WM: Hanna Klein Elfte über 1500 Meter

| Text: Jörg Wenig | Foto: Imago
Kenias Olympiasiegerin Faith Kipyegon hat bei der WM London die Goldmedaille über 1.500 Meter gewonnen. Hanna Klein lief auf Rang elf.

Kenias Olympiasiegerin Faith Kipyegon hat auch bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in London die Goldmedaille über 1.500 m gewonnen. Hanna Klein (SG Schorndorf 1846) hatte als erste Deutsche seit 26 Jahren das Finale über diese Strecke erreicht und wurde in 4:06,22 Minuten Elfte.

In einem extrem hochklassig besetzten Finale blieb das Rennen bis zum letzten Meter spannend. Während Faith Kipyegon in 4:02,59 Minuten vor Jennifer Simpson (USA/4:02,76) und Caster Semenya (Südafrika/4:02,90) im Ziel war, wurde Laura Muir zur großen Verliererin. Vor heimischem Publikum verlor die Britin auf den letzten Metern noch die Bronzemedaille und wurde schließlich in 4:02,97 Minuten Vierte. Rang fünf belegte Sifan Hassan (Niederlande/4:03,34), Elfte wurde Hanna Klein (SG Schorndorf) mit 4:06,22. Für sie war es ein großer Erfolg, überhaupt dieses Finale erreicht zu haben.

Laura Muir, die Doppel-Europameisterin in der Halle (1.500 und 3.000 m), versuchte vor der begeisternden Kulisse alles, um ihre erste Medaille bei einer globalen Meisterschaft zu gewinnen. Unmittelbar nach dem Start ging sie an die Spitze und sorgte für Tempo. Als Faith Kipyegon nach vorne kam, ließ sie die Kenianerin nicht vorbei. Nach rund 900 Metern setzte sich dann Sifan Hassan mit einem Antritt an die Spitze. Auch Weltrekordlerin und Titelverteidigerin Genzebe Dibaba (Äthiopien) zeigte sich kurz weiter vorne, während die 800-m-Olympiasiegerin Caster Semenya mehr in der Mitte des zwölfköpfigen Feldes rannte.

Rund 250 Meter vor dem Ziel gelang es Hassan und Kipyegon, sich ein paar Meter abzusetzen. Dritte war zu diesem Zeitpunkt Laura Muir. Während die Kenianerin einen am Ende sehr kleinen Vorsprung ins Ziel rettete, brach Hassan auf den letzten 30 Metern ein. Davon konnte Laura Muir aber nicht profitieren, denn von hinten schoben sich zunächst Simpson und dann auch noch Semenya an ihr vorbei. „Ich habe alles gegeben - mehr ging nicht. Bei der WM vor zwei Jahren war ich Fünfte, jetzt Vierte. Ich bin auf einem guten Weg“, sagte die Schottin, die nun ebenso wie Hassan noch die 5.000 m laufen wird. Semenya wird währenddessen in London auch über ihre Spezialdisziplin, die 800 m, antreten.

Hanna Klein konnte in diesem Weltklassefeld natürlich nichts ausrichten. Aber die 24-Jährige hielt sich auch im Finale achtbar. Sie lief am Ende des Feldes, hielt jedoch weitestgehend den Kontakt zur Gruppe und überholte am Ende sogar, wie schon im Halbfinale, Genzebe Dibaba.