Vergesst Golf: Viele Marathonläufer in den Chefetagen
Neun von zehn Managern bezeichnen sich als Sportler. Der Lieblingssport aller Top-Manager? Das Laufen! Auffällig hoch ist die hohe Quote der Marathonläuferinnen und -läufer in den Chefetagen.
Während sich Jahr für Jahr in Deutschland nur jeder 600. Erwachsene an die Königsdisziplin heranwagt, läuft diese etwa jeder zehnte Vorstand eines börsennotierten Unternehmens. Das sagt laufen.de-Experte Andreas Butz, und er muss es wissen. Andreas Butz ist Coach viele Manager und Unternehmer und zusammen mit dem Journalisten Axel vom Schemm Autor des Buchs „Schwitzen für Erfolg – Wie Sie in Laufschuhen Karriere machen“.
Marathon als Führungsinstrument
Immer mehr Entscheider nutzen den Marathonsport als Führungsinstrument. Wer sich zum Marathon angemeldet hat muss auch dafür trainieren. Der Trainingsplan wird so zum Selbstführungsinstrument. Der Marathon ist das Ziel, doch der Erhalt der Gesundheit, Leistungsfähigkeit das eigentliche Motiv. „Das Wissen um die erfrischende Wirkung des Laufens ist Motivation genug und hilft mir jedes Mal, das mentale Hindernis des frühen Aufstehens zu überwinden“ sagt auch Ulrich Höller, Vorstandsvorsitzender der DIC Asset AG, wie Abholhassan ein leidenschaftlicher Morgenläufer und ergänzt: „Es gibt nichts Schöneres als morgens zu laufen und voller Energie in die Firma zu fahren“.
Mit „Leadership-Running“ fasst Andreas Butz in seinen Vorträgen die Lust der Topmanager am Laufen zusammen und er hat neben der Gesundheitsvorsorge weitere Aspekte der Selbstführung durch Marathonlaufen erkannt. Zum Beispiel die Pflege der eigenen Marke. „Selfbranding durch Laufen funktioniert hervorragend“ weiß Andreas Butz.
Mit Marathon zur eigenen Marke
Denn Marathonlaufen steht wie kaum ein anderer Sport für Ausdauer, Willensstärke und Zielstrebigkeit. Allesamt Attribute, die auch bei unternehmerischen Führungsaufgaben gefordert werden. „Marathonlaufen bietet mir sowohl intrinsiche als auch extrensiche Belohnung“ sagt so auch offen Jörg Beer, Chef von Fleurop Schweiz. Der 30fache Marathonläufer genießt die Anerkennung, die ihm seine Laufleidenschaft bringt. Als „Marathonläufer durchs Blumenmeer“ machte die Handelszeitung auf, als sie über seinem Werdegang berichtete.
Und haben Führungskräfte die Kraft des Laufens erst für sich entdeckt, geben sie diese Erfahrung auch gerne an ihre Mitarbeiter weiter, und dies durchaus mit Hintergedanken. „Je fitter sich der Einzelne über Sport und Bewegung hält, desto fitter ist auch das Unternehmen“, sagt Bernhard Mattes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford Werke GmbH, selbst noch kein Marathonläufer, aber mit Ford in der Vergangenheit Unterstützer diverser Laufveranstaltungen der Region Köln.
Und Marathonläufer Matthias Zachert, seit April neuer CEO des Kölner DAX-Unternehmens Lanxess ließ es sich nicht nehmen, höchstpersönlich bei seinen Mitarbeitern für die Teilnahme an einem Leverkusener Volkslauf zu werben. Bei seiner Vorstellungstour durch das Unternehmen nahm er per Handschlag die Zusage seiner neuen Mitarbeiter ab, sich für eine der Laufdistanzen zwischen 5 Kilometer und Halbmarathon anzumelden.
Es soll Manager geben, die ihr Laptop schon mal zu Hause vergessen, ihre Laufschuhe auf Geschäftsreisen aber im Handgepäck mit sich geführt haben. Wenn der Reisekoffer mal nicht pünktlich am Ziel ankommt, so hat man wenigstens die richtigen Schuhe parat, um am Reiseziel laufenderweise Sauerstoff zu tanken und den Ärger mit Serotonin zu bekämpfen. Serotonin, das Hormon der Gelassenheit, das schon nach einer halben Stunden Jogging für Entspannung sorgt. Und das natürlich nicht nur bei Top-Managern.
Marathonläufer bleibt man ein Leben lang
Aber wieso Marathon? Marathon ist ein sehr starkes Ziel, und die Autoren von Schemm und Butz haben beobachtet, dass sich gerade leistungsbereite Kopfarbeiter in hohen Positionen oft zusätzliche Herausforderungen außerhalb des Büros suchen.