11.6.2023

40. Rhein-Ruhr-Marathon

47055 Duisburg
Leichtathletik-Verband Nordrhein

Der Rhein-Ruhr-Marathon gehört gemeinsam mit Berlin und Frankfurt zu den traditionsreichsten City-Marathons in Deutschland. Seit 1981 bewegt der Lauf ganz Duisburg. Inzwischen haben mehr als 100.000 Teilnehmer herausgefunden, warum es am Rhein (und an der Ruhr) viel schöner ist als so mancher denkt, der noch die „alten“ Bilder vom Ruhrpott im Kopf hat.

Alle Wettbewerbe im Überblick
Strecken: 21,098 bis 42,195 Kilometer
Wettbewerbe auf bestenlistenfähigen Strecken
  • Halbmarathon | 21,098 km
  • Marathon | 42,195 km
Sonstige Wettbewerbe
  • Halbmarathonstaffel (5-5-6-5 km) | 21,098 km
  • Marathon (Handbike) | 42,195 km
  • Marathon (Inline-Skating) | 42,195 km
  • AOK-Ekiden-Staffel | 42,195 km

Der Start ist im größten Sportpark Deutschlands. Das Ziel liegt in der Schauinsland-Reisen-Arena, wo sonst die Fans des ehemaligen Fußballbundesligisten MSV Duisburg ihre Mannschaft feiern.

485 Startinnen und Starter waren bei der Premiere 1981 dabei. Inzwischen laufen jährlich etwa 6000 Frauen und Männer am Rhein. Lange gab es nur den Klassiker über 42,195 Kilometern. Inzwischen ist der Rhein-Ruhr-Marathon mehr als nur ein Rennen: Der Inline-Marathon, der Halbmarathon, der auch als Staffel gelaufen werden kann sowie der AOK-Schülerlauf und die Ekidenstaffeln der Schulen machen das ganze Duisburg-Erlebnis aus.

Und die Geschichte des Rhein-Ruhr-Marathons ist reich an Anekdoten. Alles soll begonnen haben mit 8000 Mark, die Duisburgs damalige Sportamtsleiter Hermann Eichhorn in seinem Veranstaltungsetat noch übrighatte. Was damit anfangen? „Niemand wollte das Geld“, erinnert sich Erich Fuchs, damals Mitglied des Vorstands von Eintracht Duisburg. Sein Verein habe zugegriffen und überlegt: „Wir veranstalten einen Marathon.“ Am 18. September 1981 fiel im Sportpark Wedau der Startschuss zu einem Sportereignis, das inzwischen zu Duisburg gehört wie der Zoo oder der Hafen.

Mit den 8000 Mark würde man nicht weit kommen, das stellten die mutigen Eintrachtler schnell fest. Thyssen Bautechnik konnte Erich Fuchs als Sponsor gewinnen. Damit waren die ersten Konstanten bereits gesetzt: Rhein-Ruhr-Marathon sollte der Klassiker heißen, denn schließlich ging es über die Ruhr (in Meiderich) und gleich zweimal über den Rhein (in Ruhrort und Rheinhausen). Fast ebenso wichtig: Mit Thyssen war eine Firma gefunden, die Freude an dem Ereignis hatte und bis heute behielt, auch wenn sie längst Thyssenkrupp heißt.

Bis 1989 wurde der Rhein-Ruhr-Marathon jedes Jahr ausgetragen, doch nach der Universiade, in deren Rahmen die Studierenden-Weltmeisterinnen über 42,195 Kilometer beim Rhein-Ruhr-Marathon gefunden wurden, geriet das Rennen in Turbulenzen und fiel bis 1995 mehrmals aus. Dann verabschiedete man sich vom reinen Leistungssportkonzept und rückte den Spaß und das Erlebnis Duisburg in den Mittelpunkt.

Zieleinlauf und Siegerehrungen in der Fußballarena

Und was für ein Erlebnis das ist: Vom Start im Sportpark bis zum Ziel in der Schauinsland-Reisen-Arena, wo sonst die „Zebras“ des MSV ihre Drittbundesliga-Spiele absolvieren, folgt eine Sehenswürdigkeit der anderen. Schon der Sportpark ist deutschlandweit einzigartig: Auf dem Gelände einer ehemaligen Kiesbaggerei des Stahlunternehmens Krupp wurde noch vor dem Zweiten Weltkrieg ein Gelände für Sport und Erholung mit Stadion, einer Schwimmarena (heute die Wasserski-Anlage) und einer Regattabahn. Später kamen noch eine neue Schwimmhalle, die Eishalle, ein Leichtathletik-Stadion und eine Skateranlage dazu. Rechnet man das Segel- und Jogging-Revier der Sechs-Seen-Platte hinzu, dann ist der Sportpark Duisburg mit knapp 360 Hektar größer als der Central Park in New York (und mindestens ebenso innenstadtnah).

