In Hannover fehlgeleitet
EM- und WM-Quali-Zeiten für Pfeiffer und Mayer bestätigt
Die Eliteläufer und -läuferinnen wurden beim Hannover-Marathon kurzzeitig falsch geleitet. Eine Nachvermessung der Strecke hat nun bestätigt, dass die gelaufene Strecke nicht zu kurz war.
Um 4:23 Uhr am Dienstagmorgen ging der Daumen nach oben! Die Zeiten, die Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01) und Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) beim Hannover-Marathon am 3. April gelaufen sind, zählen als Normerfüllung für die Heim-Europameisterschaften in München und die Weltmeisterschaften in Eugene in diesem Sommer.
Das Elitefeld war beim Hannover-Marathon an einer Stelle falsch geleitet worden. Zunächst stand nicht fest, ob sie dadurch eine zu kurze Strecke gelaufen waren. Es war zudem fraglich, ob die erzielten Zeiten von 2:10:59 bzw. 2:26:50 Stunden als Normerfüllung für EM und WM zählen würden, sollte die gelaufene Strecke nachgewiesenermaßen zu kurz gewesen sein.
Kurzfristig wurde nun eine Streckennachvermessung in der Nacht zum Dienstag angesetzt. Und diese ergab: Die auf einem kurzen Teilstück auf die Halbmarathonstrecke fehlgeleitete Elite beim 30. HAJ Hannover Marathon am 3. April ist die korrekte Marathon-Distanz gelaufen. „Der absolvierte Streckenverlauf beträgt 42196Meter“, bestätigte der lizenzierte Streckenvermesser Wolfgang Timm aus Hamburg am Morgen vor dem hannoverschen Rathaus.
Baustellen liefern „fehlende“ Meter
Zwischen Kilometer 28 und 29 war ein falsch postiertes Schild der Grund dafür, dass die Spitzengruppen der Marathonläufer und -läuferinnen eine andere Route liefen. Diese gehörte zur Halbmarathonstrecke. Am Ende fehlten dadurch fast 90 Meter zur eigentlichen Strecke. Allerdings waren die Verantwortlichen relativ optimistisch, dass die Streckenlänge trotzdem stimmte, was die Nachmessung nun bestätige.
Es ist im internationalen Reglement vorgeschrieben, dass bei einer derartigen Vermessung von relevanten Straßenrennen pro Kilometer vorsichtshalber ein Meter zugeschlagen wird. In Hannover wurden bei der ursprünglichen Vermessung jedoch 25 weitere Meter hinzugerechnet. Dadurch gab es einen Puffer von rund 67 Metern und die vermeintlich fehlende Distanz betrug nur noch rund 20 Meter. „Auf der Strecke gab es in diesem Jahr eine ungewöhnlich große Anzahl von Baustellen, so dass die Athleten ohnehin nicht die Ideallinie laufen konnte. Durch diese Mini-Umwege kamen wir nun auf die 42,196 Kilometer“, erklärte der für das Eliterennen in Hannover zuständige Christoph Kopp.
Schlaflose Nächte bei Veranstalterin Steffi Eichel
Veranstalterin Stefanie Eichel und ihr Team konnten erleichtert aufatmen: „Ich hatte natürlich ein paar schlaflose Nächte, bin aber jetzt einfach nur froh, dass unsere Spitzenathleten den Fehler nicht ausbaden müssen.“
Die Sieger Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01) und Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) hatten sich in der niedersächsischen Landeshauptstadt neben den Normen für EM und WM auf die Titel der Deutschen Meister gesichert.
„Wir sind schlichtweg erleichtert, dieses Thema jetzt abhaken zu können und dass wir den Athleten die Unsicherheit nehmen konnten“, so Eichel: „Ein ganz besonderer Dank gilt dem Vermesserteam und auch der Polizei, die so schnell diesen Termin ermöglicht haben – das ist keine Selbstverständlichkeit.“
