Die perfekte Trainingszeit
Was ist besser? Morgens oder abends laufen?
Morgens nach dem Aufstehen oder Frühstück. Oder doch lieber abends nach der Arbeit. Wann ist eigentlich die beste Zeit fürs Laufen? Die Antwort wird dich überraschen!
Tja, wann laufe ich nur? Diese Frage scheint besonders diejenigen umzutreiben, die eigentlich sowieso kaum zum Laufen kommen, weil sie a) so viel Stress haben oder b) ihren inneren Schweinehund einfach nicht überwinden können. Selbstverständlich würden sie gern laufen, das sei ja auch gesund, aber in ihrer speziellen Situation gehe das eben einfach nicht, das müsse man doch verstehen.
Ja, das verstehe ich, denn ich weiß, dass das Leben hart und gemein ist. Was ich aber nicht verstehe, ist, warum genau diese Menschen – wenn sie dann doch beschließen, in naher Zukunft einmal laufen zu gehen, unbedingt eine wissenschaftliche Erörterung darüber brauchen, ob der sportliche Akt morgens oder abends stattfinden soll. Die Überlegungen dahinter sind schnell durchschaut: Bei fünf Kilogramm Übergewicht will man natürlich das Optimum rausholen, wenn man nach Jahren der Inaktivität nun endlich plant, einige Kilokalorien zu verbrennen. Wenn der Magen einmal nicht gefüllt ist, dann muss der Körper schließlich Fette verbrennen. Also muss es doch besser sein, morgens zu laufen, nicht wahr?
Nun, auch Leistungssportler kennen diesen „Nüchternlauf“ und rennen teilweise ohne Frühstück 30 Kilometer durch den Wald, um den Körper im Verbrennen der Fette zu trainieren. Nur leider greift der Körper nicht so schnell auf diese Fette zurück, weswegen teilweise auch wertvolles Eiweiß dran glauben muss. Keine Angst, bei einem 30-Minuten-Lauf wirst du dich nicht gleich selbst verdauen, aber bei zwei oder Stunden Lauftraining auf nüchternen Magen kann es schon zu einem kleinen Substanzschaden kommen und die Muskulatur geschädigt werden. Du siehst, dieses Unterfangen ist nur bedingt sinnvoll.
Entscheidend ist es, eine Gesamtenergiebilanz für den gesamten Tag zu führen. Darin fließen ein: das Brötchen zum Frühstück, der Kaffee mit Zucker, die Currywurst am Mittag und das Wurstbrot am Abend. Davon sind abzuziehen: der Weg ins Büro über die Treppe, der Gang zum Kopierer und auch der Lauf über vier Kilometer. Ob dieser Lauf nun morgens oder abends erfolgt, ist unerheblich. Es ist ja auch egal, ob du 1000 Euro vom Konto morgens oder abends abhebst. Der Kontostand ist am Ende des Tages gleich!
Einsteigern mit Motivationsproblemen empfehle ich gern dennoch das morgendliche Laufen, weil dann im Laufe des Tages keine Ausreden mehr bemüht werden, warum das Training leider doch ausfallen muss. Nur allzu oft kommt es zu Störungen im Alltag. Eine alte Regel besagt: Was weg ist, ist weg! Also hast du das Laufen am besten schon morgens erledigt. Der Energiebilanz ist das alles egal: Laufe, wann du willst. Hauptsache, du läufst!