Arne Gabius nach Blackout mit neuen Zielen

Arne Gabius nach Blackout mit neuen Zielen

| Jörg Wenig I Foto: imago
Krämpfe, Übelkeit, Benommenheit: Der Berliner Halbmarathon am Sonntag lief für Arne Gabius ganz anders als gedacht. Ernsthaft erkrankt ist er aber nicht
Arne Gabius
Arne Gabius beendete den Berliner Halbmarathon trotz einer von Bauchkrämpfen verursachten Zwangspause ©photorun.net
Dort hatte der 34-Jährige Ende Januar den deutschen Hallenrekord über 5.000 m auf 13:27,53 Minuten verbessert. Nach dem starken Rennen sprach Arne Gabius davon, in den Bereich des deutschen 10.000-Meter-Rekords laufen zu wollen. Den hält seit 18 Jahren Olympiasieger Dieter Baumann. Der Ex-Trainer von Arne Gabius war damals 27:21,53 Minuten gelaufen.

Arne Gabius' 5.000-Meter-Rekord im Video

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Der Traum vom Marathon in Rio lebt

Beim Herbst-Marathon könnte sich Arne Gabius für die Olympischen Spiele 2016 qualifizieren. „Vom olympischen Marathon träumt natürlich jeder. Das ist etwas ganz Großes. Die Tür kann ich nicht zuschlagen“, hatte Arne Gabius nach seinem ersten Marathonrennen in Frankfurt (2:09:32 Stunden) im vergangenen Oktober erklärt.

Eine Zwangspause wie beim Berliner Halbmarathon am vergangenen Sonntag soll
es dann natürlich nicht noch einmal geben. Ausgerechnet in jenem Autohaus, dessen bayerische Marke eine Reihe von großen Laufveranstaltungen unterstützt, kam Arne Gabius nach einem Blackout wieder zu sich. Bauchmuskelkrämpfe hatten ihm derart zugesetzt, dass er in Berlin am Sonntag kurz vor der 13-km-Marke stehen bleiben, sich übergeben und auf das Straßenpflaster legen musste. „Mir wurde schwarz vor Augen.“ Am Montag gaben die Ärzte in Tübingen aber grünes Licht für das Trainingslager in Kenia. Eine Erkrankung, etwa am Herzen, konnte ausgeschlossen werden.

Ersthelfer Carsten Schlangen

Der Mann, der ihm als Erster half, war ein bekannter Läufer: Der frühere 1.500-m-
Läufer Carsten Schlangen begleitete einen anderen deutschen Topathleten, Steffen Uliczka, auf dem Fahrrad. Als er Gabius am Straßenrand erblickte, brachte er ihn in das nahe gelegene Autohaus von BMW. „Ich war kurz weggetreten, und als ich wieder zu mir kam, dachte ich mir, die Stimme kenne ich doch – es war Carsten Schlangen. Ich fand mich dann plötzlich in einem Hinterzimmer des Autohauses wieder. Ich dachte mir, wo bin ich hier, denn ich sah einen lilafarbenen Rolls Royce“, erzählte Arne Gabius, der noch vor Kurzem mit einem neunten Platz beim stark besetzten New York-Halbmarathon überzeugt hatte.

„Langsam ging es mir wieder besser und ich dachte mir, dann jogge ich jetzt ins Ziel. So konnte ich mir wenigsten mal den Checkpoint Charlie anschauen und das Rennen aus einer ganz anderen Perspektive erleben“, sagte Arne Gabius.