Duell beim Berlin-Marathon: Gladys Cherono gegen Vivian Cheruiyot

Duell beim Berlin-Marathon: Gladys Cherono gegen Vivian Cheruiyot

| Text: Jörg Wenig | Foto: imago images/Andreas Gora, imago images/ZUMA Press

Zwei der besten Marathonläuferinnen der Welt treffen am 29. September beim BMW Berlin-Marathon aufeinander: Titelverteidigerin und Streckenrekordlerin Gladys Cherono trifft auf ihre kenianische Landsfrau Vivian Cherono, die bereits die Marathon-Klassiker in London und Frankfurt gewonnen hat.

Zwei der besten Marathonläuferinnen der Welt treffen am 29. September beim BMW Berlin-Marathon aufeinander: Titelverteidigerin und Streckenrekordlerin Gladys Cherono trifft beim spektakulärsten deutschen Rennen über die 42,195 km auf ihre kenianische Landsfrau Vivian Cherono, die bereits die Marathon-Klassiker in London und Frankfurt gewonnen hat.

Beide verbesserten sich im vergangenen Jahr auf absolute Weltklassezeiten von unter 2:19 Stunden. Außerdem gaben die Veranstalter die Verpflichtung von Mare Dibaba bekannt. Die Äthiopierin lief bereits zweimal knapp unter 2:20 Stunden und gewann bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 die Bronzemedaille.

„Wir freuen uns natürlich sehr, dass wir mit Gladys Cherono die Vorjahressiegerin am Start haben werden“, sagt Race-Direktor Mark Milde und fügt hinzu: „Verglichen zu den Männern haben die Frauen in Berlin immer noch etwas Nachholbedarf. Angesichts der drei außerordentlich starken Verpflichtungen, könnten am 29. September durchaus die Frauen im Mittelpunkt stehen.“ In den vergangenen zwölf Jahren produzierten die Männer in Berlin eine Kette von absoluten Weltklassezeiten und brachen dabei gleich ein halbes Dutzend Mal den Weltrekord. Mit Gladys Cherono und Vivian Cheruiyot starten nun zwei Kenianerinnen in Berlin, denen man zutrauen kann, den Männern die Show zu stehlen.

Nach 2015 und 2017 stürmte Gladys Cherono vor einem Jahr bereits zum dritten Triumph beim BMW Berlin-Marathon. Dabei brach die inzwischen 36-jährige Halbmarathon-Weltmeisterin von 2014 den 13 Jahre alten Streckenrekord der Japanerin Mizuki Noguchi (2:19:12/2005) mit einer Zeit von 2:18:11 deutlich. Es war die mit Abstand schnellste Zeit ihrer Karriere. Zudem schloss Gladys Cherono auf zu den Berliner Rekord-Siegerinnen Renata Kokowska (Polen), Uta Pippig (Berlin) und Aberu Kebede (Äthiopien). Alle haben das Rennen jeweils dreimal gewonnen. „Mein Ziel ist es jetzt, ein viertes Mal in Berlin zu gewinnen“, sagte Gladys Cherono schon kurz nach ihrem Sieg. Jetzt kommt sie zurück, um alleinige Rekord-Siegerin zu werden.

Vivian Cheruiyot startet erstmals in Berlin

Für Sieg Nummer vier könnte allerdings eine weitere persönliche Bestzeit nötig sein. Denn Gladys Cherono trifft auf ihre Landsfrau Vivian Cheruiyot, die erstmals bei dem Rennen in Berlin starten wird. Die 35-jährige 5000-Meter-Olympiasiegerin von 2016 gewann im vergangenen Jahr den London-Marathon mit einer Steigerung auf 2:18:31 Stunden. In diesem Jahr war sie an der Themse Zweite. Bei beiden Rennen ließ sie Gladys Cherono hinter sich. Die beiden Kenianerinnen stehen in der Liste der schnellsten Marathonläuferinnen aller Zeiten mit ihren persönlichen Rekorden auf den Rängen sechs (Cherono) und acht (Cheruiyot), so dass sich ein spannendes Duell abzeichnet.

Zum ersten Mal wird auch Mare Dibaba den größten deutschen Marathon laufen. Die 29-jährige Äthiopierin verfügt im Vergleich zu Gladys Cherono und Vivian Cheruiyot über die größere Erfahrung im Marathon. 2015 gewann Mare Dibaba bei den Weltmeisterschaften in Peking die Goldmedaille über die 42,195 km, ein Jahr später wurde sie Dritte beim Olympia-Marathon in Rio. Die Äthiopierin hat eine Bestzeit von 2:19:52 Stunden und schaffte das Kunststück, genau diese Zeit zweimal zu laufen (2012 und 2015). Auf der schnellen Berliner Strecke wird sie versuchen, an ihre besten Zeiten anzuknüpfen und die beiden Kenianerinnen herauszufordern.