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Domenika Mayer will sich in Paris in Top-Form präsentieren
Domenika Mayer ist mit 2:23:47 Stunden auf Platz drei der ewigen deutschen Bestenliste gelaufen und hat dieses Jahr mehrfach ihre Top-Form bestätigt. Die Regensburgerin ist bereit für Paris.
Bestzeit: 2:23:47 h (2023) | Verein: LG Telis Finanz Regensburg | Geburtstag: 3.10.1990
Bis Ende Januar war sich Domenika Mayer nicht sicher, ob sie wirklich zu den Olympischen Spielen nach Paris reisen würde. Und das, obwohl sie beim Berlin-Marathon im vergangenen September in 2:23:47 Stunden ein phänomenales Rennen gerannt war und damit zwischenzeitlich die zweitschnellste Deutsche aller Zeiten war.
Aber die Regensburgerin wusste um die Qualitäten der anderen deutschen Läuferinnen. Letztlich reichte es für Domenika Mayer, nur die Kasselerin Melat Kejeta unterbot ihre Zeit noch. „Ich muss aber sagen, dass ich nicht damit gerechnet habe, dass so viele unter 2:26 Stunden laufen würden“, zollt die 33-Jährige den anderen Läuferinnen Respekt.
Verletzung ausgeheilt
Mit der Sicherheit, zu den drei schnellsten deutschen Marathonläuferinnen zu gehören, konnte Domenika Mayer sich gezielt auf Olympia vorbereiten. Und auch ihre Gesundheit spielt da jetzt wieder mit. „Nach dem Berlin-Marathon hatte ich eine angerissene Plantar-Sehne unter dem Fuß“, erzählt die Mutter zweier Töchter. Sechs Wochen habe sie pausiert.
„Das hat alles länger gedauert als gedacht und ich musste auch ein paar Rückschläge einstecken.“ Zwischen Weihnachten und Neujahr war im Winter an Laufen wegen erneuter Schmerzen nicht zu denken, obwohl es keinen Befund gab. Durch die lange Pause habe wahrscheinlich die Muskulatur abgebaut, das führte zu Fehlstellungen und zu Schmerzen. „Manchmal war ich echt hoffnungslos, weil es nicht vorwärts ging.“
Mehrere gute Zeiten im Frühling
Das liegt längst hinter Domenika Mayer. Sie kümmert sich noch regelmäßig um die Stärkung ihres Fußes, konnte aber über Monate wieder normal trainieren. Ihre gute Form stellte sie dieses Jahr gleich mehrfach unter Beweis: Anfang Februar lief sie bei einem Zehn-Kilometer-Rennen in Bad Füssing, das sie aus dem Training heraus bestritt, eine neue Bestleistung von 31:54 Minuten.
Den Lissabon-Marathon finishte sie in 70:40 Minuten und legte eine Woche später beim Warschau-Marathon eine neue Bestzeit von 69:46 Minuten nach. Den Hannover-Marathon gewann sie in 2:23:50 Stunden, wurde damit Deutsche Meisterin und blieb nur drei Sekunden hinter ihrer Bestzeit zurück. Zuletzt bewies sie noch einmal gute Form: In Berlin verbesserte sie sich als Zweite der Adidas Runners City Night über 10 km auf 31:43 Minuten und ist damit die siebtschnellste deutsche Läuferin aller Zeiten über diese Distanz. Bei der EM in Rom hatte sie zuvor im Halbmarathon schon als Elfte überzeugt und mit der deutschen Mannschaft Silber gewonnen.
Kraftausdauer am Berg gehört zu ihrem Training
Im Training war sie mit dem Kopf schon oft in Paris und bei der dortigen Strecke, die nicht die einfachste sein wird. Dort warten auf die Läuferinnen und Läufer einige Steigungen und Bergab-Passagen. Domenika Mayer kann im bergigen Terrain laufen, im vergangenen Jahr war sie bei der Berglauf-WM am Start, wo sie zweimal unter die Top-Acht lief und mit dem Team Silber gewann. „Aber man muss so etwas natürlich auch trainieren, was wir tun werden. Kraftausdauer am Berg gehört zu meinem Training sowieso immer dazu.“
Und jetzt zählt es in Paris. „In Meisterschaftsrennen ist wirklich immer alles möglich, auch wenn andere eine viel bessere Bestzeit haben“, weiß Domenika Mayer, die vor zwei Jahren bei der EM in München Sechste wurde und mit dem Team Gold gewann. Sie freut sich, dass die Spiele so nah zu ihrer Heimat stattfinden, unter ähnlichen klimatischen Bedingungen wie in Deutschland. Und besonders darüber, dass Familie und Freunde einfach so zum Anfeuern nach Paris reisen können.