Valencia-Halbmarathon

Kandie verpasst Weltrekord, Kejeta überzeugt

Der Kenianer Kibiwott Kandie gewann das Rennen mit einer Jahresweltbestzeit von 57:40 Minuten und erzielte damit die viertschnellste je gelaufene Zeit über die 21,0975-Kilometer-Distanz. Während seine Landsfrau Margaret Chelimo Kipkemboi mit einer Weltklassezeit von 64:46 Minuten triumphierte, lief Melat Kejeta ein starkes Rennen und belegte Rang sechs mit einer deutschen Jahresbestzeit von 66:25 Minuten.

In einem extrem schnellen Männerrennen passierte die Spitzengruppe Kilometer 10 nach 27:12 Minuten und lag damit auf Weltrekordkurs. In der zweiten Hälfte des Rennens gingen dann ein paar Sekunden verloren und die Bestmarke wurde am Ende knapp verpasst, doch es gab ein spannendes und hochklassiges Finish.

Dabei siegte der 27-jährige Kibiwott Kandie zum dritten Mal nach 2022 und 2023 in Valencia. Der Kenianer, der hier 2020 mit 57:32 Minuten einen Weltrekord gelaufen war, den dann Jacob Kiplimo (Uganda) in Lissabon 2021 auf 57:31 Minuten verbesserte, hatte nur eine Sekunde Vorsprung.

Kandie gewann in 57:40 Minuten vor den Äthiopiern Yomif Kejelcha und Hagost Gebrhiwet, die zeitgleich mit 57:41 Minuten die Plätze zwei und drei belegten. Mit dem 10.000-Meter-Olympiasieger Selemon Barega (Äthiopien/57:50 min) blieb auch der viertplatzierte Läufer noch unter 58:00 Minuten. Der Halbmarathon-Weltmeister Sabastian Sawe (Kenia) folgte als Fünfter in 58:29 Minuten.

Gleich 15 Läufer erzielten in Valencia Zeiten von unter einer Stunde. Auf Rang 13 brach der Spanier Carlos Mayo mit 59:39 Minuten den Landesrekord, den Fabián Roncero vor 22 Jahren in Berlin aufgestellt hatte (59:52 min).

Das Frauenrennen bewegte sich zwar nicht in Weltrekord-Regionen (62:52 min), war aber trotzdem sehr schnell. Mit der 30-jährigen Margaret Chelimo Kipkemboi setzte sich die aktuelle Vize-Weltmeisterin im Halbmarathon durch. Die Kenianerin steigerte sich auf 64:46 Minuten und schob sich damit in der Liste der schnellsten Halbmarathonläuferinnen aller Zeiten auf Platz neun nach vorne.

Ihre Landsfrauen Irine Cheptai und Janet Chepngetich belegten die Ränge zwei und drei in 64:53 beziehungsweise 65:15 Minuten. Dahinter folgten die Äthiopierinnen Gotytom Gebreslase (66:12 min) und Tigist Gezahagn (66:20 min).

Melat Kejeta (Laufteam Kassel) lief erst das dritte Rennen nach einer Babypause und setzte dabei ihren Aufwärtstrend fort. Die 31 Jahre alte deutsche Halbmarathon-Rekordlerin (65:18 min) war im ersten Teil des Rennens mit der Spitzengruppe mitgelaufen und hatte die 10-Kilometer-Marke in 31:01 Minuten passiert (deutlich schneller als ihre 10-km-Bestzeit von 31:50 min).

Während an der Spitze das Tempo dann noch etwas schneller wurde, konnte Melat Kejeta die Geschwindigkeit nicht mehr ganz halten und fiel zurück. Mit 66:25 Minuten lief sie ihren zweitschnellsten Halbmarathon und unterbot die deutsche Jahresbestzeit von Alina Reh (SCC Berlin/68:42 min) deutlich. Für Melat Kejeta war der Valencia-Halbmarathon ein sehr guter Test im Hinblick auf ihren Start beim Marathon an gleicher Stelle am 3. Dezember.