat einen Heidenrespekt vor den 420 Kilometern
Marinas Laufpartnerin Josephine Heilingloh gehört zum Team von Marathon Travels. Sie hat deutlich weniger Lauferfahrung als Marina und auch einen Heidenrespekt vor der Herausforderung zehn Marathons in zehn Tagen. „Ich habe ein bisschen Sorge um die Verschleißteile, Füße und so“, sagt die 25 Jahre alte Studentin, die in Innsbruck lebt und als Event- und Projektmanagerin für Marathon Travels arbeitet.
Auch die mentale Seite flößt Phine Respekt ein. Um auf dem 420 Kilometer langen Weg von München nach Wiesbaden krasse Tiefs zu vermeiden, werden die beiden immer wieder die Gesellschaft von lokalen Läuferinnen und Läufern suchen und so für Abwechslung sorgen. Auch die Fahrer*innen des Wohnmobils, in dem sie während der zehn Tage leben werden, wenn sie nicht laufen, werden wechseln. „Eine Person hält es unter diesen Bedingungen ja sicher nicht zehn Tage mit uns aus“, sagt Marina und lacht.
Am liebsten in den Bergen: Phine ist auch auf den Trails daheim
Die beiden werden nicht auf den Hauptverkehrsstraßen laufen, sondern haben sich eine Route ausgesucht, die vor allem über Feld- und Waldwege führt. Aber wie findet man eigentlich auf 420 Kilometern den Weg? Schließlich ist die Route von München nach Wiesbaden auf ihren Laufstrecken nicht ausgeschildert wie auf deutschen Autobahnen. „Wir haben die Strecke mit der Komoot-App ausgetüftelt und lassen uns auch unterwegs von der App leiten“, erklärt Marina.
Mit einem Wohnmobil voller Nudeln – Und du kannst ein Stück mitlaufen
Und das ganze Essen und die Getränke für die zehn Tage? „Nudeln“, sagt Marina lapidar. „Wir werden Nudeln essen, um immer ausreichend mit Kohlenhydraten versorgt zu sein.“ 60 Kilogramm davon werden sie in ihren Kleinbus laden, bevor der Lauf startet. Die hat ihnen ein Sponsor zur Verfügung gestellt – 60 Kilogramm Nudeln entsprechen exakt dem Kalorienbedarf von zwei Läuferinnen auf 420 Kilometern. Das haben die beiden genau ausgerechnet. Aber natürlich werden sie unterwegs die Pasta mit leckeren und gesunden Sachen ergänzen.
Wer ihre Aktion unterstützen will, kann sich für 29 Euro hier für den Spendenlauf anmelden und auch zwischen dem 31. Mai und dem 9. Juni jeden Tag laufen. Das muss kein Marathon sein – fünf Kilometer, zehn Kilometer und jede andere Distanz sind auch okay. Wer die Zehn-Tages-Challenge abschließt, erhält eine persönliche Medaille mit seinem eingravierten Laufergebnis und seinem Namen sowie ein Goodie-Bag mit Produkten der Sponsoren, die den Spendenlauf unterstützen. Natürlich kannst du auch einfach spenden, ohne selbst zu laufen, und so den Kampf gegen Morbus Crohn unterstützen. Josephine Heilingloh und Marina Andresen versprechen, dass 100 Prozent der Erlöse nach Abzug der Kosten an die Deutsche Morbus Crohn/Colitis Ulcerosa Vereinigung (DCCV e.V.) gehen.