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Coronakrise
Abstand halten und das Immunsystem stärken: Darauf kommt es jetzt an

| Von unserem Experten Dr. Wolfgang Feil

Immer mehr Menschen erkranken am Covid 19, der neuen durch das Corona-Virus verursachten Lungenkrankheit. Immer mehr Laufveranstaltungen werden abgesagt und das öffentliche Leben immer stärker eingeschränkt. Hier liest du, was du tun kannst, um dein Immunsystem in diesen Zeiten zu stärken.

Der Artikel wurde am 23. März 2020 aktualisiert

Immer mehr Menschen erkranken an Covid 19, der neuen, durch das Corona-Virus verursachten und potenziell tödlichen Lungenkrankheit. Immer mehr Laufveranstaltungen werden abgesagt und das öffentliche Leben immer stärker eingeschränkt. Impfstoffe und Medikamente werden vorbereitet, wann sie aber zur Verfügung stehen werden, ist vollkommen offen. Du darfst und sollst jetzt trotzdem draußen laufen, wenn du die Regeln für soziale Kontakte einhältst, die seit heute bundesweit gelten: Auch wenn es in den meisten Bundesländern aktuell erlaubt ist, zu zweit zu laufen, solltest du wann immer möglich die Solo-Variante bevorzugen. So reduzierst das Risiko einer Weiterverbreitung des Virus noch einmal. Laufen in Gruppen, Crews oder Lauftreffs ist verboten. Einzige Ausnahme: Familien und Menschen, die zusammen wohnen. Halte mindestens zwei Meter Abstand von den Leuten, denen du zufällig begegnest. Halte nicht an, um einen Plausch zu halten. So kannst du weiter laufen und dein Immunsystem stärken. Eine Ansteckung beim Laufen ist extrem unwahrscheinlich, wenn man die geltenden Abstandsregeln einhält. Genau erklärt haben das die Kollegen vom Spiegel hier.

Beachte bitte außerdem jederzeit die empfohlenen Hygienemaßnahmen:

  • mindestens 1,5 bis 2 Meter Abstand zu anderen Personen
  • regelmäßig die Hände ausgiebig mit Wasser und Seife waschen
  • huste oder niese in ein Papiertaschentuch, das du anschließend entsorgst, oder in die Ellenbeuge. Danach Hände waschen

Außerdem haben wir hier ein paar Ernährungstipps zusammengestellt, die deine Immunabwehr zusätzlich stark machen.

Nach bisherigen Erkenntnissen kann das neue Coronavirus zehnmal schneller als andere Viren an menschliche Zellen andocken und verbreitet sich dadurch so schnell. Todesfälle treten dabei vorwiegend bei Menschen mit Vorerkrankungen auf, deren Immunsystem bereits geschwächt war. Der beste Schutz gegen das Virus ist deshalb ein schlagkräftiges Immunsystem. Wir haben für dich die vier wichtigsten Maßnahmen zusammengefasst, die dein Immunsystem nachhaltig stärken können.

4 Sofortmaßnahmen zur Immunkräftigung

Mit diesen vier einfachen Maßnahmen kannst du dein Immunsystem stärken. Daneben solltest du natürlich die allgemeinen Hygieneregeln beachten und deine sozialen Kontakte auf das allernötigste beschränken.

1. Stabilisiere deinen Darm

80 Prozent des Immunsystems sitzen im Darm. Deshalb ist es wichtig, den Darm besonders für den Fall einer erhöhten Virusbelastung fit zu machen. Hier zwei Empfehlungen:

Fahre deine Glutenbelastung herunter
Gluten ist ein Klebereiweiß und in Produkten enthalten, die zum Backen verwendet werden, wie zum Beispiel Weizen-, Roggen- oder Dinkelmehl. Die Glutenbelastung schädigt den Darm und das Immunsystem. Das kommt daher, dass Gluten Gliadin enthält, das zu einer erhöhten Zonulin-Ausschüttung führt, wodurch die Darmwände zunehmend löchrig werden. Passiert das, können Allergene, Keime und Viren in den Körper übertreten und dort zu Entzündungen führen. Da die Darmschleimhäute mit den Schleimhäuten der oberen Atemwege in Verbindung stehen, werden diese ebenfalls geschwächt. Ein Virus wie der SARS-CoV-2 kann sich dann leichter im Hals-Nasen-Rachen-Raum und in den Bronchien einnisten. Reduziere deshalb in Phasen höherer Virusbelastung deinen Glutenverbrauch.

Stabilisiere deinen Darm mit Laktobakterien
Laktobakterien erhöhen die Teilungsrate der Darmepithelzellen und verhindern so den Übertritt von Krankheitserregern ins Körperinnere. Darüber hinaus erhöhen Laktobakterien die Produktion von sogenanntem „Interleukin 12“, wodurch die natürlichen Killerzellen des Immunsystems und die körpereigene Gamma-Interferon-Bildung aktiviert werden. Dies bewirkt eine effiziente Viren- und Bakterienabwehr. Laktobakterien finden sich unter anderem in fermentiertem Gemüse, frisch hergestelltem Naturjoghurt und in rohem Sauerkraut.

