London-Marathon
Tigst Assefa geht auf die nächste Rekordjagd – Pfeiffer und Motschmann am Start
Beim London-Marathon startet Tigst Assefa zum ersten Mal seit ihrem Sensationsweltrekord von Berlin 2023. Mit Hendrik Pfeiffer und Johannes Motschmann starten zwei deutsche Top-Läufer an der Themse.
Mit einem außerordentlich stark besetzten Frauen-Elitefeld wird am Sonntag der London-Marathon gestartet. Zum ersten Mal seit ihrem Sensations-Weltrekord in Berlin läuft Tigst Assefa wieder ein Rennen. Die 27-jährige Äthiopierin, die im vergangenen September die Bestmarke mit 2:11:53 Stunden in eine völlig neue Dimension schraubte, führt die Startliste an. Mit den Kenianerinnen Brigid Kosgei, die zuvor den Weltrekord mit 2:14:04 hielt, und Ruth Chepngetich, die 2019 Weltmeisterin war und eine Bestzeit von 2:14:18 aufweist, sind zwei weitere Athletinnen im Feld, die bereits unter 2:15:00 gelaufen sind. Zu beachten sein wird auf jeden Fall auch Kenias Olympiasiegerin Peres Jepchirchir, die bisher eine Zeit von 2:17:16 erreicht hat.
„Ich bin froh, dass ich das erste Mal in London starten kann, nachdem ich vor einem Jahr verletzungsbedingt hier nicht laufen konnte. Ich habe gut trainiert und bin bereit“, sagte Tigst Assefa, die im Winter einmal mehr unter Problemen mit der Achillessehne litt und daher einen geplanten Halbmarathon-Start absagen musste.
Seit einigen Jahren führt der internationale Leichtathletik-Verband World Athletics im Straßenlauf zusätzliche Weltrekorde für reine Frauenläufe, also ohne männliche Tempomacher („Women only records“). Diese Bestzeit steht im Marathon bei 2:17:01 Stunden. Die Kenianerin Mary Keitany gewann mit diesem Ergebnis den London-Marathon 2017. Die Veranstalter hoffen, dass dieser Rekord am Sonntag fällt. „Wir werden sehen, wie es läuft. Aber ich bin sicher, dass ich diese Zeit unterbieten kann - so wie auch einige andere Läuferinnen in diesem Rennen“, sagte Tigst Assefa. Gleich neun Athletinnen sind am Start, die bereits unter 2:18:00 gelaufen sind.
In nur drei Wochen: Hendrik Pfeiffer läuft Halbmarathon in Berlin und Hannover, jetzt den London-Marathon
Das Männer-Elitefeld ist im Vergleich zu den Frauen und angesichts des oft sehr hohen Standards in London längst nicht so stark besetzt. Der 41-jährige Kenenisa Bekele führt mit seiner fünf Jahre alten Bestzeit von 2:01:41 Stunden das Feld an. Stärker einzuschätzen sind aber sicherlich der Kenianer Alexander Munyao (2:03:11) und der New York-Marathon-Sieger Tamirat Tola (2:03:39).
Mit seiner im Januar gelaufenen Bestzeit von 2:07:14 ist Hendrik Pfeiffer (TK Hannover) die Nummer zwölf auf der Startliste. Eine gute Platzierung wäre also theoretisch möglich. Allerdings ist die Frage, wie frisch Hendrik Pfeiffer nach zuletzt drei Halbmarathonrennen (in Lissabon, Berlin und Hannover) binnen vier Wochen noch ist. Priorität hatte für ihn die „halbe Distanz“, da es hier um die Qualifikation für die Europameisterschaften in Rom im Juni ging.
„Ich nehme London mit, denn es ist ein Major-Marathon und ich möchte gerne alle Majors mal laufen - mal sehen was am Sonntag noch geht“, sagte Hendrik Pfeiffer, der sich nach dem Halbmarathon in Hannover am vergangenen Sonntag (64:11 Minuten) noch nicht sicher war, ob er die erste Hälfte eher in 63:00 oder in 64:00 anlaufen wird.
Für die 64:00-Tempo-Gruppe hat sich Johannes Motschmann (SCC Berlin) entschieden. „Ich möchte in London ohne ganz bestimmtes Zeitziel mitlaufen und dann sehen wie es geht. Mein Ziel ist es natürlich, so schnell und so gut zu laufen wie möglich“, sagte Johannes Motschmann, der sicherlich zumindest die 2:10:00-Zeitbarriere im Auge haben wird. Seine Bestzeit von 2:11:30 lief er vor gut einem Jahr in Tokio.