Generali Berliner Halbmarathon
Sheila Kiprotich Chepkirui läuft Streckenrekord − Motschmann und Steinruck mit starken Bestzeiten
Beim Generali Berliner Halbmarathon hat Sheila Kiprotich Chepkirui in 1:05:02 Stunden einen neuen Streckenrekord aufgestellt. Katharina Steinruck und Johannes Motschmann überzeugten mit Bestzeiten.
Sheila Kiprotich Chepkirui sorgte für das Highlight des Tages beim 41. Generali Berliner Halbmarathon: Die Kenianerin gewann das Rennen trotz eiskalter Bedingungen mit einem hochklassigen Streckenrekord von 1:05:02 Stunden. In der Liste der schnellsten je gelaufenen Zeiten weltweit belegt sie mit diesem Result einen beachtlichen 18. Platz.
Ihre Landsfrauen Joyce Chepkemoi und Irene Kimais erreichten mit 1:05:50 beziehungsweise 1:06:34 die Ränge zwei und drei. Erstmals in der Geschichte der Veranstaltung blieben damit drei Läuferinnen in einem Rennen unter 1:07:00 Stunden. Mit einer persönlichen Bestzeit von 1:09:38 Stunden belegte Katharina Steinruck (Eintracht Frankfurt) als beste Deutsche Rang sechs.
Auch bei den Männern dominierten die Kenianer das Rennen: Alex Kibet gewann schließlich mit 58:55 Minuten und verpasste damit den Streckenrekord nur um 13 Sekunden. Die Plätze zwei und drei belegten seine Landsleute Joshua Belet (59:53) und Abel Kipchumba (59:58).
Johannes Motschmann bei Heimspiel der beste Deutsche
Überraschend war Johannes Motschmann, der für den SCC Berlin beziehungsweise das Marathon Team Berlin startet, auf Platz zehn bester Deutscher mit einer Steigerung auf 1:01:45 Stunden. Amanal Petros (TV Wattenscheid), der seinen deutschen Rekord von 1:00:09 Stunden unterbieten wollte, kam offenbar mit der Kälte nicht zurecht und belegte Rang 15 in 1:02:21 Stunden.
Fast 33.000 gemeldete Läuferinnen und Läufer trotzen der Kälte
Für die 41. Auflage des größten und hochklassigsten deutschen Rennens über die genau 21,0975 km lange Strecke hatten 32.267 Läufer aus 121 Nationen gemeldet. Temperaturen von knapp über dem Gefrierpunkt und sogar leichter Schneefall unmittelbar vor dem Start waren keine idealen Bedingungen für Rekordversuche.
Dennoch stürmte die 31-jährige Sheila Kiprotich Chepkirui vom Start weg davon. Geführt von Tempomachern passierte sie die 10-km-Marke nach 30:32 Minuten und lag damit auf Kurs für eine Zielzeit von 1:04:30.
„Aber auf den letzten fünf Kilometern wurde mir dann richtig kalt, so dass ich das Tempo nicht mehr halten konnte“, sagte Sheila Kiprotich Chepkirui. „Ich wollte eigentlich meine persönliche Bestzeit von 1:04:36 unterbieten, aber zumindest habe ich den Streckenrekord gebrochen.“ Ihre Landsfrau Joyciline Jepkosgei hielt die bisherige Berliner Bestzeit. Sie hatte im vergangenen August in 1:05:16 Stunden gewonnen.
Katharina Steinruck wird zur Eiskönigin: Mit Spaß zur Bestzeit in der Kälte
Einmal mehr zeigte Katharina Steinruck, dass mit ihr bei kalten Temperaturen zu rechnen ist. Die Frankfurterin rannte in langer Lauf-Kleidung ein gleichmäßiges Rennen und konnte am Ende sogar noch etwas zulegen. Mit 1:09:38 Stunden steigerte sie ihre persönliche Bestzeit um 27 Sekunden. „Für mich waren die Bedingungen super, das hat Spaß gemacht“, sagte Katharina Steinruck, die ihre eigene deutsche Jahresbestzeit (1:10:05) in Berlin unterbot.
Als zweitbeste Deutsche lief Laura Hottenrott (PSV Grün-Weiß Kassel) auf Rang elf in 1:11:14, 15. wurde Victoria Brandt (LAC Olympia 88 Berlin) mit 1:13:19. Beste Läuferin des Veranstalter-Teams Marathon Team Berlin war Deborah Schöneborn, die auf Rang 16 ebenfalls nach 1:13:19 ins Ziel lief. „Es war ein rundes Rennen, ich bin zufrieden. Ich bin aus dem Training für den Hamburg-Marathon heraus gelaufen und hatte den Halbmarathon nicht speziell vorbereitet“, sagte die Berlinerin.
Alex Kibet setzt sich nach Kilometer zehn ab und läuft zum Sieg
Im Rennen der Männer hatte sich eine Spitzengruppe mit den kenianischen Favoriten frühzeitig abgesetzt. Die 10-km-Marke passierte die Gruppe dann nach 28:00 Minuten. Es war dann Alex Kibet, der mit einer Bestzeit von 59:06 Minuten als Nummer zwei der Startliste ins Rennen gegangen war, der sich bald darauf absetzte. Der 31-jährige Kenianer erlief dann einen großen Vorsprung und gewann in 58:55 Minuten. Zwar verpasste er damit den Streckenrekord knapp, erzielte aber die zweitschnellste je beim Generali Berliner Halbmarathon gelaufene Zeit und eine persönliche Bestzeit. „Ich wollte deutlich schneller laufen, aber es war schwer in der Kälte. Ich habe heute zwar nicht den Weltrekord gebrochen, aber immerhin das Rennen gewonnen“, sagte Alex Kibet.
Als bester Deutscher lief überraschend Johannes Motschmann ins Ziel, der für das Marathon Team Berlin startet. Er hatte etwa bei Kilometer zwölf Amanal Petros überholt, der sein Tempo nicht halten konnte und deutlich zurück fiel. „Es war mein Ziel, hier unter 62 Minuten zu laufen“, sagte Johannes Motschmann, der mit 1:01:45 Stunden als Zehnter nicht nur seine eigene Bestzeit von zuvor 1:02:42 deutlich unterbot sondern auch eine deutsche Jahresbestzeit erreichte und einen uralten Berliner Rekord brach. 1992 war Rainer Wachenbrunner beim Berliner Halbmarathon 1:01:50 Stunden gelaufen.