Reines Eliterennen
Arne Gabius peilt beim London-Marathon Olympia-Qualifikation an
Mit einem außergewöhnlich starken Elitefeld, das jenen Rennen unter normalen Bedingungen kaum nachsteht, wird am 4. Oktober der 40. London-Marathon gestartet. Gut 85 Athleten stehen auf der Startliste. Darunter sind mit Arne Gabius sowie Anna und Lisa Hahner auch drei deutsche Athleten.
Mit einem außergewöhnlich starken Elitefeld, das jenen Rennen unter normalen Bedingungen kaum nachsteht, wird am 4. Oktober der 40. London-Marathon gestartet. Während das Massenrennen aufgrund der Coronavirus-Pandemie ausfallen muss, findet auf einem Rundkurs um den St. James’ Park im Stadtzentrum der britischen Metropole ein reiner Elitelauf statt. Gut 85 Athleten stehen inklusive der Tempomacher auf der Startliste, die die Organisatoren jetzt veröffentlich haben. Darunter sind auch drei deutsche Athleten: Neben dem nationalen Marathon-Rekordhalter Arne Gabius sind dies Anna und Lisa Hahner.
Das Rennen der Männer wird angeführt vom Marathon-Superstar Eliud Kipchoge. Der Kenianer ist der aktuelle Weltrekordler mit einer Zeit von 2:01:39 Stunden, zudem ist er amtierender Olympiasieger und erreichte bei einem nicht ganz regelkonformen Rennen in Wien vor knapp einem Jahr als erster Läufer eine Zeit von unter zwei Stunden (1:59:40,2). Sein Start wurde ebenso wie der seines Herausforderers Kenenisa Bekele bereits zuvor bekannt gegeben. Der Äthiopier hatte vor einem Jahr in den Berlin-Marathon in 2:01:41 gewonnen und damit den Weltrekord um nur zwei Sekunden verpasst.
Drei weitere Läufer mit Bestzeiten von unter 2:04 Stunden stehen auf der Londoner Startliste: die Äthiopier Mosinet Geremew (2:02:55), Mule Wasihun (2:03:16) und Sisay Lemma (2:03:36). Während Sondre Moen (Norwegen) mit seiner Bestzeit von 2:05:48 der schnellste Europäer auf der Londoner Liste ist, wird Großbritanniens Lauf-Star Mo Farah als Tempomacher an den Start gehen.
Deutschlands Marathon-Rekordler Arne Gabius (Therapie Reha Bottwartal), der 2015 in Frankfurt den 27 Jahre alten deutschen Marathon-Rekord von Jörg Peter auf eine Zeit von 2:08:33 Stunden verbessert hatte, wird in London seinen ersten Marathon seit seinem überzeugenden elften Platz in New York im November 2019 laufen. Einen Wettkampf konnte er in diesem Jahr immerhin absolvieren, bevor die Pandemie alles lahm legte: In Verona erreichte er im Februar im Halbmarathon 63:25 Minuten.
„Die Olympia-Norm von 2:11:30 Stunden ist natürlich mein Ziel in London, aber es ist auch schön, überhaupt wieder einen Wettkampf laufen zu können“, sagte Arne Gabius, der beim London-Marathon schon einmal am Start war. 2016 musste er aufgrund von Seitenstechen und Bauchschmerzen das Rennen jedoch vorzeitig beenden. „Mein Ziel in London wird es auch sein, auf der gut zwei Kilometer langen Runde nicht von Eliud Kipchoge und Kenenisa Bekele überrundet zu werden“, erklärte der 39-Jährige. Wenn ihm dies gelingt, sollte er die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio 2021 sicherlich erreicht haben.
Den Start der Marathon-Weltrekordlerin und Titelverteidigerin Brigid Kosgei (Kenia/2:14:04) hatten die Veranstalter bereits bekannt gegeben. Im Feld der Frauen finden sich nun drei weitere Athletinnen, die bereits Zeiten von unter 2:19 Stunden erreicht haben: Marathon-Weltmeisterin Ruth Chepngetich (Kenia/2:17:08), Roza Dereje (Äthiopien/2:18:30) und Vivian Cheruiyot (Kenia/2:18:31), die den London-Marathon bereits 2018 gewann.
Anna und Lisa Hahner könnten zum ersten Mal seit Olympia 2016 wieder gemeinsam einen Marathon laufen
Zu dem Topfeld gehören mit Anna und Lisa Hahner (beide SCC Events Pro-Team Berlin) auch zwei deutsche Läuferinnen. Beide streben die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio an. Da bereits drei deutsche Läuferinnen die Norm unterboten haben, ist hier zumindest eine Zeit von unter 2:28:25 Stunden nötig, um derzeit den dritten Olympia-Startplatz zu blocken.
Lisa Hahner ist aufgrund von Verletzungs- und Krankheitsproblemen seit Olympia im Sommer 2016 keinen Marathon mehr gelaufen. Anna Hahner erreichte vor einem Jahr in Berlin 2:36:34. Die Bestzeiten der Zwillinge stehen bei 2:26:44 (Anna/2014) und 2:28:39 (Lisa/2015). Es wäre das erste Mal seit den Olympischen Spielen 2016, dass beide in einem Marathonrennen gemeinsam an den Start gingen.