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Olympiasiegerin in Form
Faith Kipyegon läuft 1500-Meter-Weltrekord

| Text: Jörg Wenig | Fotos: Imago Images

Olympiasiegerin Faith Kipyegon hat ihren eigenen Weltrekord über 1500 Meter auf 3:49,04 Minuten verbessert. Doppel-Olympiasiegerin Sifan Hassan zeigte sich hingegen nicht in Olympia-Form.

Faith Kipyegon hat beim Leichtathletik-Meeting in Paris ihren eigenen 1500-Meter-Weltrekord gebrochen. Die 30-jährige Kenianerin war am Sonntag nach 3:49,04 Minuten im Ziel, nachdem sie vor gut einem Jahr in Florenz 3:49,11 Minuten gelaufen war.

Nach einer längeren Verletzungspause hatte sich Faith Kipyegon vor kurzem bei den kenianischen Olympia-Ausscheidungen eindrucksvoll zurückgemeldet. Nun bestätigte sie in Paris ihre Favoriten-Position für die Olympischen Spiele, die für die Leichtathleten am 1. August beginnen. Auch über 5000 Meter wird Faith Kipyegon kaum zu schlagen sein.

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Kipyegon nicht überrascht von Weltrekord

Die aufstrebende Australierin Jessica Hull überraschte am Sonntag mit einer absoluten Weltklassezeit von 3:50,83 Minuten und wurde Zweite hinter Kipyegon. Damit verbesserte sie ihren eigenen erst sechs Wochen alten australischen Kontinentalrekord gleich um über sechs Sekunden. Die drittplatzierte Laura Muir lief mit 3:53,79 Minuten einen britischen Rekord. Zwölf Läuferinnen erzielten Zeiten von unter 4:00,00 Minuten.

„Ich wusste, dass der Weltrekord möglich sein würde, denn ich bin in Kenia zuletzt gut gelaufen. Ich wollte hier in Paris sehen, in welcher Form ich auf dem Weg zur olympischen Titelverteidigung bin“, sagte Faith Kipyegon.

Lea Meyer nah an persönlicher Bestzeit

Im 3000-Meter-Hindernisrennen siegte Winfred Yavi (Bahrain) in 9:03,68 Minuten vor der französischen Europameisterin Alice Finot, die den Landesrekord auf 9:05,01 Minuten verbesserte. In diesem Rennen belegte Lea Meyer (TSV Bayer 04 Leverkusen) Rang fünf und verpasste mit 9:15,48 Minuten ihren persönlichen Rekord nur um 0,13 Sekunden.

Im 800-Meter-Rennen der Männer gab es die schnellsten Zeiten seit zwölf Jahren. Der Algerier Djamel Sedjati gewann in der Landesrekordzeit von 1:41,56 Minuten und wurde zum drittschnellsten Läufer aller Zeiten über diese Distanz. Nur David Rudisha (Kenia/1:40,91 min) und Wilson Kipketer (Dänemark/1:41,11 min) stehen in der Bestenliste noch vor ihm. Zweiter wurde Emmanuel Wanyonyi (Kenia) mit 1:41,58 Minuten. Er ist nun der viertschnellste 800-Meter-Läufer aller Zeiten vor dem Franzosen Gabriel Tual, der als Dritter den Landesrekord auf 1:41,61 Minuten verbesserte.

Sifan Hassan noch nicht in Olympia-Form

Am Samstag sollte eigentlich die holländische Doppel-Olympiasiegerin Sifan Hassan (5000 und 10.000 m) in Hengelo über 10.000 Meter starten. Doch nachdem zuvor eine Online-Pressekonferenz mit der Läuferin wieder abgesagt wurde, trat sie über die Langstrecke nicht an. Am Sonntag lief Sifan Hassan dann über 1500 Meter, zeigte sich dabei aber nicht in olympischer Form. Sie wurde Fünfte in 4:04,83 Minuten.

Die Britin Melissa Courtney-Bryant gewann in 4:03,58 Minuten. Sifan Hassan erklärte später, sie habe ihr Einlauf-Programm zu früh gestartet und sei vor dem Rennen wieder zu sehr abgekühlt. „Ich werde jetzt noch drei Wochen trainieren und dann entscheiden, welche Distanzen ich in Paris laufe“, sagte Sifan Hassan, die über 1500, 5000, 10.000 Meter und im Marathon für die Spiele qualifiziert ist. In Hengelo sah es nicht so aus, als ob sie über 1500 und 5000 Meter in Paris eine Chance haben würde.