Blasen, Ohnmacht, blaue Zehen: Erste Hilfe für Läufer
Von einfachen Blasen am Fuß bis hin zu Ohnmacht oder gar Herzstillstand – beim Laufen kann viel passieren. Umso wichtiger ist es zu wissen, wie man sich in solchen Fällen richtig verhält, wie man helfen kann. Und genau darum geht es in dem Laufcampus-Seminar „Erste Hilfe für Läufer“. Wir waren einen Tag lang in Euskirchen bei Köln dabei und haben nicht nur jede Menge gelernt, sondern hatten auch viel Spaß.
Blasen und blaue Zehen kennt wohl so ziemlich jeder Läufer. Doch was, wenn der Lauf-Partner plötzlich umkippt, sein Bein nicht mehr bewegen kann oder starke Schmerzen hat? Angefangen bei der Theorie – wie funktionieren Herz, Muskeln und Lunge – bis hin zu praxisnahen Beispielen, ist in dem siebenstündigen Seminar alles dabei. Dozent Mario Waschull – selbst ein ambitionierter Läufer – gestaltet den Tag mit seiner angenehm lockeren Art kurzweilig und interessant.
Blase am Fuß: Was ist zu tun?
Das Problem kennt sicherlich fast jeder Sportler. Nach einem schönen Lauf tut plötzlich der Fuß weg. Der Grund ist eine Blase. Mal ganz klein und kaum schmerzhaft, mal groß und dick. Was hilft ist meist ein Blasenpflaster. Sie sind wasserfest, Schmutz abweisend und mit einem weichen Gel-Polster ausgestattet. In dem Gel befinden sich Wirkstoffe, die die Wundheilung beschleunigen und das Wundsekret absorbieren, weshalb sich kein Schorf bildet. Ein solches Pflaster kann sich der Läufer auf die betroffene Stelle kleben und es ein bis zwei Tage dort belassen. Da die Blasenpflaster vor Reibungen schützen, muss in der Regel nicht auf das Lauftraining verzichtet werden. Probleme kann es nur bei sehr feuchter Witterung geben, wenn sich das Blasenpflaster während des Laufens möglicherweise löst.
Hat eine Blase eine Größe erreicht, die ein Aufstechen erforderlich macht, muss unbedingt darauf geachtet werden, dass nur eine ganz saubere, zuvor mit Alkohol desinfizierte Nadel dazu verwendet wird. Sonst besteht die Gefahr einer Blutvergiftung. Durch das Aufstechen der Blase kann die in ihr enthaltene Flüssigkeit ablaufen. Auch wenn die Versuchung groß ist, die nun schlaffe Haut der Blase einfach zu entfernen, sollte man davon Abstand nehmen und sie stattdessen steril abdecken. Wird die Oberhaut zu früh entfernt, erhöht sich das Risiko für Infektionen und Entzündungen.
In besonders schweren Fällen von Blasenbildung ist es ratsam, auf die Selbstbehandlung zu verzichten und stattdessen einen Arzt aufzusuchen. Der Gang zum Arzt ist auch dann unbedingt erforderlich, wenn eine nicht richtig verheilte Blase zu pochen beginnt!
Bewusstlosigkeit: Was ist zu tun?
Ihr lauft und plötzlich klappt dein Partner zusammen. Er atmet noch, ist aber nicht mehr ansprechbar. Bei einer Bewusstlosigkeit ist wichtig zu wissen, dass natürliche Schutzreflexe wie beispielsweise der Schluck- oder Hustenreflex ausgeschaltet sind. Flüssigkeiten wie Blut oder Erbrochenes können hierdurch in die Atemwege gelangen. Auch ist die gesamte Muskulatur erschlafft, was dazu führen kann, dass die Zunge die Atemwege verschließt. Der Betroffene droht zu ersticken.
Durch die stabile Seitenlage wird sichergestellt, dass die Atemwege freigehalten werden und Erbrochenes, Blut etc. ablaufen kann - der Mund des Betroffenen wird zum tiefsten Punkt des Körpers. Der Betroffene wird so vor dem Ersticken bewahrt. Dann sollte natürlich der Notruf abgesetzt werden.
Schwarze Fußnägel: Was ist zu tun?
Schwarze Fußnägel treten auf, wenn die Füße beim Laufen immer wieder nach vorne rutschen und dabei innen vorne an die Schuhspitze stoßen. Der Schmerz ist am ersten Tag am intensivsten. Ein neuer Zehnagel wächst unter dem beschädigten Zehnagel recht schnell nach und schiebt den beschädigten Zehnagel nach vorne weg. Auf keinen Fall den beschädigten Zehnagel entfernen – er fällt nach einer kurzen Zeit von selbst ab.