Faszinierend: Der Innenhafen als neues Wohnzimmer der Stadt und der größte Binnenhafen Europas

Noch schöner ist es aber für die meisten Duisburger am Innenhafen. Bei Kilometer fünf, und kurz vor dem ersten Wechselpunkt der Staffel, zeigt sich Duisburg von seiner schönsten Seite. Ein veritabler Lord hat dafür gesorgt, dass die Stadt eine ehemalige Schmuddelecke in ihr prächtiges Wohnzimmer verwandeln konnte. Der Stararchitekt Lord Norman Foster arbeitete im Jahr 1994 an dem Masterplan für den Innenhafen. Was das Quartier heute ausmacht nach 20 Jahren Dornröschenschlaf: Moderne schicke Bürogebäude auf der einen Seite messen sich mit der Schönheit alter Backsteinspeicher. Denn der Innenhafen war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit seinen Mühlen und Speichergebäuden der Brotkorb des Ruhrgebiets.

Die meisten Menschen verbinden allerdings Duisburg nicht mit diesem heute schicken Innenhafen, sondern mit dem Hafen am Zusammenfluss von Rhein und Ruhr, in dem heute noch Hochbetrieb herrscht. Duisburg hat den größten Binnenhafen der Welt. Die Strecke des Rhein-Ruhr-Marathons führt mitten hinein in den Hafen.

Schimanski ist immer noch präsent in Duisburg

Noch berühmter als der Hafen ist der wohl populärste Bürger Duisburg – obwohl er reine Fiktion ist. Der Rhein-Ruhr-Marathon führt durch Schimmi-Town und den Lieblingsstadtteil des legendären Tatort-Kommissars Horst Schimanski, der in den 80ern in Duisburg ermittelte: Ruhrort. Denn genau so hieß die erste Folge, die im Premierenjahr des Rhein-Ruhr-Marathons 1981 über die Bildschirme flimmerte: „Duisburg-Ruhrort“. In Ruhrort sind auch die Versorgungsstände 3 und 4 aufgebaut. Es ist aber ein Gerücht, dass es dort Currywurst gibt.

Der Rhein-Ruhr-Marathon trägt seinen Namen zu Recht. Die Strecke führt in der Tat über Rhein und Ruhr. Bei Kilometer sechs quert der Laufweg die Ruhr. Bei Kilometer 17 genießen die Läuferinnen und Läufern dann die beste Aussicht auf den Rhein. Es geht über die 555 Meter lange Friedrich-Ebert-Brücke und dann ein Stück am Rhein entlang, bevor es über die Brücke der Solidarität zurück vom grünen Niederrhein auf der linken Seite zurück ins städtische Duisburg der rechten Rheinseite geht.

Auf der Brücke der Solidarität den Rhein überqueren und an den Arbeiterprotest denken

Ihren Namen erhielt die Brücke 1988 nach dem Arbeitskampf bei Krupp. Der Protest der Arbeiter gegen die Schließung des Hüttenwerkes erregte bundesweit Aufmerksamkeit. Die Brücke wurde zum Zeichen der Solidarität, weil viele Duisburger auf ihr gemeinsam mit den Arbeitern für eine Zukunft des Duisburger Stadtteil Rheinhausens demonstrierten.

Über dem Rhein genießen die Läuferinnen und Läufer einen der schönsten Weitblicke überhaupt. Der große Strom in seiner ganzen Macht. Das Grün des Südens und des Westens, das Grau der Stadtlandschaft mit ihren hoch aufschießenden Schornsteinen mit Blick nach Osten und Norden. Eine Augenweide, die aber beim Marathon oft ein klein wenig vom Ausblick auf den „Mann mit dem Hammer“ getrübt wird, der schon bald darauf auf einige wartet.

Kurz vor dem Ziel zeigt sich Duisburg dann noch einmal von seiner grünen und wasserblauen Seite: Wambachsee, Masurensee, Böllertsee, Wolfsee, Wildförstersee und Hambachsee werden auf dem Weg zum Ziel im Stadion mit einigem Abstand passiert. Die Sechs-Seen-Platte bietet 150 Hektar Wasserfläche, frisch und mit sauberen Ufern zur Naherholung. Mehr als zwei Drittel des Duisburger Stadtgebiets sind Grün- und Wasserflächen. Ideal für dein Marathon- oder Halbmarathon-Erlebnis.

  • Fotos: Bildwerk/Stefan Brueggemann, Adobe Stock/ArTo, imago images/Udo Gottschalk

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Event-Location

Kruppstrasse
47055 Duisburg
Event-Zeitraum
11.6.2023 (08:00 Uhr)
Veranstalter
Lauf-Club Duisburg
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