2. Attackiere die Viren mit Ingwer

Ingwer hat ein hohes antivirales Potenzial. Die Wirkstoffe, die gegen Viren gerichtet sind, sind die enthaltenen Gingerole, Shogaole und Zingeron. Diese Ingwerwirkstoffe hemmen die Vermehrung des Virus im Körper sofort und verringern das Risiko, dass das Virus in Körperzellen eintreten kann.

Darüber hinaus wirkt Ingwer nicht nur gegen Viren, sondern auch ganz stark gegen krankmachende Bakterien, zum Beispiel Staphylokokken, die häufig im Darm hinter einem Biofilm versteckt sind. Ingwer kann diesen Biofilm angreifen und auflösen. Unsere Empfehlung: Nimm täglich etwa 50 Gramm frischen Ingwer zu dir. Alternativ kannst du fünf Gramm Ingwerpulver oder ein bis zwei Teelöffel Ingwerkonzentrat einnehmen.

3. Setze auf das Nährstofftrio Zink, Selen und Mangan

Zink hat in der Dosierung von 60 Milligramm eine hohe Aktivierung der Killerzellen zur Folge. Zusätzlich wirkt Zink über mehrere weitere Wege stark antiviral. Immer wenn du dich angeschlagen fühlst, solltest du deshalb sofort 60 Milligramm Zink täglich zu dir nehmen. Diese Menge ist selbst über zinkreiche Lebensmittel wie Leber, Linsen oder Erbsen nicht zu schaffen. Deshalb empfehlen wir, ein entsprechendes Nährstoffpräparat zu besorgen.

Selen ist Bestandteil des stärksten körpereigenen Antioxidans, der Glutathionperoxidase. Diese braucht Selen, um wirksam zu sein. Dadurch werden Strukturen im Körper geschützt, sodass diese nicht angegriffen werden. Da Deutschland ein Selen-Mangel-Gebiet ist, solltest du deshalb in Phasen hoher Viren- und Bakterienbelastung zusätzlich täglich 150 bis 200 Mikrogramm Selen aufnehmen. Diese Menge steckt zum Beispiel in 25 Gramm Kokoschips oder Kokosraspel.

Mangan ist der Bodyguard für die Kraftwerke der Zellen. Wenn die sogenannten Mitochondrien im Körper vital sind und gut arbeiten können, dann ist das Immunsystem deutlich stärker. Deshalb ist ein Manganmangel gleichbedeutend mit einer Immunschwäche und verminderter Antikörperbildung. Mangan hat zudem die Eigenschaft, ein weiteres körpereigenes Antioxidans, die Mangan-Superoxid-Dismutase, zu aktivieren. Bei erhöhter Virenbelastung empfehlen wir, täglich 10 Milligramm Mangan zu sich zu nehmen. Diese Menge steckt zum Beispiel in 150 Gramm Haferflocken mit 50 Gramm Haselnüssen.

4. Habe keine Angst vor dem Virus

Panikmache führt dazu, dass das Immunsystem des Menschen geschwächt wird. Wer sich Sorgen macht und gestresst ist, fährt verschiedene Immunparameter runter. Viel besser wäre es deshalb aufzuzeigen, welche Möglichkeiten der Immunstabilisierung es gibt. Das ist das noch junge Forschungsgebiet der Psychoneuroimmunologie. Eine Möglichkeit, die psychischen Belastungen besser erträglich zu machen, ist, die Vitamin-D-Aufnahme auf mindestens 4000 Internationale Einheiten pro Tag zu erhöhen. Vitamin D wirkt in dieser Hinsicht gleich doppelt, denn es stärkt die Psyche und kräftigt gleichzeitig auch das Immunsystem.

Unser Experte: Dr. Wolfgang Feil

Der Biologe, Sportwissenschaftler und Lehrbeauftragter Hochschule Furtwangen sowie mehrfacher Bestsellerautor leitet die Forschungsgruppe Dr. Feil, zu der führende Experten im Bereich der Sporternährung zählen. Die Forschungsgruppe hat es sich zum Ziel gesetzt, Aktiven zu helfen, Eigenverantwortung für Ihre Gesundheit übernehmen. Sie bietet

  • Wissensgrundlagen zur Abwägung und Ergänzung ärztlicher Ratschläge
  • Informationen für eine gezielte Ernährungssteuerung im Leistungssport
  • Informationen zur Aktivierung ihrer Selbstheilungskräfte
  • Tipps für Motivation und gute Gewohnheiten

Mehr Infos zur Forschungsgruppe Dr. Feil findest du hier.