Hendrik Pfeiffer im Interview
„Ohne Ring zur Schlafdatenmessung gehe ich nie ins Bett“
Hendrik Pfeiffer zählt zu den besten deutschen Marathonläufern. Hier verrät er, welche Gadgets er wie nutzt, um Training und Regeneration optimal aufeinander abzustimmen.
Hendrik Pfeiffer, wie wichtig sind Gadgets, mit denen sich Training und Erholung überwachen und steuern lassen, für Spitzenathleten wie dich?
Hendrik Pfeiffer: Sehr, sehr wichtig. Ich würde sogar sagen, dass die Entwicklung dieser Tools einen ähnlich hohen Anteil an der Leistungsentwicklung im Langstreckenlauf hat wie die Carbonschuhe oder die Fortschritte im Bereich der Kohlenhydratversorgung unter Höchstbelastung.
Welche Geräte nutzt du?
Hendrik Pfeiffer: Ich laufe schon länger mit der Sport-Smartwatch Amazfit Cheetah Pro von Zepp. Die Uhr ist für den Hochleistungssport designt und bietet alle Funktionen, die ich brauche, um mein Training zu überwachen, auszuwerten und zu steuern. Vom Intervalltraining auf der Bahn über Long Runs im Gelände bis hin zu Work-outs, bei denen ich nicht laufe: Die Uhr ist mein ständiger Begleiter, dank ihr weiß ich immer ganz genau, was und wie ich trainiere. Daneben verwende ich neuerdings auch noch einen Ring, den ich am Finger trage, um weitere Daten zu meiner Form zu erhalten.
Einen Ring? Das musst du genauer erklären …
Hendrik Pfeiffer: … ja, Zepp hat dieses Jahr den Amazfit Helio Ring auf den Markt gebracht. Den nutze ich vor allem, um zu tracken, wie gut ich mich von Belastungen erhole.
Hilft dir das auch so viele schnelle Marathonrennen in kurzer Zeit zu laufen wie wohl kein anderer Marathonläufer in Deutschland?
Hendrik Pfeiffer: Ich nehme die Regeneration jedenfalls genauso ernst wie das Training. Der Ring ist für mich ein sehr gutes Tool, das mir zusammen mit der Amazfit Cheetah Pro hilft, das Zusammenspiel aus Training und Erholung immer weiter zu optimieren. Im Endeffekt beschleunigt das auch die Regeneration nach einem Marathon, so dass man mehr Wettkämpfe in kürzerer Zeit laufen kann.
Wie nutzt du den Ring im Alltag?
Hendrik Pfeiffer: Vor allem nachts. In der Regel setze ich ihn abends vor dem Schlafengehen auf den Finger. So werden meine Werte die ganze Nacht über aufgezeichnet. Tagsüber verwende ich vor allem die Amazfit Cheetah Pro. Die Kombination aus beiden Geräten ist ideal. Den Ring für nachts, die Uhr für tagsüber, das hat sich bei mir sehr gut bewährt. Der Amazfit Helio Ring ist sehr leicht, lässt sich überall hin mitnehmen und schnell laden. Der Akku hält viele Tage lang. Für mich als Profisportler, der viel unterwegs ist, ist die Akku-Laufzeit wirklich wichtig. Wir wollen alle keinen Stress mit dem Laden haben.
Den Ring für nachts, die Uhr für tagsüber, das hat sich bei mir sehr gut bewährt.
Hendrik Pfeiffer über die Cheetah und den Helio Ring von Amazfit
Was sind für dich die wichtigsten Funktionen des Rings?
Hendrik Pfeiffer: Am interessantesten finde ich das Schlaftracking: Man sieht wirklich, was nachts im Körper passiert. Wie lange waren die einzelnen Schlafphasen? Wie viel von dem Tiefschlaf war dabei, der für die Regeneration sehr wichtig ist? Außerdem erhält man durch die dauerhafte Nutzung des Rings einen sehr guten Überblick zum Pulsverlauf über einen längeren Zeitraum. Man erkennt schnell, wenn sich ein Infekt anbahnt oder ob man eventuell zu viel trainiert hat. Und dann kann man mit Verhaltensanpassungen im Training und im Alltag so reagieren, dass die Auswirkungen auf die Form möglichst gering bleiben.
Wie funktioniert bei dir das Zusammenspiel zwischen Ring und Smartwatch?
Hendrik Pfeiffer: Beide Produkte greifen perfekt ineinander, wenn man sie zusammen mit der Zepp App auf dem Smartphone verwendet. Der Amazfit Helio Ring ist eher für die Regeneration zuständig. Die Uhr verwende ich im Training. In der Zepp App fließen dann die Daten des Rings und der Uhr zusammen, werden ausgewertet und sehr detailliert, aber gleichzeitig verständlich, dargestellt. Man sieht auf den ersten Blick, wie gut und erholsam der Schlaf war. Um Rückschlüsse auf seinen Trainingszustand und Regenerationsstatus zu bekommen, erhält man dann die Daten über mehrere Wochen oder Monate. So entsteht ein sehr gutes Bild, das mir als Hochleistungssportler weiterhilft. Ich will weder den Ring noch die Sport-Smartwatch oder die Zepp-App missen.
Zur Person: Hendrik Pfeiffer
Hendrik Pfeiffer hat zu Beginn des Jahres seine Marathonbestzeit auf 2:07:14 Stunden verbessert und sich damit für die Olympischen Spiele 2024 qualifiziert. Dass der 31-Jährige dennoch in Paris nicht starten wird, wenn alles nach Plan läuft, liegt daran, dass drei Deutsche noch schneller waren und er nur als Ersatzläufer nominiert ist. Er hat zuletzt aber auch mit Top-Platzierungen bei den Klassikern in Boston, Berlin, New York und London überzeugt und dabei gezeigt, dass es möglich ist, in etwas mehr als einem halben Jahr vier Marathons auf Top-Niveau zu laufen. Zudem holte er 2024 Team-Bronze im Halbmarathon bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom. Vor zwei Jahren war er auch dabei, als die deutsche Marathon-Mannschaft EM-Silber in München gewann. Angefangen mit dem Laufen hat Hendrik Pfeiffer im Alter von knapp 14 Jahren. Dass er einmal Profisportler werden würde, hat er nicht geahnt. „Der Fußball war meine ursprüngliche Motivation, mit dem Laufen anzufangen. Ich wollte mich verbessern, war etwas zu pummelig“, erzählt Pfeiffer, der sich bereits 2016 für die Olympische Spiele in Rio qualifiziert hatte, wo er aber aufgrund einer Verletzung nicht starten konnte. 2021 war er bei Olympia im japanischen Sapporo am Start und lief auf den 49. Platz.