Berlin-Sieger Kipchoge und Cherono sind die Marathonläufer des Jahres

Berlin-Sieger Kipchoge und Cherono sind die Marathonläufer des Jahres

| Text: Jörg Wenig | Fotos: photorun.net, Gesine Milde

Großer Erfolg für den Berlin-Marathon: Eliud Kipchoge und Gladys Cherono, die im September beide den größten deutschen Marathon gewonnen hatten, wurden als „Marathonläufer des Jahres“ ausgezeichnet. Horst Milde, Initiator des Berlin-Marathons, erhielt zudem als erster Deutscher den „AIMS Lifetime Achievement Award“.

Großer Erfolg für den Berlin-Marathon: Die Kenianer Eliud Kipchoge und Gladys Cherono, die im September beide den größten deutschen Marathon gewonnen hatten, wurden als „Marathonläufer des Jahres“ ausgezeichnet. Horst Milde, Initiator des Berlin-Marathons, erhielt zudem als erster Deutscher den „AIMS Lifetime Achievement Award“.

Eliud Kipchoge lässt kein Superlativ aus: Bereits zum vierten Mal in Folge wurde der Kenianer zum Marathonläufer des Jahres gewählt. Er ist der einzige Athlet, der mehr als einmal diese Auszeichnung erhielt. Seine kenianische Landsfrau Gladys Cherono erhält am Freitag im Rahmen einer Gala in Athen erstmals die Auszeichnung als „Best Marathon Runner of the Year“ des internationalen Verbandes für Marathon- und Straßenläufe AIMS (Association of International Marathons and Distance Races).

Als erster Deutscher wird in Athen der Berlin-Marathon-Gründer Horst Milde mit dem „AIMS Lifetime Achievement Award“ geehrt. Diesen erhält auch der frühere japanische AIMS-Präsident Hiroaki Chosa. Am Sonntag findet in der griechischen Hauptstadt der Athen-Marathon mit der Rekordzahl von 18.750 Läufern statt.

Ausnahmejahr für Ausnahmeläufer Kipchoge

Selbst für den Ausnahmeläufer Eliud Kipchoge war dieses Jahr ein außergewöhnliches. Im September brach der Kenianer in Berlin den Weltrekord und verbesserte die Bestzeit gleich um 1:18 Minuten auf 2:01:39 Stunden. Es war der größte Sprung in der Entwicklung des Marathon-Weltrekordes seit über 50 Jahren.

Im April hatte Kipchoge zum dritten Mal den London-Marathon gewonnen. Nur bei einem seiner insgesamt zwölf Marathonrennen hat sich der Kenianer bisher geschlagen geben müssen. Kipchoge, der im vergangenen Jahr in Monza bei einem irregulären Rennen eine Fabelzeit von 2:00:25 Stunden erreichte, beeindruckt auch aufgrund seiner langen, erfolgreichen Karriere. Bereits 2003, als 18-Jähriger, wurde er Weltmeister über 5000 Meter.

Schnellste des Jahres ausgezeichnet

Gladys Cherono wurde aufgrund ihres herausragenden Rennens in Berlin zur Marathonläuferin des Jahres gewählt. Die 35-jährige Kenianerin gewann den Berlin-Marathon zum dritten Mal und erzielte mit 2:18:11 Stunden die Jahresweltbestzeit. Im April war sie Vierte beim London-Marathon.

Ihren ersten Marathon war Gladys Cherono 2015 in Dubai gelaufen, wo sie einen starken zweiten Platz belegt hatte. Zwei Jahre zuvor hatte sie im WM-Finale über 10.000 Meter die Silbermedaille gewonnen und 2014 wurde sie Halbmarathon-Weltmeisterin.

Horst Milde für Lebenswerk geehrt

Horst Milde, der entscheidenden Anteil an der Entwicklung der breitensportlichen Läufe in Deutschland hat, wird am Freitag für sein Lebenswerk mit dem „AIMS Lifetime Achievement Award“ ausgezeichnet. Der Berliner, der vor kurzem seinen 80. Geburtstag feierte, initiierte und entwickelte über Jahrzehnte hinweg die großen Laufveranstaltungen des SC Charlottenburg Berlin, allen voran den Marathon sowie den Halbmarathon.

1964 war er die treibende Kraft hinter einer bahnbrechenden Idee: Der erste Crosslauf, der am 8. November in West-Berlin stattfand, war das erste deutsche Rennen, bei dem auch breitensportliche Läufer ohne Vereinszugehörigkeit an den Start gehen konnten. Zu zahlreichen weiteren Veranstaltungs-Höhepunkten von Horst Milde, der auch über viele Jahre hinweg zum Führungsgremium von AIMS gehörte, zählten der erste Berlin-Marathon durch die Innenstadt 1981, das Neujahrsrennen durch die Maueröffnungen am 1. Januar 1990 und der erste Berlin-Marathon durch Ost und West noch wenige Tage vor der deutschen Einheit 1990.

In genau 348 Veranstaltungen gingen unter der Regie von Horst Milde über 1,25 Millionen Menschen an den Start. Fünf Weltrekorde gab es beim Berlin-Marathon während seiner Zeit als Race-Direktor, darunter die bahnbrechenden Bestzeiten von Naoko Takahashi und Paul Tergat. Die Japanerin blieb als erste unter 2:20 Stunden, der Kenianer durchbrach als erster die 2:05-Stunden-Barriere.